VdS will unseriösen Schlüsseldiensten das Handwerk legen

[mhmh]

https://vds.de/nachrichten/2019/newsdet ... s-handwerk

Neue VdS-Richtlinien 3864

VdS legt unseriösen Schlüsseldiensten das Handwerk

Das neue Anerkennungsverfahren für Unternehmen für die Notöffnung von Türen und Fenstern (VdS 3864) bietet Endverbrauchern ab sofort eine wichtige Orientierungshilfe bei der Auswahl seriöser und qualifizierter Schlüsseldienste. Begleitet wird das Anerkennungsverfahren von dem neuen VdS-Lehrgang „Öffnungstechnik“.

Köln, 03. März 2020. Polizei und Verbraucherschutz warnen mit ihrer jüngsten Kampagne „Das Geschäft mit dem Notfall“ vor unseriösen Handwerkern. Eine häufige Masche von Schlüsseldiensten: Sie verlangen für eine einfache Türöffnung völlig überhöhte Beträge und drängen ihre Kunden zu einer sofortigen Bezahlung.

Das VdS-Siegel unterstützt Verbraucher dabei, herausragende und seriöse Dienstleister auf den ersten Blick zu identifizieren. Das neue Anerkennungsverfahren von VdS stellt sicher, dass Schlüsseldienste eine sach- und fachgerechte Arbeit verrichten und dem Kunden transparente Bedingungen anbieten. Dafür definieren die VdS-Richtlinien 3864 ein Anforderungsprofil an entsprechende Betriebe und die handelnden Personen.

Neben einer eingehenden Prüfung der Betriebsstätte sowie der vorhandenen Werkzeuge und Prozesse, wird auch eine Reihe von Anforderungen an die Fachkräfte gestellt. Neben dem Nachweis umfassender Kenntnisse auf dem Gebiet der Türen- und Fenstertechnik, ist eine weitere Voraussetzung die erfolgreiche Absolvierung des VdS-Lehrgangs „Öffnungstechnik“.

In dem neuen, dreitägigen Lehrgang erlernen die Teilnehmer grundlegende und häufig angewandte Öffnungstechniken. Der Lehrgang endet mit der schriftlichen sowie praktischen Prüfung, die Voraussetzung für die VdS-Anerkennung nach VdS 3864 ist. „Damit stellt VdS sicher, dass VdS-zertifizierte Schlüsseldienste auch wirklich nach dem aktuellsten Stand der Technik arbeiten und für jede Notsituation eine fachgerechte Lösung parat haben“, betont Ingeborg Schlosser, Bereichsleiterin des VdS-Bildungszentrums.

Der Lehrgang findet erstmalig in diesem Jahr am 02.-04. Juni sowie am 16.-18. Dezember in Köln statt. Weitere Informationen unter www.vds.de/oeft

Weitere Informationen zum Anerkennungsverfahren unter www.vds.de/notoeffnung

VdS 3864 : 2019-12 (01): https://shop.vds.de/de/download/915da33 ... 8ea9c2195/

[Mister Q]

Teilnahmegebühr

1380 € zzgl. MwSt
Da weiß man doch worum es dem VDS geht, kennt man doch von anderen Organisationen. (Tüv, Din, ...)
Ob die Schlüsseldienste dann auch kostengünstig öffnen ist die nächste Frage.
Mal so unter uns :-) dem VDS bringen doch die meisten von uns noch was bei, und nicht umgekehrt.

[Manfred]

Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht, erstmal eine Firma zu finden, die überhaupt bereit ist zu jeder Tag und Nachtzeit
anzurücken und zu arbeiten. In der Notsituation haben die meisten Betroffenen außerdem den Tunnelblick und wenn die Arbeit erledigt ist,
finden sie den Preis zu hoch.
Aus meinen Umfeld weiß ich, das die wenigsten Mitarbeiter der Firmen Lust und Zeit haben am WoE. oder
spät abends sich von der Familie / Partner zu trennen, weil am nächsten morgen der normale Kundendienst weitergeht.
Gerade in der Großstadt ist das sofortige Abkassieren aus meiner Sicht gerechtfertigt, um den Stress hinterher zu vermeiden.
Jede Handwerksfirma kennt das Problem mit nicht bezahlten Rechnungen.

[Marinopick]

Genau und ich hatte zB. mal vor, das als kleines Nebengewerbe zum Job zu machen.
Hieße also ab 16 Uhr bis 22 Uhr maximal.

Ich würde bei der Abrechnung locker unter dem Richtpreis bleiben, aber den VDS
interessiert ja nur Dienst nach Plan.

Wenn jemand da zB. mit kreativen Öffnungsmethoden jenseits des Abbrechens oder der
Öffnungskarte kommt, interessiert die das (leider) nicht.

Warum Zylinder neu kaufen, wenn man auch anders vorgehen kann?

Ich bleibe mal gespannt.

[mhmh]

Wenn jemand da zB. mit kreativen Öffnungsmethoden jenseits des Abbrechens oder der Öffnungskarte kommt, interessiert die das (leider) nicht.

Hört sich für mich nicht so an, da sind durchaus kreative Ansätze dabei: "Alternativzugang geprüft (z. B. gekipptes Fenster, bei Nachbarn hinterlegte Schlüssel)"

[Christian]

Lockpicking und Schlüsseldienst ....
immer wieder schön wenn hier gesagt wird dass die bösen Schlüsseldieste nur "knacken" können, und die Zylinder kaputt machen. Dann sollte man mal bedenken was Arbeitszeit in Deutschland kostet, und was ein Profilzylinder im Einkauf kostet. Also wenn ich wirtschaftlich arbeiten will, damit ich meine Krankenkasse, IHK und Steuerbüro bezahlen kann, und dann auch noch dem Kunden einen Fairen Preis machen möchte, dann hat man gar nicht die Zeit seine LockpickingKünste unter beweis zu stellen. Es sei denn dass man so gut ist das man jeden Zylinder innerhalb in Minuten auf bekommt. Und hier rede ich nicht von einem Lockpicking bequem auf der Couch ...

Und zu dem Thema mit dem VdS ....
Die üblichen Opfer dieser useriösen Türöffner liegt bei Leuten die sich nicht ansatzweise um das Thema Schloß und Schlüssel gedanken gemacht haben. Erst wenn es "Klack" macht, und man ohne Schlüssel im Treppenhaus steht, wird über Smartphone der nächstbeste Schlüsseldienst angefordert. Sicher wird man in so einer Situation keine Recherce machen wer oder was der VdS ist ... usw.

Und Leute die soweit im Thema sind, wissen was der VdS ist, sind auch gedanklich so weit dass sie einen Rehserveschlüssel deponiert haben, oder zumindest wissen welche örtlichen Betriebe für angemessene Preise die Dienstleistung "Wohnung-Knacken" machen. Oder halt selbst mit Cola-Flasche oder Drähtchen sich aus der dummen Situation befreien.

Damit ist die Aussage dass der VdS nicht ganz im Thema ist zutreffend ist. Und wohl auch die Vermutung dass es denen mehr um den Verkauf dieser Seminare geht könnte evtl. zutreffend sein.

[Piel]

In der Notsituation haben die meisten Betroffenen außerdem den Tunnelblick und wenn die Arbeit erledigt ist,
finden sie den Preis zu hoch.

Dies wird wohl das Hauptproblem sein. Die wenigsten Menschen machen sich Gedanken um dieses Thema, wenn es dann passiert muss es schnell gehen, dann ist nicht viel Zeit zum recherchieren. Die wenigsten werden in einer solchen Situation wissen worauf sie zu achten haben. Dazu kommt, dass es mit Sicherheit auch einschlägige Betriebe gibt, welche mit dem VDS werben, ohne dass sie jemals an dem Anerkennungsverfahren teilgenommen haben.

Mir wäre es lieber wenn die Gerichte härter bzw. schneller durchgreifen würden, es dauert immer noch viel zu lange bis solchen Abzockern das Handwerk gelegt wird. Meist ist in der Zwischenzeit schon sehr viel Geld auf Seite geschafft worden.

Genau und ich hatte zB. mal vor, das als kleines Nebengewerbe zum Job zu machen.
Hieße also ab 16 Uhr bis 22 Uhr maximal.

Ich würde bei der Abrechnung locker unter dem Richtpreis bleiben, aber den VDS
interessiert ja nur Dienst nach Plan.

Problem dabei ist leider, dass in diesem Gewerbe mit sehr harten Bandagen gekämpft wird. Es wird nicht lange dauern bis Du die erste Abmahnung im Briefkasten hast. Entweder von der Verbraucherzentrale, einem Abmahnanwalt, oder von einem anderen Wettbewerber, welcher Deine Methoden/Preise ein Dorn im Auge sind.

So kann es z.B. vorkommen, dass Dich ein einschlägig bekannter Schlüsseldienst-Abzocker abmahnt, weil Du während Deiner angegebenen Notdienstzeit mal nicht ans Telefon gegangen bist.

Ich würde mir diesen Stress nicht antun.

[Christian]

... zumindest muss man den Ansatz vom VdS loben, diese Abzocker treiben ihr Unwesen ja schon seit vielen Jahrzehnten ... selbst in den 1990ern haben sie schon für Schlagzeilen und Gerichtsverhandlungen gesorgt. Bisher ist niemanden gelungen diese "Banden" vom Markt zu nehmen.

[Piel]

Was passieren kann, wenn man der Konkurrenz ein Dorn im Auge ist, wird in diesem Artikel schön beschrieben.

Eines der Konkurrenz-Unternehmen terrorisierte Gerdiken telefonisch: „Die riefen mich mehrfach nachts an und wollte beweisen, dass ich den Nachtdienst nur vortäusche.“ Dann klagte diese Firma gegen den Werdener Geschäftsmann wegen unlauteren Wettbewerbs. Eine Praktik, die schon mit anderen Schlüsseldiensten erfolgreich geübt worden war.

... zumindest muss man den Ansatz vom VdS loben, diese Abzocker treiben ihr Unwesen ja schon seit vielen Jahrzehnten ... selbst in den 1990ern haben sie schon für Schlagzeilen und Gerichtsverhandlungen gesorgt. Bisher ist niemanden gelungen diese "Banden" vom Markt zu nehmen.

Ich bin schon lange für entsprechende Gesetzesänderungen. So dass z.B. diese Callcenter verboten werden, bzw. die Werbung mit falschen Adressen.

[Christian]

Bisher hatten die so viel Phantasie dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen konnten. Oder sie haben gute Anwälte die diese Leute immer wieder raus holen. Das mit den Adressen wird ja auch oftmals umgangen, so dass deren "Mitarbeiter" ein Home-Office haben, oder ein leeres Ladenlokal dort vorhanden ist. Eine andere Firma hat dann das Konzept dass ein Kiosk ein paar Rohlinge und ne Schneidemaschine hat, und somit der Schlüsseldiest ist. Von dieser Firma weiß ich jedoch nicht ob sie vernünftige Preise für die Öffnungen nehmen.