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Also zumindest beim E-Pick können die Federn so gestaucht werden, dass sich die Windungen verbiegen und teilweise ineinanderrutschen. Die Feder ist dann völlig zerknautscht und erfüllt ihren Zweck nicht mehr (Stift kommt nicht mehr hoch). Diesen Schaden hatte ich beim Zerlegen "E-gepickter" Zylinder schon mehrmals erlebt. Ob das beim Schlagschlüssel auch passieren kann, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
Was ebenfalls solche Zerstörungen an Federn verursachen kann, ist das sogenannte combing (Herausdrücken von Kern- und Gehäusestift aus dem Kern mit dem Kammpick auch bekannt als Himmelsschlüssel).

Ich kann da Retak nur beipflichten. Sowohl mit dem E-Pick als auch mit Schlagschlüsseln können Federn stärker gestaucht werden, als das im normalen Gebrauch möglich wäre. Als Folge kann die Feder danach gestaucht bleiben, was je nach Schließung bedeutet, dass das Schloss mit Schlüssel nicht mehr schließt. Besonders gut kann man das bei billigeren Produkten mit schwachen Federn betrachten. Mein Paradebeispiel hierfür ist der ABUS E20/E30: Lässt man so einen Zylinder von 20-30 Leuten nacheinander schlagen, ist die Wahrscheinlichkeit danach sehr groß, dass er kaputt ist wegen permanent gestauchter Federn.

Retak hat geschrieben:Also zumindest beim E-Pick können die Federn so gestaucht werden, dass sich die Windungen verbiegen und teilweise ineinanderrutschen.

Ok, den Fall habe ich nicht betrachtet, das ist aber massive Gewalteinwirkung. Damit kriegt man jede Feder kaputt.

naturelle hat geschrieben:

Retak hat geschrieben:Also zumindest beim E-Pick können die Federn so gestaucht werden, dass sich die Windungen verbiegen und teilweise ineinanderrutschen.

Ok, den Fall habe ich nicht betrachtet, das ist aber massive Gewalteinwirkung. Damit kriegt man jede Feder kaputt.

decoder hat geschrieben:mit Schlagschlüsseln können Federn stärker gestaucht werden

Und das kann ich bestätigen !

Ich denke mal dass es auch von der jeweiligen Konstruktion des Zylinders ankommt wie stark die Feder beim Einsatz von Schlagschlüsseln oder E-Picks beschädigt werden können. Theoretisch ließe sich ein Schloss konstruieren, bei der die Stifte auch beim Einsatz mittels Schlagschlüssel oder E-Pick nicht weiter bewegt werden können als vorgesehen. Ich denke da z.B. an die hohlen Stifte, wo sich ein Teil der Feder im Stift befindet. Beim E-Pick macht mir aber auch die Frequenz und die Geschwindigkeit sorgen mit der die Feder gestaucht wird. Ein E-Pick könnte die Federn innerhalb kürzester Zeit genauso stark beanspruchen wie in einem Jahr mit "normalen" Gebrauchs.

Aber wie sieht es denn mit der Kupplung bei Zylinder mit N+G Funktion aus? Könnte man die von außen betätigen und die Türe öffnen, wenn innen ein Schlüssel steckt? Also z.B. bei den Zylindern von EVVA?

Piel hat geschrieben: .... Theoretisch ließe sich ein Schloss konstruieren, bei der die Stifte auch beim Einsatz mittels Schlagschlüssel oder E-Pick ....

Man könnte eine Sollbruchstelle oder ein Einrastmechanismus erfinden, wenn der Stift weiter nach unten gedrückt ist als es mit einem Rohling möglich ist, wird er blockiert ... da verlieren Pick und Schlagschlüssel ihre Wirkung. Ähnlich wie das BEVER-Schloss welches seinen Riegel blockiert wenn man den Zylinder raus bricht.

Piel hat geschrieben: ... Aber wie sieht es denn mit der Kupplung bei Zylinder mit N+G Funktion aus? Könnte man die von außen betätigen und die Türe öffnen, wenn innen ein Schlüssel steckt? Also z.B. bei den Zylindern von EVVA?

Die Gefahrenkupplungen sind ja schon sehr unterschiedlich ... bei einigen kommt direkt nach dem Kern ein Mitnehmer der sich mitdrehen lässt, wenn man mit einem dünnen Draht dann durch den Schlüsselweg diese dreht müsste es gehen. Bei anderen Kupplungen hat man ein Kupplungsteil was sich nicht mitdreht, dass dann böse im Weg ist. Beim Evva-Zackenschlüsselsysteme hat man das ja mit diesen federnden Stift, der durch das Kupplungsteil nach hinten gedrückt werden muss, da wird es wohl nicht gehen, und da kommt erschwerend dass die meisten Profile recht eng sind.
Bei KESO hat man ja recht viel Platz, so ist mir mal gelungen einen Kern in Abzugstellung zu drehen, weil bei einem Zylinder ohne GF der Schlüssel innen steckte ... und in dieser Stellung konnte ich dann mit einem anderen Schlüssel aufmachen ... aber ob man eine schwergängige Tür aufschliessen kann mit einem dünnen Drähtchen ist die andere Frage.

Christian hat geschrieben:

Piel hat geschrieben: .... Theoretisch ließe sich ein Schloss konstruieren, bei der die Stifte auch beim Einsatz mittels Schlagschlüssel oder E-Pick ....

Man könnte eine Sollbruchstelle oder ein Einrastmechanismus erfinden, wenn der Stift weiter nach unten gedrückt ist als es mit einem Rohling möglich ist, wird er blockiert ... da verlieren Pick und Schlagschlüssel ihre Wirkung. Ähnlich wie das BEVER-Schloss welches seinen Riegel blockiert wenn man den Zylinder raus bricht.

Und wenn ich dann mit dem Bauschlüssel komme?

Dann müsste es ja wieder entriegelt sein oder nicht?

Hausaufgabe : Lernen, was ein Bau(ten)schlüssel / Architektenschlüssel ist und sich die Frage selbst beantworten . Morgen wirst Du abgefragt !

Liebe Grüße, Crocheteur