welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

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fripa10
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von fripa10 »

Der Zylinderüberstand sollte nicht mehr als 3 mm betragen, und zwar aus dem Grund, damit man nicht genug Fläche hat, um den Zylinder zu packen und abzubrechen oder zu ziehen. Der ballige Kern (der vorn etwas aus dem Zylindergehäuse hervor ragt), hat eine Fase angefräst, so daß man jedenfalls am Überstand des Kerns nicht anpacken kann. Der Überstand des Kerns bleibt daher grundsätzlich außer Betracht, maßgeblich ist allein das Zylindergehäuse.

Letztlich benötigen die EVVA-Zylinder bei all ihren Qualitäten immer einen Ziehschutzbeschlag vor dem Kern, den man entsprechend auswählen müßte, damit der 31er Zylinder drunterpaßt. Auch ist es mitunter möglich, daß man den Zylinder im Türschloß nach Lockern der Stulpschraube um den einen mm nach innen schieben kann, das muß man probieren. Wenn sich nach dem Anziehen der Schraube der Schlüssel noch frei drehen läßt, ist alles gut.

Eine Alternative könnte der BKS Janus sein, der baut in der Grundlänge kürzer und sollte auch in einer Ziehschutzausstattung lieferbar sein. Aber mit der Marke stehe ich nicht ganz im Stoff.

binauchhier
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von binauchhier »

fripa10 hat geschrieben: 7. Jun 2020 23:58Letztlich benötigen die EVVA-Zylinder bei all ihren Qualitäten immer einen Ziehschutzbeschlag vor dem Kern,
Auch die VdS BZ-Ausführung? Die ist ja vom Prinzip dafür gedacht, ohne Schutzbeschlag verbaut zu werden?

Der BKS ist wieder teurer :(

Unsicherer als der KESO 10RS wird es mit den Zylindern ja nicht?

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Christian
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von Christian »

Für mich persönlich ist schwer nachvollziehbar was ein VDS-Zylinder aus macht. Ich richte mich da eher nach der mir bekanten bauweise des jeweiligen Zylinders, und kann da dann entsprechende Empfehlungen aussprechen. Ob EVVA nun bei VDS-Versin noch irgend eine zusätzliche Sicherung gegen das Axiale Rausziehen hat weiß ich nicht.

Bei dieser Tür würde ich evtl. den alten KESO-Ziehschutz verwenden, auch wenn dieser nicht 120% gegen sämtliche Öffnungsmethoden stand hält, aber ist bei einer Türe ohne Kernziehbeschlag schon ganz gut. In wie fern der neue 8000 mit dem alten 2000S-Ziehschutz-Zylinder vergleichbar ist, kann ich leider nicht sagen.

Hätte ich ein Objekt wo keine Ziehschutzbeschläge verwendbar sind, es jedoch höheren Wunsch nach Sicherheit gibt, würde ich evtl. über eine Alarmanlage nachdenken. Ist eine recht gute Ergänzung zu einer mechanischen Absicherung. Und weil der Vermietzer einen Schlüssel haben soll, wäre es ganz lustig dass er wegen dem Alarm nicht unbemerkt die Räumlichkeiten betreten kann, falls es nicht gewünscht ist.

Und wenn man an der Keller-Türe keinen Zylinder von außen will, dann gibt es schon diese Beschläge ganz ohne Zylinderloch. Sollte ein einschlägiger Fachhändler besorgen können.
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Christian
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von Christian »

Für mich persönlich ist schwer nachvollziehbar was ein VDS-Zylinder aus macht. Ich richte mich da eher nach der mir bekanten bauweise des jeweiligen Zylinders, und kann da dann entsprechende Empfehlungen aussprechen. Ob EVVA nun bei VDS-Versin noch irgend eine zusätzliche Sicherung gegen das Axiale Rausziehen hat weiß ich nicht.

Bei dieser Tür würde ich evtl. den alten KESO-Ziehschutz verwenden, auch wenn dieser nicht 120% gegen sämtliche Öffnungsmethoden stand hält, aber ist bei einer Türe ohne Kernziehbeschlag schon ganz gut. In wie fern der neue 8000 mit dem alten 2000S-Ziehschutz-Zylinder vergleichbar ist, kann ich leider nicht sagen.

Hätte ich ein Objekt wo keine Ziehschutzbeschläge verwendbar sind, es jedoch höheren Wunsch nach Sicherheit gibt, würde ich evtl. über eine Alarmanlage nachdenken. Ist eine recht gute Ergänzung zu einer mechanischen Absicherung. Und weil der Vermietzer einen Schlüssel haben soll, wäre es ganz lustig dass er wegen dem Alarm nicht unbemerkt die Räumlichkeiten betreten kann, falls es nicht gewünscht ist.

Und wenn man an der Keller-Türe keinen Zylinder von außen will, dann gibt es schon diese Beschläge ganz ohne Zylinderloch. Sollte ein einschlägiger Fachhändler besorgen können.
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von rondeLoro »

Grundsätzlich finde ich auch, das VdS-zertifizierte Zylinder ganz nett, aber überbewertet sind. Verwenden würde ich sie dort, wo es beispielsweise versicherungstechnisch vorgeschrieben ist. Sonst ist es ein vernachlässigbares Detail. Wenn größere Stabilität erforderlich ist ohne einen Beschlag mit Ziehschutz verwenden zu können, besteht die Möglichkeit, Zylinder ins Stahlausführung zu verwenden. Gibts beispielsweise beim BKS Janus oder beim Diamant oder bei den KESO-Modellen. Das bedeutet allerdings einen nicht ganz unerheblichen finanziellen Mehraufwand.

Und ein genereller Hinweis am Rande: JEDER Zylinder ist überwindbar. Entweder auf die eine oder die andere Art. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Die eierlegende Wollmilchsau wurde auch hier noch nicht gefunden. Und Angriffe auf den Schließzylinder sind bei Einbrechern eher selten; im unteren einstelligen Prozentbereich zu verorten.

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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von naturelle »

Piel hat geschrieben: 7. Jun 2020 23:51Viele Versicherungen bestehen aber auf einem bündig eingebauten Zylinder. Ist halt blöd wenn der Zylinder irgendwie abgebrochen wird, da dann evtl. kein Versicherungsschutz besteht. Dies war für mich z.B. der ausschlaggebende Grund einen neuen, passenden Beschlag zu kaufen.
Aha. Das sind dann aber Spezial-Versicherungen, oder wie? Mir ist das nicht bekannt, und "viele" sind eben nicht "alle". Wenn es baulich nicht machbar ist, entweder aus technischen Gründen oder weil der Vermieter nicht mitspielt, muss man eben nach einer alternativen Versicherung suchen. Oder einer neuen Tür...
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von Piel »

@naturelle: Nein, ich spreche von ganz normalen Hausratversicherungen. Die meisten haben eine entsprechende Klausel (Mindestanforderung bzw. Sicherungsrichtlinien), wobei sich die Versicherungen teilweise uneinig darüber sind, wie weit der Zylinder überstehen darf. Hausratversicherungen ohne diese Anforderungen sind die absolute Ausnahmen.

Meine Hausrat akzeptiert gar keinen Überstand, die nimmt das Wort "bündig" sehr genau. Das ursprüngliche Schloss ragte bei mir aber mehr als 3 mm heraus, darum habe ich halt einen neuen Beschlag mit KZS und ein neues Schloss eingebaut. So bin ich im Schadensfall auf der sicheren Seite und muss mich nicht mit der Versicherung streiten.

Viele kennen halt ihre eigenen Versicherungsbedingungen nicht, auch die Wohnungsbaugesellschaft war etwas überrascht als ich denen davon berichtet habe, schließlich stehen hier bei allen 26 Wohnungen die Zylinder deutlich über. ;)

naturelle
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von naturelle »

Mhmm. Stellt sich die Frage, gegen wen man als Mieter Ansprüche stellen kann in so einem Fall:
Gegen den Vermieter, weil man nicht versichert wird, oder gegen die Versicherung, weil das eine unzumutbare Benachteiligung ohne eigenes Verschulden ist.
Sozialismus ist, wenn die Faulen den Armen das Essen wegessen und dabei die, die es bezahlen, als asozial beschimpfen.

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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von binauchhier »

rondeLoro hat geschrieben: 8. Jun 2020 17:21Und wenn man an der Keller-Türe keinen Zylinder von außen will, dann gibt es schon diese Beschläge ganz ohne Zylinderloch. Sollte ein einschlägiger Fachhändler besorgen können.
An der Kellertür werde ich jetzt einen günstigen Abus-Alu-Beschlag mit Ziehschutz und ein EVVA-Zylinder instellieren. Das ist eh mehr optische als tatsächliche Sicherheit - die Tür hat einen Plastikkern. Ein teurerer Spezialbeschlag ohne Schloss auf der Außenseite macht einfach keinen Sinn.

Für die Eingangstür werde ich nochmal mit meinem Vermieter sprechen - ich habe einmal diese Ziehschutzrosette bestellt (Link). Wenn ich mich nicht vermessen habe, sind die Bohrungen innerhalb des bestehenden Ausschnitts und ich kann diese gegen eine von hinten liegende, dickere Edelstahlplatte verschrauben. Das ganze ließe sich beim Auszug ohne Spuren zurückbauen.
Die Edelstahlplatte würde mir ein Werkzeugbauer um die Ecke gegen eine Spende in die Kaffekasse herstellen.
Vielleicht lässt sich der Vermieter ja doch noch überzeugen. Ansonsten wird es halt nicht gleichschließend und ich muss in den sauren Apfel beißen und einen Chrom-Nickel-Zylinder nehmen.
rondeLoro hat geschrieben: 8. Jun 2020 17:21Und ein genereller Hinweis am Rande: JEDER Zylinder ist überwindbar. Entweder auf die eine oder die andere Art. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Die eierlegende Wollmilchsau wurde auch hier noch nicht gefunden. Und Angriffe auf den Schließzylinder sind bei Einbrechern eher selten; im unteren einstelligen Prozentbereich zu verorten.
Ich weiß. Ich möchte nur vermeiden, dass jemand rein kommt ohne Spuren zu hinterlassen. An der Tür sind im Bereich des Schlosses deutliche (bereits oxidierte) Werkzeugspuren, hier wollte also schon mal jemand rein. Oder ein Vormieter hatte den Schlüssel vergessen.

Was meine Hausrat angeht - in den Versicherungsbedingungen steht nichts zu den Anforderungen an das Schloss und eine Nachfrage ergab, dass es diese auch nicht gibt. Dass ein Buntbart-Schloss ausreicht wurde mir bestätigt - nach einem Vierkant habe ich nicht gefragt :wngn:
Also rein von der Versicherung her würde das hier ausreichen: https://www.zimmerschluessel.de/buntbar ... er-pz.html :laugh:

Piel
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Re: welches Haustürschloss - lässt sich DOM RS8 zerstörungsfrei öffnen?

Beitrag von Piel »

naturelle hat geschrieben: 9. Jun 2020 09:13 Mhmm. Stellt sich die Frage, gegen wen man als Mieter Ansprüche stellen kann in so einem Fall:
Gegen den Vermieter, weil man nicht versichert wird, oder gegen die Versicherung, weil das eine unzumutbare Benachteiligung ohne eigenes Verschulden ist.
Ich wüsste nicht wieso Du gegen den Vermieter Ansprüche stellen könntest. Schließlich hättest Du den Vermieter ja auch bei der Besichtigung oder der Übernahme auf das Problem ansprechen können, so gilt gemietet wie gesehen. Ist ja auch kein versteckter Mangel, den man nicht ohne weiteres sehen kann. Abgesehen davon hast Du ja das recht, jederzeit ein eigenes, bündiges Schloss einzubauen. Außerdem kann Dein Vermieter ja nicht wissen, welche Anforderungen Deine Hausrat hat.

Ich habe bei der Wohnungsbesichtigung z.B. sofort gesehen dass die Fenster keine einbruchshemmende Verriegelung haben. Da gibt es halt nur drei Möglichkeiten: Entweder damit leben, sich mit dem Vermieter vor der Anmietung über einen Austausch einigen, oder eine andere Wohnung suchen.

Und was die Anforderungen der Hausrat angeht: Ich sehe da überhaupt keine unzumutbare Benachteiligung. Natürlich muss die Hausrat gewisse Anforderungen an den Einbruchsschutz stellen. Sonst könntest Du ja Deine Türe in Abwesenheit sperrangelweit offen lassen, den Schlüssel stecken lassen, oder nur ein Buntbartschloss verbauen. In meinen Augen sind die Anforderungen sogar recht niedrig, es wird z.B. keine Pilzkopfverriegelung bei Fenstern oder einen Aushebelschutz bei Türen gefordert.
binauchhier hat geschrieben: 9. Jun 2020 17:34 Was meine Hausrat angeht - in den Versicherungsbedingungen steht nichts zu den Anforderungen an das Schloss und eine Nachfrage ergab, dass es diese auch nicht gibt. Dass ein Buntbart-Schloss ausreicht wurde mir bestätigt - nach einem Vierkant habe ich nicht gefragt :wngn:
Also rein von der Versicherung her würde das hier ausreichen: https://www.zimmerschluessel.de/buntbar ... er-pz.html :laugh:
Dann hast Du eine der wenigen bei denen es diese Anforderung nicht gibt. Ein anderes Problem in diesem Zusammenhang stellt aber der Nachweis dar, dass überhaupt eingebrochen wurde. Im Zweifel muss man der Versicherung nämlich nachweisen, dass tatsächlich jemand eingebrochen ist.
(OLG Köln, 9 U 32/97) hat geschrieben:Die Tatsache allein, dass das Spurenbild innerhalb eines Hauses auf einen stattgefundenen Diebstahl hindeutet (durchwühlte Schränke und Behältnisse, beschädigte Möbelstücke u. Ä.), muss nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit den Rückschluss auf einen Einbruch zulassen. Zweifel sind insbesondere dann angebracht, wenn keine Spuren an Fenstern auf einen Einbruch hindeuten.
Angenommen Du hast nur ein Vierkantschloss verbaut, dann handelt es sich im Grunde genommen nicht um einen Einbruch, sondern nur um einen Diebstahl in Kombination mit Hausfriedensbruch. Auch ohne entsprechende Anforderungen an den Einbruchsschutz könnte die Hausrat sich darauf berufen dass Du groß fahrlässig gehandelt hast.

So ähnlich ist es auch bei maroden Schlössern oder bei falsch montierten Katzenklappen. Nur weil im Vertrag nichts dazu steht, sollte man nicht davon ausgehen dass jede Situation versichert ist.
(LG Essen, 15 S 297/08) hat geschrieben:Wird einem Einbrecher ein Einbruch aufgrund verrosteter Schlösser zu einfach gemacht, zahlt die Versicherung nicht.

Im vorliegenden Fall waren Einbrecher in eine Garage eingedrungen. Die Hausratversicherung stellte fest, dass der Schlossbolzen am Garagentor jedoch so verrostet war, dass sich das Schloss ohne große Kraftanstrengung öffnen ließ. Die Hausratversicherung lehnte es mit der Begründung der groben Fahrlässigkeit ab, den Schaden zu ersetzen. Das Landgericht Essen gab der Versicherung recht.

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