Fragen eines Anfängers

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Tripelpunkt
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Fragen eines Anfängers

Beitrag von Tripelpunkt »

Moin!

Ich denke, dass ich in naher Zukunft noch häufiger ein paar Fragen stellen werde, die nicht alle einen extra Thread benötigen. Daher hoffe ich, dass es in Ordnung ist, wenn ich den hier als einen Sammelthread für Anfängerfragen verwende.

Meine erste Frage lautet:

Hat jemand Erfahrungen mit schwer zu pickenden Billigschlössern? Ich habe mir für 2€ ein Schloss in nem Billigladen(Tedi) gekauft und bekomme es einfach nicht auf. Es scheint schlecht verarbeitet zu sein, der Zylinder dreht sich auch mit dem Schlüssel nur ziemlich schwergängig... Erst muss man einen Widerstand überwinden, dann macht es einmal "knack" und man kann es aufdrehen. Verbaut sind offenbar 4 Pins. Anzeichen für Sicherheitspins habe ich keine bemerkt, ich schließe es aber auch nicht aus. Ohne schlüssel habe ich es bisher nur einmal geschafft, es zu öffnen. Das war allerdings mit einem Rake, wodurch das Schloss für mich noch nicht als besiegt gilt. Ich will es mit einzelnem Setzen öffnen. Der Witz an der Sache ist, dass ich auch schon deutlich teurere Schlösser erfolgreich gepickt habe und mittlerweile auch problemlos innerhalb von Sekunden oder Minuten öffnen kann. Auch das Setzen von Sicherheitspins klappt schon ganz gut.

Kann mir jemand helfen?

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Crocheteur
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Crocheteur »

Ja, Deine Geduld löl ...

Es gibt tatsächlich Zylinder, die so schlecht sind, dass sie dadurch schwieriger zu Picken sind, als mittelprächtige Zylinder. Wenn es aber lediglich vier Stiftgruppen sind, dann wirds dadurch etwas leichter.

Immer daran denken, was man gerade und weshalb macht :yes: ! Irgendwann hast Du ihn dann soweit. Tibi meint immer: "Mach ihn müde!" :laugh:

Liebe Grüße, Crocheteur
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Gäste »

Mein Tipp: Probier's so lange, bis Du weisst, wie's geht :p .
Jedes Schloss ist auch anders, Festbeißen nützt irgend wann nichts mehr. Das hier kann längst verreckt sein, ein Pin verklemmt mit einem Stück Feder, das an seinem Kopf vorbei gegangen ist oder so.

Ich rate aber von einem Sammelthread für (Deine) Anfängerfragen ab. Ich bin auch Anfänger. Bevor ich mich überhaupt angemeldet hatte, habe ich alle Thread-Überschriften überflogen und alles für mich Relevante gelesen. Wenn ich ein Problem wie Deines hätte, würde ich aber an Deinem Beitrag nicht im Archiv erkennen können, dass die Frage und ihre Lösungen für mich relevant sind. Schlimmer noch, neun Zehntel der qualifizierten Forumsmitglieder, die seufzend aber wohlmeinend Fragen beantworten, würden vielleicht ebenfalls diese Frage übersehen.

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Crocheteur »

Nun, ich lese mir JEDEN neuen Beitrag durch - egal wo er steht.

Liebe Grüße, Crocheteur
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Gäste

Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Gäste »

Du bist ja auch der denkbar wohlwollendste Regular und gehörst zu denen mit dem breitesten Wissen.
Was, wenn eine der niederen Chargen, jemand wie ich, vor Monaten oder Jahren neugierig-frustriert-hartnäckig sein zwei-Euro-Tedi-Schloss auseinandergesägt hatte und seinen Aha! Effekt hier gezielt weitergeben würde ... wenn er denn auf die Frage anhand der Überschrift aufmerksam geworden wäre :) .

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Marinopick »

Und was unser lieber her Frickler noch nicht erwähnt hat ist, dass
es ratsam ist, die foreninterne Suche zu benutzen.

Vieles (nicht alles) was es an Anfangsfragen gibt, wurde hier schon einmal beantwortet.


Nun Zu der Anfangsfrage:

Kauf die bitte nicht diese Billigteile, die auf Namen wie Power Zone, Buitai etc. hören. Das
ist billigster Druckguss und hat Stifte, die sich eigentlich nicht einmal so nennen dürften.
Erkennen kann man sie auch daran, dass sie einen Bruchteil des Gewichtes
eines vernünftigen Zylinders haben.
Und um Messing zu simulieren wird dann noch eine dünne
Messingbeschichtung draufgepinselt.
Die bekommt man nämlich teilweise schon mit Zahnstochern auf. (habs probiert)

Was ich als Einstieg genommen habe, war ein Gera für 7 Euro aus dem Baumarkt, von dem ich wusste, dass er keine Spezialpins hat. (Das Wiki hier hilft dabei)
Damit hat man eher einen Erfolg.

Und die nächste Stufe, wo ich auch gerade bin, sind BKS 8800 und das Pendant von Abus.
Und wenn es unbedingt billig sein soll, geh zu einer Schlüsselfirma, die die Dinger austauschen.

Denn auch das Bruchmaterial ist ja einseitig noch nutzbar. in der anderen Hälfte ist halt diese Ziehschraube drin, aber das ist ja egal.
IMG_7673.JPG
Ich habe mir noch Zahlen eingehämmert, um zB. Schwierigkeitsgrade zu unterscheiden.
Man muss nur die Bruchstelle abtrennen.

Billiger geht es wirklich nicht mehr. Und BKS kann je nach Stiften schon sehr Schweißtreibend sein.

Ach so und Flohmärkte sind noch zu empfehlen, fals man ganze Zylinder billig haben will.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Masken in Öffentlichkeit? Ja. Masken auf der Arbeit? Eventuell. Masken in der Schule? Nein!
https://www.openpetition.de/petition/on ... ition-main

Tripelpunkt
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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Tripelpunkt »

Danke für die Antworten! Ich habe das Billigschloss mittlerweile links liegen gelassen. Der Schließkern ist so dermaßen schwer zu drehen, dass ich mir damit eher meinen Spanner verbiege, als es zu öffnen. Selbst mit dem Schlüssel muss man da wirklich Kraft anwenden. Da macht sich der Preis wohl bemerkbar :D

Danke für den Tipp, ich werde mir ein solches BKS 8800 mal irgendwo besorgen. Gibts ja sogar neu schon für um die 10€. Und der Tipp, mal zu einer Schlüsselfirma zu gehen und nett nach aufgebohrten Schlössern zu fragen, ist wirklich eine tolle Idee! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber ist es nicht so, dass viele Schlösser an der "Außenseite" schwierigere Kernpins haben, als in der Innenseite? Ich meine, das mal gehört zu haben...

Das mit den Billigschlössern hat mich trotzdem mal interessiert. Als ich anfing, hab ich mir davon ein paar gekauft, da ich mir einfache Erfolgserlebnisse versprach. Hat, bis auf bei diesem einen Schloss auch gut geklappt. Wer zum Teufel baut sich überhaupt einen Schließzylinder für 3€ ein? Solche Leute muss es ja geben, sonst würden die Dinger nicht im Angebot stehen... Naja.

Das bisher schwierigste und teuerste Schloss, das ich besitze, ist das E30 von Abus. Bisher habe ich es noch nicht aufbekommen, damit müsste ich mich wirklich mal intensiv beschäftigen. Der Schließkanal ist auch wirklich fies...
Tatsächlich hab ich mir auch mal das Trainingsschloss von Multipick gegönnt. Ist das nicht sogar ein BKS 8800? Wie auch immer... Ich hatte gedacht, dass man durch die austauschbaren Pins unterm Strich viel Geld spart, da man sich ja unendlich viele Kombinationen zusammenbasteln kann. Jetzt habe ich aber gemerkt, dass es im Prinzip nicht viel bringt. Jedes Schloss ist anders und man muss an möglichst vielen unterschiedlichen üben. Der Zylinder bleibt ja immer der Selbe. Austauschbare Pins machen das Schloss nur länger interessant, unterm Strich bleibt es aber doch irgendwie nur ein Schloss.

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Crocheteur »

Tripelpunkt hat geschrieben:Aber ist es nicht so, dass viele Schlösser an der "Außenseite" schwierigere Kernpins haben, als in der Innenseite? Ich meine, das mal gehört zu haben...
Du hast bestimmt was gehört, aber das war was anderes :D ! Da ging es mit Sicherheit um zerstörende Methoden. Die Bestiftung auf der Außen- und der Innenseite müssen identisch sein, sonst würdest Du ja verschiedene Schlüssel benötigen :cool: ...

*klugscheißmodusan* Du verwechselst gerade Äpfel mit Birnen, verzeihung, Schlösser mit Schließzylindern ... Bitte hier richtig unterscheiden, um keine falschen Weisheiten (an weitere Leser) weiter zu verbreiten. Danke :yes: ! *klugscheißmodusaus*

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von Christian »

Crocheteur hat geschrieben:
Tripelpunkt hat geschrieben:Aber ist es nicht so, dass viele Schlösser an der "Außenseite" schwierigere Kernpins haben, als in der Innenseite? Ich meine, das mal gehört zu haben...
Du hast bestimmt was gehört, aber das war was anderes :D ! Da ging es mit Sicherheit um zerstörende Methoden. Die Bestiftung auf der Außen- und der Innenseite müssen identisch sein, sonst würdest Du ja verschiedene Schlüssel benötigen :cool: ... ...
Er meint wohl eher die Bestiftung ... das Pilzkopfstifte, Ansatzstifte oder Kernstifte mit einer Ringnut nur an der Außenseite benutzt wird, und innenseitig Standardstifte drin sind, was ja möglich ist auch wenn der Schlüßel beidseitig basst. So etwas habe ich zumindest noch nicht gesehen. Ich kenne Nur Zylinder wo zusätzliche Elemente wie Aufbohrstifte oder zusätzliczhe Speeeerelemente nur auf der Außenseite sind, und innen dann nur über die üblichen Stiftpaare verfügt. Beim ASSA-Twin wird es beispielsweise häufig so gemacht.

Thema Begrifflichkeiten
in der Tat wird als "Schloß" das Einsteckschloss gemeint, und der Profilzylinder kein "Schloß" ist. Während "normale Leute" häufig sagen das ein neues Schloß eingebaut wurde, und meinen damit den Profilzylinder. ...
Einsteckschlösser werden dann schon mal als "Kasette" oder sonstwie bezeichnet .... daher ist es halt etwas wirr das ganze ...
Für meine persönliche Denke wäre unter SCHLOSS beides im Zusammenspiel zu sehen, denn erst wenn Einsteckschloss und Zylinder zusammengebaut sind kann man die Türe verschliessen. So wie beim Vorhängeschloß ja auch Kern und Zylinder mit Verrieglung und Bügel zusammen als Schloß bezeichnet werden.
Aber in der "Fachwelt" hat es sich so eingebürgert ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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Re: Fragen eines Anfängers

Beitrag von boianka »

. . . und es auch gedanklich holprig ist, bei einem Europrofilzylinder, von Zylinder zu sprechen, denn mit der geometrischen Form hat er wenig gemein . . .

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