Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

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flux
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Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von flux »

Liebes Forum,

als Neuling (hoffe, die Frage passt hier rein) brennt mir eine Frage auf der ahnungslosen Seele:
Wie bekommen die die Stiftbohrungen ins Gehäuse, wenn von unten keine "Stöpsel" zu sehen
sind? Gibt es da extrem kompakte Winkelstücke, ist das Zylindergehäuse doch irgendwie
zusammengefügt, obwohl man nichts sieht?
Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mich erleuchten.

Viele Grüße
flux

MartinHewitt

Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von MartinHewitt »

Man kann die auch unsichtbar verstöpfeln, wie z.B. die einfachen Burg-Wächter Vorhangschlösser aus Messing. Bei Profilzylinder kommt noch eine Lage Chrom drüber und man sieht erst rechts nichts mehr. Hast Du einen konkreten Fall?

flux
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von flux »

E-TOP.JPG
Das müsste Marke "E-TOP" sein, wenn ich nichts verwechselt habe...
ich sehe nur eine leichte "Riffelung" auf der Unterseite.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

flux
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von flux »

...und bei näherer Betrachtung - Sorry, die interessante Stelle ist ja auf dem Foto voll überstrahlt - seh ich plötzlich doch so ganz leichte Andeutungen von Kreisen...
danke für den Hinweis auch für die Vorhangschlösser, da ist es gut zu erkennen. Also doch eigentlich ganz primitiv...

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Christian
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von Christian »

E-TOP ist m.E. der gute alte C83 von ABUS-(Cisa) .... nor mal am Rande ....

Die Löcher werden ganz normal gebohrt, dann kommen "Stöpsel" rein ... die werden dann einfach glattgeschliffen oder überfräst. Und dann kommt das Gehäuse in die Vernickelung ... dann sind sie (nahezu) unsichtbar. Bei älteren Zylindern war das recht üblich, bei jüngeren Zylindern verzichtet man auf das "Verstecken" der Stopfen. .

Manche Hersteller machen die Löcher auch erst bei der Montage zu ... also die ganzen Stifte und die Federn da rein gesteckt werden, und erst dann wird dicht gemacht.

Bei ganz uralten Zylindern, und wohl auch den aktuellen EVVA (Stiftsystemen) werden die Löcher von Oben gebohrt, also genau auf der anderen Seite als bei dem gezeigten Zylinder ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

flux
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von flux »

Danke für die Antworten! Der Zylinder sieht wirklich sehr, sehr ähnlich wie mein C73 aus (scheint auch so bestiftet zu sein), bis auf eben die versteckten Stöpsel und das Finish.
Jetzt nur noch aufbekommen :D

Janvi
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von Janvi »

habe ich mich auch schon gefragt. Habe hier nämlich einen ältere (etwa 1980) Zeiss Ikon Anlagen welche sowohl unten
wie auch oben praktisch "makellos" ist. Wenn man aber ganz genau schaut, gibt es oben in Längsrichtung Schleifspuren
die auf einen Verschluss am großen Radius schliessen lassen. Unten ist tatsächlich schon immer zu.
Mit heutige Fräsmaschinen wäre dies aber auch kein Problem mehr:

https://www.youtube.com/watch?v=wOrUahat-K0

Janvi
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von Janvi »

>Manche Hersteller machen die Löcher auch erst bei der Montage zu

die Picker machen es dann wieder auf. Nach dem Picken Kern rausziehen
und dann in einer Ständerbohrmaschine mit umgedreht eingespanntem Bohrer
die Verschlußstifte durchpressen. Sodann Gewinde schneiden und mit Wurmschrauben
zumachen. Damits nicht langweilig wird kann man jetzt einfacher umstiften und wenn
beim Picken mal eine Feder verzockt ist oder die Pickkünste versage oder so
kann man das Teil einfacher retten

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Mister Q
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von Mister Q »

Deine "Wurmschrauben" heißen Madenschrauben :wngn: aber irgendwie schon nah drann.
Bei einem 5 Stifter kann man gerade so M4 verwenden, bei einem 6 Stifter muss man M3,5 nehmen.
Spart auch das Aufbohren. ( M4 Kernloch 3,3mm )
Nur Madenschrauben M3,5 sind schwer zu bekommen. Ich kenne nur einen Laden in D der die hat.
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Janvi
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Re: Wie kommen die Löcher in den Käse, äh, ins Gehäuse?

Beitrag von Janvi »

um ganz genau zu sein heisst das Gewindestift nach DIN 551
Natürlich hat man da mindestens 1000 Stück in der Schublade und lieferbar ist das Zeugs ab Lager
wobei die Gebühren bei 1000 Stück noch deutlich sinken :
https://www.ettinger.de/de/product/0110021

Es gibt auch 6 Stifter wo noch mit M3 gehen und das Kernloch von 4-40 UNC ist auch irgendwo
etwas über M3 aber die sind in D nun wirklich schwierig zu kriegen

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