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Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 18:35
von Kaulquappe
Liebe Gemeinschaft,

ich möchte mich heute mit einer Frage an euch wenden und hoffe, dass das in Ordnung ist. Ich bin zwar kein Lockpicker, mich interessiert die Techik dahinter jedoch sehr.

Aktuell brauche ich zwei Doppelzylinder und ich muss zwischen EVVA ICS, 4KS und MCS wählen. Der Preisunterschied ist nicht relevant, nur die Sicherheit und noch mehr: Die Verschleißfestigkeit. Wir hatten nämlich bereits einen EVVA-Zylinder (Schließanlage, ich vermute DPI, bin aber nicht sicher), der nach über zehn Jahren plötzlich nicht mehr ging, sodass wir den Zylinder auffräsen mussten. Nachdem wir nun den Schutzbeschlag verbessern möchten, möchte ich das ungern noch einmal erleben, denn dann wäre es wohl günstiger und schneller, die Tür aus dem Schließblech zu reißen oder die Fensterscheibe einzuschlagen.

Darum die Frage an euch: Welcher dieser Zylinder hat konstruktionsbedingt tendenziell am wenigsten Verschleiß? Das Schloss wird sehr häufig bedient. Ich vermute, dass ICS und 4KS recht ähnlich sind und dass der Verschleiß beim MCS wegen etwas geringer sein könne, bin mir aber nicht sicher. Beim MCS hörte man jedoch von herausfallenden Magneten, wohingegen ICS die dicksten Schlüssel haben dürfte.

Viele Grüße

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 19:11
von meister
Wenn es um niedrigen Verschleiß geht, dann einfach die verschleißarme Version mit Neusilber-Schließkern bestellen.

Konstruktionsbedingt dürfte aber das MCS-System den niedrigsten Verschleiß haben.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 19:34
von Kaulquappe
Deine Antwort gibt Aufschluss, ich habe gerade noch einmal genauer nachgesehen. Laut Produktdatenblatt ist das Grundmaterial des Zylinderkerns beim ICS standardmäßig aus Messing, beim 4KS hingegen aus Neusilber. Gegen Aufpreis gibt es auch das ICS mit Neusilber. Was mich jedoch wundert ist, dass das Grundmaterial des Zylinderkerns beim MCS auch aus Messing ist.

Weiß man warum? Hat Neusilber etwa besondere Nachteile oder geht es bloß um die Kostenersparnis?

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 19:46
von naturelle
meister hat geschrieben:Konstruktionsbedingt dürfte aber das MCS-System den niedrigsten Verschleiß haben.
Ich denke nicht, dass 4KS wesentlich schlechter ist. ICS würde ich nicht nehmen, da federbestückt. Federn können ermüden oder brechen...

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 20:13
von Kaulquappe
Verschleiß entstünde also wohl eher durch Abrieb als (zusätzlich) noch durch ermüdende oder brechende Federn. Woran Zylinder eher verschleißen, weiß ich jedoch nicht.

Weiß jemand, wie dick die Schlüssel vom 4KS sind? Beim MCS habe ich ohne Messschieber etwa 2 mm gemessen, beim ICS sind die Schlüssel 3 mm dick.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 20:32
von Crocheteur
Kaulquappe hat geschrieben:... beim ICS sind die Schlüssel 3 mm dick.
... und dadurch stabiler :yes: !

Liebe Grüße, Crocheteur

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 22:38
von Piel
Mein ICS war von Anfang an recht hakelig, man merkt einen deutlichen Widerstand beim Einführen des Schlüssels. Dies wurde erst besser als ich den Zylinder mit FinSuper behandelt habe, allerdings merkt man schnell wenn die Wirkung wieder nachlässt. Ich persönlich würde nicht noch einmal einen Zylinder von EVVA kaufen, ohne dass ich EVVA jetzt unbedingt schlecht machen möchte. Aber sowohl was die Verarbeitung angeht als auch haptisch ist der ICS für mich eher eine Enttäuschung. Beim MCS haben mich die vielen Schlüssel mit fehlendem Magnet drin beunruhigt. Eine zeit lang gab es eine Menge gebrauchter MCS bei Ebay zu kaufen, bei denen mindestens bei einem Schlüssel nicht mehr alle Magnete vorhanden waren. Zum 3KS oder 4KS kann ich nicht viel sagen.

Wichtiger als das Material des Kern ist wohl das Material der Schieber und der Federn, ich denke mal dass die am meisten belastet werden.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 19. Jul 2018 22:51
von Kaulquappe
Nach euren Antworten würde ich wohl in der Tat am meisten zum MCS zu tendieren. Nachdem ich bereits eines habe, weiß ich zumindest, dass der Schlüssel auch nach drei Jahren sehr einfach ins Schloss geht, also nicht viel Reibung da ist. Ich frage mich jedoch, wie es mit den Magneten aussieht, denn die Magnetisierung wird doch über die Jahre auch schwächer, oder nicht?

Das 4KS ist dennoch interessant. Und kommt ohne der Gefahr, dass sich Magnete aus dem Schlüssel lösen, auch wenn mir ein Händler mitteilte, EVVA hätte hier vor nicht allzu langer Zeit nachgebessert. Was ich in diesem Zusammenhang auch noch nicht verstanden habe ist, dass die Schlüssel in einigen Fällen trotz verlorenem Magnet scheinbar trotzdem funktionieren.

@Piel: Die Enttäuschung darüber kann ich nachvollziehen, ich bin auch eher anspruchsvoller, was das angeht. Man möchte einfach etwas Schönes zum Ansehen haben, wenn man sich für die Technik interessiert. Das MCS habe ich jedoch gut in Erinnerung von der Verarbeitung - beim defekten DPI hingegen war ich überrascht, wie grob die Oberfläche vorne aussah.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 20. Jul 2018 01:00
von Christian
Wenn der Preis keine Rolle spielt, dann ist der MCS die beste Wahl ... Sicherheit ist ohnehinn am höchsten. Und vom Verschleiss wird er wohl auch am besten sein, da ja die Magnetrotoren nicht direkt vom Schlüssel betätigt werden. Beim ICS, 4KS oder 3KS die Taststifte der Schieberchen sich abnutzen könnten.

Ich habe mal einen 3KS gesehen der an einer Eingagstüre von einem Merfamilienhaus war, da waren die Schieberchen schon recht abgewetzt ...

ICS ist ein guter Zylinder, wenn der Preis eine Rolle spielt ... das mit den FEDERN sehe ich nicht so wild, habe schon normale 5-Stifzylinder gesehen, die nach 30 Jahren Haustür-Einsatz noch funktionierten.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 20. Jul 2018 02:01
von Piel
Christian hat geschrieben:ICS ist ein guter Zylinder, wenn der Preis eine Rolle spielt ... das mit den FEDERN sehe ich nicht so wild, habe schon normale 5-Stifzylinder gesehen, die nach 30 Jahren Haustür-Einsatz noch funktionierten.
Ich auch nicht, allerdings stört mich der recht hohe Widerstand beim Einführen des Schlüssels. Der ist ohne FinSuper höher als bei jedem anderen Schloss welches ich bisher hatte. Bin mal gespannt wie lange der Zylinder hält, zum Glück kann ich bei mir recht leicht das Badezimmerfenster aushebeln. ;)