Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Florius
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Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von Florius »

Hallo,

ich hab letztens einen negativen Bericht über Schlüsseldienste (Abzocke in der Not) gesehen und hab mir gedacht, dass es entweder billiger ist, sich mit Lockpicking zu beschäftigen und dann ein Mini-Lockpickset immer dabei zu haben oder rabiat das Schloss kaputt zu machen und dann einfach ein Reserveschloss einzusetzen.

Was ich mich als Laie aber Frage ist erstens, kann ich selbst lernen, mein Türschloss mit nem Lockpickset zu öffnen? Geht das auch mit so einem Set für den Geldbeutel (Kreditkartenformat) und wenn es die harte Tour ist, wie macht man das Schloss kaputt ohne die Tür zu demolieren?

Ich hab übrigens ein ganz normales Wohnungstürschloss für unter 20 Euro.

Freue mich auf eure Meinungen!

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mhmh
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von mhmh »

Wäre es nicht einfacher, einen passenden Ersatzschlüssel in den Geldbeutel zu legen?

worgan
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von worgan »

Ahoi und willkommen!

Ja lernen kann man es gewiss. Es kommt viel auf Fertigkeit und Geduld an. ich zum Beispiel spüre nix, wenn ich rumstocher. Deswegen bekomm ich nur Billigzylinder auf und das auch nur mit Glück.
Kartenöffnungen kann ich aber löl
Ob sich Picken für den Alltag lohnt, ist fraglich. Besser ist, den Schlüssel nicht zu vergessen. Meine Methode: Schlüssel ist entweder in der Tür oder in der Hose. Dazu gibt es keine Ausnahme. Dann kann man ihn nicht vergessen und sucht ihn auch nie. Weil die zwei Standorte kann sogar ich mir merken.
"Für Freunde" das Picken zu erlernen, kann gut gehen, aber sehr oft hat man Glückssache oder der Zylinder geht halt nicht auf und dann muss doch der Schlüsseldienst hin.
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andreasschmunzel
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von andreasschmunzel »

Da müsstest du viel Übung haben um das auch bei aufregung noch hin zu bekommen. Ich hab ne Bekannte die nie den Schlüssel mittnimmt und ihre Tür mit ner Karte Öffnet :laugh:

Ein Ersatzschlüssel, der nicht unter der Fußmatte oder dem nächsten Blumentopf liegt, ist aber sicherer und praktischer.

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Lock68BN
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von Lock68BN »

andreasschmunzel hat geschrieben: Ein Ersatzschlüssel, der nicht unter der Fußmatte oder dem nächsten Blumentopf liegt, ist aber sicherer und praktischer.
Aber nur wenn man ihn nach Gebrauch auch wieder dort Deponiert und nicht in der Wohnung liegen lässt. löl löl

Florius
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von Florius »

mhmh hat geschrieben:Wäre es nicht einfacher, einen passenden Ersatzschlüssel in den Geldbeutel zu legen?
Ist halt nicht so gut, wenn man den Geldbeutel verliert und ein unehrlicher Finder dann Zugang zur Wohnung hat.
andreasschmunzel hat geschrieben:Ein Ersatzschlüssel, der nicht unter der Fußmatte oder dem nächsten Blumentopf liegt, ist aber sicherer und praktischer.
Hab ich natürlich auch drüber nachgedacht.

Also denkt ihr überwiegend, dass man mit so einem Mini-Lock-Pickset [siehe Anhang] seine Wohnungstür im Notfall nicht aufbekommt?

Und wenn man jetzt anstatt 100-200 Euro für einen Schlüsselnotdienst, dass Schloss zerdeppert, das halte ich dann für die nächstbeste Lösung, wie macht man das ohne den Türrahmen zu beschädigen?
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andreasschmunzel
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von andreasschmunzel »

Nun, wie wollten hier keine Zerstörenen Methoden diskutieren.
Aber dein Zerdeppern der Tür beschädigt häufig das Schließblech, wenn das nicht viel besser als die Tür ist. Ich hatte schonmal einen Einbruchschaden wo das Schließblech einfach Teil einer Stahlzarge war. Das Schloss aber war aus dem Türblatt gebrochen.
Zwei Schläge mit nem Gummihammer und das Schließblech war in Ordnung, nur das Türblatt war natürlich nicht zu retten und das Schloss mit Plastikriegeln auch nicht.
Ich hoffe du benutzt nun nicht ein Badezimmerschloss mit Kunststoffriegeln in deiner Wohnungstür ;) .
Wenn es so ein einfacher Zylinder ist, könnte man den wahrscheinlich auch ohne viel Rafinesse aber mit Kraft zum Öffnen überzeugen aber da musst du leider woanders suchen.
Wenn du versuchst die Tür auf zu drücken ohne das Schloss zu öffnen geht natürlich irgendwas zu bruch.
Wenn die Tür nur zugefallen aber nicht abgeschlossen ist, geht es narürlich einfacher.

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Christian
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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von Christian »

mhmh hat geschrieben:Wäre es nicht einfacher, einen passenden Ersatzschlüssel in den Geldbeutel zu legen?
der TE will Vorbereitungen treffen, damit er im Zweifelsfall nicht vor der Tür steht. Ein sicher deponierter Ersatzschlüssel wäre wohl zu einfach.

Sicher lässt sich das Lockpicken erlernen, gibt ja genug Anleitungen und das Pickset lässt sich auch kaufen. Nur albern ist, dass man dann einen Schließzylinder in der Türe haben sollte der dem eigenen Fähigkeiten entspricht. Dabei will man ja einen besseren Zylinder haben, sonst können ja andere Leute diesen auch öffnen ...

Lustig finde ich die Idee mit einem Rohling und Feile als "Not-Set" .... und lernt den Schlüsselcode auswendig, so dass man nur selbst etwas mit dem "Not-Seit" anfängt.
Abgesehen vom Impressionieren ... löl
Es gibt nur eine legitime Einstellung

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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von Retak »

So ein Mini Pickset ist zu klein, um damit wirklich vernünftig arbeiten zu können, noch dazu vor einerTür knieend. Es macht ohnehin einen großen Unterschied, ob man ein Shloss entspannt am Tisch sitzend oder in einer möglicherweise unangenehmen Haltung vor der Tür pickt.
Einen Ersatzschlüssel bei einer vertrauenswürdigen Person, die nicht zu weit weg ist, zu deponieren, sollte eigentlich immer möglich sein, damit beugt man teuren Schlüsseldienstrechnungen am besten vor. Den meisten fällt das leider erst ein, wenn sie ohne Schlüssel vor der Türe stehen, dann denken sie "Hätt ich doch bloß....", leider zu spät.

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Re: Lockpicking als Alternative zum Schlüsseldienst?

Beitrag von Piel »

Florius hat geschrieben:Ist halt nicht so gut, wenn man den Geldbeutel verliert und ein unehrlicher Finder dann Zugang zur Wohnung hat.
Dass ist in der Tat nicht gut. Manche Zeitgenossen haben ja sogar ein Adressschild am Schlüsselbund. :wall:

Ist Lockpicking eine Alternative zum Schlüsseldienst? Was meine eigene Wohnung angeht sicher nicht, schlicht da ich mich für ein sehr sicheren Schließzylinder entschieden habe. Kommt davon wenn man sich mit dem Thema Lockpicking beschäftigt. Ich habe einen Ersatzschlüssel bei einer Person meines Vertrauen deponiert, die wohnt nicht weit weg und ich kenne deren Telefonnummer auswendig. Außerdem habe ich mir die Nummer eines seriösen Schlüsseldienst in direkter Nähe zu mir notiert. Wenn alle Stricke reißen kann ich aber auch mein Küchen- oder Badezimmerfenster aufhebeln, die haben keine Pilzkopf-Verriegelung. Den Spuren nach zu Urteilen hat mein Vormieter auch schon ähnliches probiert. ;)

Hilfreich waren meine (sehr bescheidenden) Kenntnisse im Thema Lockpicking aber schon mal bei Freunden oder Bekannten. So habe ich z.B. ein Briefkastenschloss geöffnet von dem der letzte Schlüssel abhanden gekommen ist, so konnten wir anschließend ein neues Schloss einbauen. Oder z.B. bei einem Möbeltresor, bei dem ein Partner im Rahmen eines Rosenkriegs die Schlüssel entwendet hat. :no:

Aber wie gesagt, mein EVVA ICS an meiner Wohnungstür liegt weit außerhalb meinen Fähigkeiten. Oder auch der Winkhaus X-Tra an meiner Speichertür. Und meist hat man ja sowieso das Pech, dass ausgerechnet in einem Notfall das Werkzeug unerreicht in der Wohnung liegt. Und dann gibt es ja auch die Fälle, bei dem z.B. der Zylinder defekt ist.

Ich gebe daher halt immer folgende Tipps:

1. Schlüssel bei einer Person (oder auch bei zwei Personen) des Vertrauens deponieren und die Telefonnummer auswendig lernen oder irgendwo leicht zugänglich notieren.
2. Bereits frühzeitig einen seriösen Schlüsseldienst aussuchen, dann kann man auch sicherstellen dass es sich wirklich um einen lokalen Schlüsseldienst handelt, und nicht um eines dieser Callcenter.
3. Es schadet natürlich nicht wenn man eine Türöffnungskarte o.ä. außerhalb der Wohnung platziert, vorausgesetzt natürlich die Türe fällt nur zu und man kann damit umgehen bzw. die Tür lässt den Einsatz zu.

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