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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 11:14
von fripa10
Immerhin zeigen Hersteller und Händler Anstand, soweit es darum geht, zu ihrer Verantwortung zu stehen. Unter dem Strich bleibt jedoch die Enttäuschung, sowas war man von EVVA unter Komm.-Rat Sven Berlage einfach nicht gewohnt. Die Verarbeitungsqualität hat in den letzten Jahren nachgelassen, das habe ich hier schon öfter konstatiert.

Ich hoffe EVVA bekommt da noch die Kurve, zwar mag eine etwas geringere Qualität zunächst betriebswirtschaftlich von Vorteil sein, wenn man sich dadurch aber selbst seine langjährigen treuen Kunden vergrault, verkehrt sich das Ganze in das Gegenteil. EVVA wird sich entscheiden müssen, auf welchem Level es sich am Markt platzieren will, als Massenhersteller mit einer Qualität, die inzwischen allenfalls noch als durchschnittlich zu bezeichnen ist, oder als Hersteller gehobener Qualität und Technik, wie es EVVA früher einmal war. Nach meiner Einschätzung wird EVVA nur im zweiten Segment überleben können, denn bei Durchschnittsware können Osteuropa und Asien immer günstiger produzieren und anbieten.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 15:10
von Christian
fripa10 hat geschrieben:....
EVVA bekommt da noch die Kurve, ....
Der Markt bestimmt, und Zylinder sind nicht das Prestige-Produkt wie etwa Alufelgen oder Schmachtfones .....
Daher sind Zylindersysteme eher günstig, und die "High-End-Produkte" gar nicht so gefragt. Wenn man sieht, es gibt Iooo Hersteller die normale Stiftzylinder machen, oder halt den einfachen Wändeschlüssel (wie DOM-ix). Produkte wie der IKON-M oder Dom-Diamant verschwinden vom Markt. Die Leute die hier im Forum lesen und schreiben sind nicht die "durchschnittlichen Zylinderkäufer"
Kaulquappe hat geschrieben:dass es hier im Forum ziemlich ruhig und respektvoll zugeht.
ich empfinde KOKSA auch als eines der besten Foren ... bei anderen dieser Indernetplattformen geht es ganz anders zu ... daher auch mein Dank an alle hier ...

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 15:46
von fripa10
Auch ein durchschnittlicher Zylinderkäufer wird sich vermutlich an einem nagelneuen Zylinder stören, der "ab Werk" zerkratzt oder angeschlagen ist, oder nicht einwandfrei funktioniert. Denn solche Mängel akzeptiert man auch nicht bei einem 30 €-Zylinder, den man gerade gekauft hat und umtauschen oder zurückgeben kann.

Der durchschnittliche Autokäufer kauft auch keine S-Klasse, sondern ein bescheideneres Auto, ist da aber bei Übergabe schon ne Schmarre in der Fahrertür oder der Scheibenwischer quietscht, wird der Kunde das monieren und je nach Verhalten des Händlers und des Herstellers für seine künftige Markenwahl seine Schlüsse ziehen. Daß gewisse deutsche Automarken nach wie vor gekauft werden, obwohl deren Hersteller nicht nur betrogen haben, sondern zumindest ihre Kunden in Deutschland auch noch nach dem Auffliegen des Beschisses so behandeln wie ersichtlich, dürfte eine Ausnahme sein. Ich bin da konsequent, von diesen Marken kaufe ich niemals mehr ein Auto.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 17:32
von Piel
fripa10 hat geschrieben:Auch ein durchschnittlicher Zylinderkäufer wird sich vermutlich an einem nagelneuen Zylinder stören, der "ab Werk" zerkratzt oder angeschlagen ist, oder nicht einwandfrei funktioniert. Denn solche Mängel akzeptiert man auch nicht bei einem 30 €-Zylinder, den man gerade gekauft hat und umtauschen oder zurückgeben kann.
Mich haben die Verarbeitungsmängel an meinem ICS nicht besonders gestört, eher etwas verwundert. Schließlich sehe ich den Zylinder unter dem Schutzbeschlag nicht mehr. Allerdings funktioniert mein ICS ohne Probleme, was man bei dem MCS hier ja nicht sagen kann. Und bei einem solch teuren Zylinder würde ich auch eine einwandfreie Verarbeitung erwarten, ohne Kratzer und Macken. Daher bin ich auch voll auf der Seite des TE.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 20:16
von Christian
fripa10 hat geschrieben:Auch ein durchschnittlicher Zylinderkäufer wird sich vermutlich an einem nagelneuen Zylinder stören, der "ab Werk" zerkratzt oder angeschlagen ist, oder nicht einwandfrei funktioniert. Denn solche Mängel akzeptiert man auch nicht bei einem 30 €-Zylinder, den man gerade gekauft hat und umtauschen oder zurückgeben kann.-----.
Zu EVVA hab ich jetzt nicht die riesige Erfahrung

Die neuen Evva-Zylinder die ich gesehen hab, sind die einfacheren Stifzylinder ....und da war die Qualität gut. Und ich denke dass so eine Firma ihren größten Umsatz bei gewerblichen Kunden macht, bei denen der Zylinder einfach funktionieren muss ... und ein eventueller Kratzer egal ist. Vielleicht sind die daher etwas gleichgültig ....
Und auch der MCS wird ja an Großkunden verkauft, wie Krankenhäuser oder für Feuerwehrschlüsselkästen ... die werden den Zylinder auch einfach einbauen, auch wenn es etwas hakkelig läuft ....

Der Privatmann der sich den Zylinder kauft ist halt nicht der Massenkunde wovon so eine Firma lebt ....

Verglichen ....
Beim i-Phone oder einer Alu-Felge wäre es unmöglich wenn verkratze Ware ausgeliefert wird ... und ein Neuwagen muss auch glänzen wie Baby-Poo ...

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 22:47
von fripa10
Christian hat geschrieben:Und ich denke dass so eine Firma ihren größten Umsatz bei gewerblichen Kunden macht, bei denen der Zylinder einfach funktionieren muss ... und ein eventueller Kratzer egal ist.
Sollte das der (bescheidene) Anspruch EVVAs sein, okay. Mir wäre es höchst unangenehm, wenn mein Haus ein Produkt verließe, das nicht einwandfrei ist, darum habe ich nie solche Arbeit abgeliefert. Aber ich denke wir brauchen darüber nicht endlos zu diskutieren, der Markt und damit die Konsumenten werden entscheiden, wofür sie ihr gutes Geld ausgeben und wofür nicht. Wenn man heute einen Gege und einen EVVA nebeneinander legt, beide Made in Austria, sieht man zwei Welten in Sachen Qualität und die eine davon ist nicht meine. In einem anderen Thread hatte ich es ja schon mal erwähnt, daß ein jüngerer MCS beim Gehäuse so grausig verarbeitet war, daß er es unplanmäßig nur in eine Nebentür geschafft hat, da ich keinen riefigen Zylinder in einen hochglanzpolierten Türbeschlag baue. Nach dieser Erfahrung habe ich keine weiteren EVVA mehr gekauft.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 23. Sep 2018 23:56
von Piel
Christian hat geschrieben:Und auch der MCS wird ja an Großkunden verkauft, wie Krankenhäuser oder für Feuerwehrschlüsselkästen ... die werden den Zylinder auch einfach einbauen, auch wenn es etwas hakkelig läuft ....
Da wäre ich mir nicht sicher, wir sind z.B. früher in einem Neubau durch alle Räume gegangen und haben alle Installationen ausführlich getestet. Alles was nicht 100% funktioniert hat musste nachgebessert werden und wurde anschließend wieder geprüft. Und dabei waren wir nicht zimperlich, teilweise musste alles ausgetauscht und ersetzt werden.

Und mal ganz ehrlich, selbst wenn ein Großkunde einen hakeligen Zylinder übersehen sollte wäre dies keine Rechtfertigung für eine solche Qualität. Langfristig verscherzt man es sich nämlich auch mit Großkunden.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 24. Sep 2018 09:18
von Kaulquappe
fripa10 hat geschrieben:Ich bin da konsequent, von diesen Marken kaufe ich niemals mehr ein Auto.
Sehe ich genauso, diese Hersteller haben sich für mich erledigt. Ich persönlich glaube jedoch nicht, dass der Markt so etwas korrigiert. Schlussendlich sind es immer die Unternehmen die den Ton angeben - und nicht ihre Kunden. Ich erinnere mich noch, als ich sah, dass ein bekannter Smartphone-Hersteller auf seiner Website schrieb, es gäbe 90 Tage Garantie auf sein Gerät, das hunderte von Euro kostet. Er garantiert also dem Kunden, dass das Gerät drei Monate funktioniert. Ob länger, das kann er nicht garantieren. Wenn man so wenig von seinem Produkt hält und für so viel Geld verkaufen kann, dann hat man es geschafft. An sich müssten die Kunden sich fragen, wer sich diesen Witz hat einfallen lassen. Tun sie aber nicht und es scheint ihnen ziemlich egal zu sein, für wie dumm sie verkauft werden. Vermutlich ist das noch heute so. Jedenfalls ich kaufe so einen Mist daher allenfalls gebraucht und vermeide, für so etwas viel Geld auszugeben.

Vor diesem Hintergrund rechne ich das Verhalten von EVVA auch hoch an, denn müssen tun die überhaupt nichts. Und wer, außer ich (aktuell habe ich ein Gerichtsverfahren gegen ein Unternehmen am Laufen das meint, Geld für miserable Arbeit behalten zu müssen) und vielleicht ein, zwei andere würde denn gegen so etwas im Zweifel gerichtlich angehen, würden Hersteller bzw. Händler nicht einlenken? Richtig, der heilige Geist.

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 24. Sep 2018 11:05
von fripa10
90 Tage Garantie sind eine freiwillige Leistung, zu der ein Hersteller nicht verpflichtet ist. Natürlich sind 90 Tage eher ungewollte Realsatire, keine Frage. Uns steht aber ja zusätzlich auch die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten zur Seite, so daß es einer Garantie gar nicht bedürfte. In diesem Lichte hätte auch Dein Händler (als Dein eigentlicher Vertragspartner) sich durchaus einklagbaren Ansprüchen aus der gesetzlichen Gewährleistung gegenüber gesehehen und letztlich nichts gegen den Rücktritt vom Kaufvertrag machen können, wenn der Käufer diesen erklärt.

Daran, daß man heutzutage allgemein nicht selten ohne Gericht nicht weiterkommt, habe ich mich schon gewöhnt. Zur Zeit stecke ich parallel in drei Verfahren, zwei andere habe ich inzwischen erfolgreich beendet. Ein weiteres dürfte demnächst neu eröffnet werden, da mir mein Nachbar bereits angekündigt hat, daß er mich verklagen werde. Eine zweifellos kühne Unternehmung, nachdem er bereits im Verfügungsverfahren rund 12.000 € in den Sand gesetzt und schon zwei Rechtsanwälte gegen mich verschlissen hat. :D

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Verfasst: 24. Sep 2018 13:33
von Piel
fripa10 hat geschrieben:Daran, daß man heutzutage allgemein nicht selten ohne Gericht nicht weiterkommt, habe ich mich schon gewöhnt.
Und selbst vor Gericht geht es oft nicht weiter. Ich habe aktuell ein Verfahren gegen meinen ehemaligen Zahnarzt am laufen. Das erste Verfahren vorm Kölner Landgericht habe ich krachend verloren, da der Gutachter vollkommen voreingenommen begutachtet hat. In dem Gutachten sind Fehler drin wo sich einem die Fußnägel nach ober drehen, einiges ist aber auch ganz bewusst falsch dargestellt worden. Leider hat man kaum eine Möglichkeit sich gegen so ein Gutachten zu wehren, das Landgericht hat wenig Interesse daran die Wahrheit herauszufinden, dort ist man froh wenn man das Verfahren möglichst schnell beenden kann.

Zum Glück hat meine Rechtsschutz bereitwillig die Kostendeckung für die nächste Runde übernommen. Das OLG hat aber schon einmal vorsorglich mitgeteilt dass es sich vor Mitte nächsten Jahres aus Zeitgründen nicht mit dem Verfahren befassen kann. Ich rechne daher nicht vor Anfang übernächsten Jahres mit einem Abschluss dieser Sache. Insgesamt wären es dann etwa fünf Jahre, ich kenne aber auch Verfahren die sich über ein ganzes Jahrzehnt erstrecken.