Sehr Widerborstiger Zylinder.

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Marinopick
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Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Marinopick »

Erstmal schöne Pfingsten in die Runde!

Letzte Woche wurde bei uns ein neuer LP (Lost Place) geöffnet, da dieser bebaut werden soll.

Da er lange Zeit verwahrloste (Nichts brauchbares mehr zu holen :( ) Entschied man sich irgendwann, ihn mit Kette und Schloss zu sichern.

Soweit so gut, nur ging der Schlüssel dann irgendwann verloren und als ich vorbeischaute, um Fotos zu machen und mir alles anzusehen, bevor der große Bagger komt, waren sie dabei, ein Kettenglied mit der Puksäge aufzutrennen.

Da man sehr an schnellen Lösungen interessiert war, zog man sogleich ein neues Schloss aus der Tasche und ließ das alte freiwillig gehen. (Verschwendung!)

Und um dieses Modell handelt es sich dabei:
IMG_7633.JPG
IMG_7634.JPG
Da man für so etwas ja immer eine Verwendung findet, wollte ich es nun mit den bekannten Methoden ohne Beschädigung öffnen.

Dies erweist sich aber als äußerst schwer.

Zwei Stifte sitzen fast von selbst beim ersten drücken mit dem Haken und die letzten drei werfen sich gegenseitig reihum raus.
Ich habe auch schon einmal mit Waschbenzin gespült um eventuell enthaltenen Dreck rauszubekommen, aber es half auch nur wenig.

Hat jemand eine Idee, wie man da noch rangehen kann?
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kamikaze
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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von kamikaze »

Hi erstmal :yes: Ich hab auch sehr viele alte zylinder und Vorhängeschlösser, die ich noch restaurieren muss.Ich würde den kompletten Zylinder in einen geigneten Behälter legen, und dann mit reiniger einsprühen , und dann komplett mit z.b öl befüllen.für ein bis zwei Tage drinlassen dann mit z.b Waschbenzin reinigen und drahtbürste abbürsten, und dann mit einem small Hook 20-30 mal vorsichtig durchharken um festzitzende stifte zu lösen :wngn:
" KEIN ZYLINDER IST UNPICKBAR"
kamikaze

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Marinopick
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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Marinopick »

Das Ding ist jetzt ausgebaut.

Um das Schloss gangbar zu machen, weil es klemmte, hatte ich einen Assa Twin 6000 reingesteckt und versucht zu drehen.

Dabei ist nun das Problem aufgetreten, dass ich einmal feste gedreht habe und der Schlüssel nun durchdreht.

Es lässt sich also nicht wieder herausziehen.
Habe schon seitliches Schlagen, dass die Nase zurückdreht und Wackeln und Drehen versucht.

Ich dreh noch durch. :wall: :wall:

Der eine ist raus und ein viel schlimmerer ist kaputt drin.
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Marinopick
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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Marinopick »

Update:

Den Zylinder konnte ich nur so entfernen, indem ich an der Stelle wo der Bart ist, ein kleines Langloch gemacht hatte und einen Teil des Bartes herausholen musste, da er gebrochen war.

Wie mache ich das Loch wieder zu?

Oder hat es auf den Schutz keine Auswirkung?
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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von boianka »

Es wäre erklärlich für mich, wenn den Anderen das Antworten genau so schwer fällt wie mir, da Deine verbalen Ausführungen, besonders ohne Bilder, nur :? in meinem Kopfkino erzeugen, ich habe nichts von dem errätseln können, was Du in Deinen beiden letzten Posts versuchst zu beschreiben . . .

Gäste

Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Gäste »

Also in meinem Kopfkino kommt es mir so vor, als sei es lukrativer und keinen Deut weniger erfolgversprechend, wenn Marinopick ein wenig suchen und aus Bodenverfärbungen die Rostspuren eines verschollenen Bugatti rekonstruieren würde, um die Eisenatome wieder zusammenzufügen ;) .

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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Retak »

Das kommt davon, wenn man da mit Gewalt rangeht. :no: Nun sind das SChloss und der gute Twin6000 kaputt. :wall:

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Marinopick
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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Marinopick »

Tja das hatte ich mir selbst anders vorgestellt. :(

Aber zur Verteidigung muss ich sagen, dass ich den Schlüssel nur per Hand gedreht habe.

Zudem ist der Zylinder vorher sehr lange und häufig in Gebrauch gewesen.

Ich vermute mal, dass er schon unsichtbar angeknackt war (tippe auf einen Haarriss), denn ich habe noch niemanden erlebt, der es geschafft hat, mit der Hand auf diese Art einen Schließbart zu brechen. Da gibt zu erst der Schlüssel nach oder verbiegt sich. Und bei mir ist der noch ganz gerade. Es gab ein kurzes Tack und es war passiert.

Die frage ist nur, ob man ein solches Loch:
IMG_7635.JPG
(Hier ist nun ein anderer Zylinder drin)

in irgendeiner Weise verfüllen kann/muss, oder ob es für den Alltagsgebrauch noch reicht.

Notfalls kämen einfach ein paar Lagen Isoband drauf, denn was man nicht weiß...

Gibt es da eine Art Kitt oder ähnliches oder müsste da ein Stück Messing eingepasst werden?
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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Retak »

Das ist halt der Nachteil der Schlüssel mit großer Reide, die kann man recht kräftig drehen, ohne dass die Finger schmerzen und man sich der Gewaltanwendung richtig bewusst wird. Der Schlüssel selbst ist ja beim Twin6000 auf Grund des vergleichsweise großen Materialquerschnitts stabiler als übliche Zylinderschlüssel. Hab gerade mal einen Assa Zylinder beguckt und meine, dass der Schliessbart (so, wie bei vielen anderen auch) aus Sinterstahl ist. Das Zeug ist nicht wirklich immer stabil, die Festigkeit ist ua. wesentlich von der Verdichtung abhängig und da hapert es manchmal, wenn man meint, an dem Metallpulver sparen zu müssen. Zerbrochene Sinter-Schliessbärte hab ich schon mehrmals gesehen.
Bei dem Burgwächter Hangschloss ist das glaub ich so, dass der Mechanismus bei abgezogenem Schlüssel durch den seitlich herausstehenden Schliessbart blockiert ist, so dass die Verriegelung nicht zurückgedrückt werden kann, insofern kann man das Schloss nicht durch herumpopeln in dem Loch öffnen. Verschliessen sollte man das Loch aber. Am besten aufbohren, so dass es rund ist, Gewinde reinschneiden und eine Schraube so weit reindrehen, dass sie innen noch nicht stört, Schraube absägen und das eingedrehte Stück glattfeilen dann mit einem Körner verstemmen (dabei im Hohlraum des Schlosses was unterlegen) und zum Schluss nochmal feiner drüberfeilen bzw. -schleifen, damit die Fläche wieder glatt ist. Sieht dann natürlich jeder, dass es geflickt ist, aber wie sagt Meister Oldorf immer: "Hauptsache es funktioniert wieder". Ob sich der Aufwand angesichts des Preises so eines Schlosses lohnt, musst Du selbst entscheiden.

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Re: Sehr Widerborstiger Zylinder.

Beitrag von Marinopick »

Notfalls mit diesem Silbernen Isoband ummanteln.

Denn was man nicht weiß, macht...

Wäre die günstigste Lösung.
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