Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

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Marinopick
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Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von Marinopick »

Gestern traf bei mir das Paket mit der Schlüsselfräse aus diesem Beitrag: https://www.koksa.org/viewtopic.php?f=46&t=21833 ein.

Alles muss ab!

Zunächst sollte die Maschine ja schmiermitteltechnisch einmal auf Null zurückgesetzt werden,

Das heißt, dass jedes Krümelchen alten ranzigen Fettes oder Öles, sowie des nicht übel, aber penetrant riechenden WD40s in welchem sie "eingelegt" war, verschwinden sollte.

Zunächst sollte also die Frässcheibe samt Handrad und Welle ab.
Dies ging beim Fräser leicht, da man wie hier zu sehen
IMG_7449.JPG
mit zwei 17er Schlüsseln die Welle kontern konnte.

Beim Handrad wurde es dann spannender, weil ja nun der Gegenpol fehlte, also nach kurzem Denksport so verfahren:
IMG_7450.JPG
Die Maschine am Fuße eingespannt (nicht zu fest, weil Gusseisen) und die Gabel des einen Schlüssels ins Handrad gesteckt und gedreht, bis der Widerstand kam.

Nun ließ sich die zweite Mutter klopfenderweise abdrehen.

Die Welle sieht an sich noch recht ordentlich aus und muss lediglich etwas poliert werden.
IMG_7451.JPG
Auch die Wellenführung sieht noch sehr Glatt aus.
IMG_7453.JPG
IMG_7452.JPG
Und in Teil 2 gehts weiter :yes:
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Marinopick
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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von Marinopick »

Und hier Teil 2 :yes:

Als nächstes war die Führung des Schlüsselhalters dran.

Dies war etwas kniffelig, weil ich dazu erst noch ein entsprechendes Werkzeug herstellen musste, auf dem die Maschine ruhen konnte um die Spindel auszutreiben.
IMG_7457.JPG
IMG_7454.JPG
Nach einer gewissen Länge ließ sich der Halter herausnehmen und beiseite legen.
IMG_7455.JPG
IMG_7456.JPG
Die Spindel musste noch komplett durchgetrieben werden und fiel am Ende auch heraus.

Lediglich den Schlüsseltaster und den Ölstutzen habe ich dran gelassen, weil ich beim Stutzen Sorge hatte, ihn abzureißen und der Taster war so fest, dass ich entschied ihn dran zu lassen.

Das war erst einmal die Demontage und mit der Reinigung geht es dann aus Ermangelung von Waschbenzin später weiter. :yes:
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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von boianka »

Na wunnebaa ! - Geht ja weiter !
Bevor ich`s vergesse : Bei den Spannbacken saßen die Federn falsch montiert - die gehören zwischen die beiden Hälften .

Und :
Hier gibt`s das Gleiche mit Motor :

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Marinopick
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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von Marinopick »

Ich wunderte mich auch schon, warum das so war, weil so muss man ja des manuell auseinander ziehen.


Dazwischen macht irgendwie mehr Sinn.

Die Maschine aus dem Link scheint nie für Handbetrieb gewesen zu sein oder er hat die Kurbel entfernt.

Der Rostige Rohling war übrigens ein alter DOM.
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Janvi
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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von Janvi »

reinigen tut man sowas nicht mit Waschbenzin sondern mit Petroleum (Lampenöl aus der Drogerie)

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boianka
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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von boianka »

Janvi hat geschrieben:reinigen tut man sowas nicht mit Waschbenzin sondern mit Petroleum (Lampenöl aus der Drogerie)
Das hat er doch gerade entfernt ! löl
Marinopick hat geschrieben:Das heißt, dass jedes Krümelchen alten ranzigen Fettes oder Öles, sowie des nicht übel, aber penetrant riechenden WD40s in welchem sie "eingelegt" war, verschwinden sollte.

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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von Gäste »

Janvi hat geschrieben:reinigen tut man sowas nicht mit Waschbenzin sondern mit Petroleum (Lampenöl aus der Drogerie)
Waschbenzin hat den Vorteil, daß es blitzschnell verdunstet. Jetzt, wo ich mir das überlege, scheint mir das auch nicht unbedingt nötig. Ob es alte Fett- und Ölschichten schneller löst, weil es vielleicht dünnflüssiger ist, weiß ich nicht. Nach meinen persönlichen Gewohnheiten würde ich den Schmodder oberflächlich abwischen, mit einer rotierenden Drahtbürste drübergehen, wenn nötig auch noch mit Sandstrahl, und dann wiederholt (bis zur reinen Metalloberfläche - doch, das geht!) mit Stahlwolle und evtl. auf ca. 30% runterverdünnter Phosphorsäure, erhältlich z.B. bei Amazon, abpolieren. Zum Verdünnen immer Säure in Wasser geben, nie umgekehrt, und Gummihandschuhe sind zu empfehlen - aber nicht die aus dem 100erpack bei Norma, sondern die stinkteuren, die Tankwarte oder Lkw-Fahrer haben.
Nach dem letzten Waschgang mit Wasser (leider) gründlichst abwaschen und sofort! was gegen Flugrost tun - mit Zinkpaste grundieren (ist jetzt nicht für diese Schlüsselfräse gemeint, glaube ich), heissmachen und Wachs drauf, oder wenigstens einölen.

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boianka
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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von boianka »

wwfrickler hat geschrieben:Nach meinen persönlichen Gewohnheiten würde ich den Schmodder oberflächlich abwischen, mit einer rotierenden Drahtbürste drübergehen, wenn nötig auch noch mit Sandstrahl, und dann wiederholt (bis zur reinen Metalloberfläche - doch, das geht!) mit Stahlwolle und evtl. auf ca. 30% runterverdünnter Phosphorsäure
Das nennt man : "Kaputt restaurieren" !

Wie ich Marinopick einschätze, will er die ca. 60 % erhaltenen schwarzen Lack nicht entfernen, gerade solche Gedanken prädestinieren ihn ja besonders für solche Projekte !
Es geht um die Konservierung des aktuellen Bestands . - Lasst ihn mal machen, ist nicht das 1. historische Objekt mit dem er sich auseinandersetzt . . .

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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von Gäste »

Uh, gestern ging's noch nicht darum, den Rechner von Antiktheria in Gang zu setzen, ohne die dekorativen Seesterne vorher abzukratzen, sondern was zum Schlüssel kopieren zu kriegen, O-Ton: "Da ich seit längerem über das Schlüssel selbst reproduzieren nachgedacht habe und gerade Ferien sind, habe ich mich mal dran gesetzt und überlegt, wie man so eine Kopiermaschine selbst bauen kann". :p

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Re: Antiquierte Schlüsselfräse gangbar machen.

Beitrag von boianka »

wwfrickler hat geschrieben:Uh, gestern ging's noch nicht darum, den Rechner von Antiktheria in Gang zu setzen, ohne die dekorativen Seesterne vorher abzukratzen, sondern was zum Schlüssel kopieren zu kriegen, O-Ton: "Da ich seit längerem über das Schlüssel selbst reproduzieren nachgedacht habe und gerade Ferien sind, habe ich mich mal dran gesetzt und überlegt, wie man so eine Kopiermaschine selbst bauen kann". :p
Genau !
Das hat mich auf die Idee gebracht, sein Talent auf die Erhaltung der Bald-Antiquität anzusetzen . . .

Es geht darum frühe industrielle Produkte der Nachwelt zu erhalten und sie, nach Möglichkeit, weiter zu nutzen, dabei sind technische Veränderungen (Motor) erwünscht, so lange der Urzustand (problemlos) wieder herzustellen ist . - In diesem besonderen Fall hat es der Hersteller sogar animiert das Produkt "aufzubauen", weil er, durch die Nut in der Riemenscheibe, eine aufbauende Nutzung provoziert !

. . . vor Allem ! - Es macht ihm Spass !

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