Verschleißarmer Schließzylinder

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Christian
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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von Christian »

(achtung gef. Halbwissen)
Ich denke das der PROTEC recht verschleissfest ist, weil es ein Drehscheibenzylinder ist. Und durch diese (nervige) Leerdrehung der Schlüssel in die Scheiben hinein gedreht wird. Beim Dom-Diamant ist es ja anders .... den würde ich auch als recht haltbar einschätzen ... jedoch muss hier immer dafür gesorgt sein das er geschmiert ist.
Wenn es kein Profilzylinder sein muss, wäre ein ABLOY-CLASSiC wohl noch besser, oder halt wie im Gefängniss ein überpropotionales Chubbschloß .. ..

Mit dem KESO habe ich auch ganz gute Erfahrungen ... zumindest mit dem alten 2000S-System. Die Schließstifte sind aus hartem Stahl und nutzen sich nahezu gar nicht ab. Selbst bei einer Haus-Eingangstüre eines größeren Hauses funktioniert sehr zuverlässig ...
Bei dem KESO-Systemen hat man eher mit abgenutzten Schlüsseln zu tun ... die müssten dann mal alle 5 bis 10 Jahre erneuert werden ...
In meinem Fall ist alles noch ohne OMEGA ... mit dieser Feder im Schlüssel habe ich keine Langzeiterfahrungswerte.

Und sonst, bin ich persönlich der Meinung das ein normaler Zackenschlüsselzylinder gut ist ... man kann diese mit einfachen Mitteln selbst "umprogrammieren" reparieren und sauber machen .... die Stifte und Federn sind größer als die Bauteile dieser ganzen "High-End-Zylinder" ....

Solang es eine Wohnungstür oder eine Einfamilienhaushaustür ist, sollte man eigentlich mit jedem besseren Zylinder klar kommen. Egal ob jetzt der JANUSZ , oder IX10 ... man sorgt dafür das die Türe leichtgängig ist, und gibt dem Zylinder auch etwas Pflegespray ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

naturelle
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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von naturelle »

Christian hat geschrieben:durch diese (nervige) Leerdrehung der Schlüssel in die Scheiben hinein gedreht wird.
Was für eine "Leerdrehung"? Man muss den Schlüssel zum Abziehen ca. eine halbe Umdrehung weiter drehen und dann wieder zurück, sonst nichts. Und da hat man sich so dermaßen schnell dran gewöhnt, daß man das irgendwann sogar bei anderen Schlössern macht...
Sozialismus ist, wenn die Faulen den Armen das Essen wegessen und dabei die, die es bezahlen, als asozial beschimpfen.

Kaulquappe
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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von Kaulquappe »

Was hält man denn von der Verarbeitungsqualität von KABA?

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boianka
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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von boianka »

Kaulquappe hat geschrieben:Was hält man denn von der Verarbeitungsqualität von KABA?
So lange nicht gerade Du Dich für deren Produkt entscheidest, hört man (eigentlich) nur Gutes davon . . . :wngn:

fripa10
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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von fripa10 »

Die Qualität bei KABA ist gut, die Langlebigkeit ist auf jeden Fall geringer als die eines MCS, ebenso die Sicherheit. Vergleicht man aber nicht mit dem Spezialfall MCS, ist KABA gut am Start. Ich empfehle vor einer Bestellung auszuprobieren, wie Dir die Bedienung zusagt, insbesondere in Bezug auf das Ein- und Abstecken des Schlüssels in den Zylinder, denn das ist bei so vielen gefederten Zuhaltungen auf jeden Fall anders als beim MCS.

Über ein Öffnen per Raking und Schlagschlüssel ist berichtet worden, so daß ich denke, z. B. ein DOM RS8 wäre trotz gefühlt weniger aufwendiger Konstruktion da besser. Dessen Qualität ist auf einem hohen Niveau, die Schlüssel wirken eher gewöhnlich.

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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Die Qualität bei KABA ist gut, die Langlebigkeit ist auf jeden Fall geringer als die eines MCS, ebenso die Sicherheit. Vergleicht man aber nicht mit dem Spezialfall MCS, ist KABA gut am Start. Ich empfehle vor einer Bestellung auszuprobieren, wie Dir die Bedienung zusagt, insbesondere in Bezug auf das Ein- und Abstecken des Schlüssels in den Zylinder, denn das ist bei so vielen gefederten Zuhaltungen auf jeden Fall anders als beim MCS.

Über ein Öffnen per Schlagschlüssel ist berichtet worden
Also ich kenne nur den Film, bei dem ein Originalschlüssel, passend zum Zylinder, so verändert wurde, dass er wie ein Schlagschlüssel aussieht und bei diesem Zylinder auch als Schlagschlüssel funktioniert . . . :laugh:

fripa10
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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von fripa10 »

Das Schlagschlüsselprinzip funktioniert grundsätzlich bei allen geteilten Zuhaltungen, von daher erscheint es plausibel, daß es auch bei den KABA funktioniert, da sie über keine Vorkehrungen verfügen, dem "Schlagschlüsseln" entgegenzuwirken. Beim KABA Gege pExtra hat man das mit dem Ansatzstift gelöst, eine solche Lösung ist aber bei dem ohnehin geringen Stifthub eines Bohr- oder Fräsmuldenzylinders nicht drin.

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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Das Schlagschlüsselprinzip funktioniert grundsätzlich bei allen geteilten Zuhaltungen, von daher erscheint es plausibel, daß es auch bei den KABA funktioniert, da sie über keine Vorkehrungen verfügen, dem "Schlagschlüsseln" entgegenzuwirken.
Das Problem bei der Herstellung eines auf allen Zylindern funktionierenden Schlagschlüssels, besteht darin, dass man alle denkbaren Bohrungen/Einschnitte auf die tiefstmögliche Position bringen muss, bei Systemen, bei denen aber von der anderen Schlüsselseite gegenüberliegende Stiftreihen sitzen, sieht ein denkbarer Schlüssel dann so aus .

Bei dem hier oft beschriebenen EC 700/800 ist das bereits mit 2 aktiven Stiftreihen so, daher ist er auch ohne "besonderen Vorkehrungen" Schlagschlüssel sicher .
Wenn Du natürlich den Schlüssel zum Zylinder kennst (fotografiert hast) und weißt wo die gefährlichen, tiefen Einschnitte sind, kannst Du natürlich auf der Gegenseite nur flache Einschnitte vornehmen und es würde funktionieren, aber warum dieser Umweg ? - Da erzeugt man doch gleich einen passenden Schlüssel . . .

Zum Film:
Ich habe diesen Film bereits vor einigen Jahren versucht zu analysieren - nicht einfach bei dieser "Qualität" !
Wenn man ihn genau betrachtet fällt einem nach einiger Zeit auf, dass der "Schlag"Schlüssel über 2 verschiedene Arten von Bearbeitungsspuren verfügt - einmal die ab Werk Unveränderten und in deren Umgebung zahlreiche Fakes, die wohl nur die Aufgabe haben, den Schlüssel optisch zum Schlagschlüssel zu machen, ausserdem wurde der Anschlag etwas abgefeilt, damit der Schlüssel nicht gleich schließt, sondern erst nach dem Schlagimpuls, durch den Abpraller, zurück in seine Schließung springt . . .

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Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von Christian »

naturelle hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:durch diese (nervige) Leerdrehung der Schlüssel in die Scheiben hinein gedreht wird.
Was für eine "Leerdrehung"? Man muss den Schlüssel zum Abziehen ca. eine halbe Umdrehung weiter drehen und dann wieder zurück, sonst nichts. Und da hat man sich so dermaßen schnell dran gewöhnt, daß man das irgendwann sogar bei anderen Schlössern macht...
das meine ich doch damit ..... :rolleyes:

Ich selbst hätt damit auch keine Probleme ... ich find diesen ProTec² auch sehr gut. Allgemein mag ich Drehscheibenzylinder .... Aber für Türen wo man Schlüssel auch an viele fremde Personen gibt, wo man keine "Benutzungsschulungen" machen will, find ich das schon ungeeignet. Und wenn man eine Schließanlage hat, bezieht sich das dann auf alle Zylinder ... denn einen Zylinder als ProTec und den anderen als CES-WM und einen gemeinsamen Hauptschlüssel der beide sperren kann, geht nicht.
Es gibt nur eine legitime Einstellung

MartinHewitt

Re: Verschleißarmer Schließzylinder

Beitrag von MartinHewitt »

Piel hat geschrieben:Für definitiv nicht sehr zuverlässig bzw. verschleißarm halte ich z.B. den DOM IX 10, ich hatte bereit mehrere Zylinder die extrem gehakelt haben, teilweise auch schon nach recht kurzer Zeit.
Ja, sieht wohl so aus. Einer hakelt hier nun nach fast zwei Jahren und muss ausgetauscht werden. Ich schätze er hat nun ca. 6000 Schließvorgänge auf dem Buckel. Der DOM KG war dagegen Jahrelang problemlos.

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