Schließzylinder Beratung

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Schließzylinder Beratung

Beitrag von TEDClient »

Hallo,

ich habe einige Beratungsfäden hier im Forum gelesen und würde gerne hier mein Anliegen diskutieren.

Ich suche vier Schließzylinder für Türen an meinem Einfamilienhaus in einem Wohngebiet einer Kleinstadt. Zwei Türen sind relativ gut einsehbar, die zwei anderen nicht. Die Türen sind mit Schutzrosetten ausgestattet. Ich würde gerne Knaufzylinder verbauen. Der Schlüssel sollte ein Wendeschlüssel sein.

Ich habe hier gelesen, dass der Schließzylinder i.d.R. nicht das Hauptangriffsziel ist, und dass Picking nicht durch Einbrecher genutzt wird. Daher möchte ich Schließzylinder auswählen, die ein sinnvolles Schutzniveau gegen Einbrecher darstellen, aber noch gut bezahlbar sind (Zielbereich: weniger als 80€ pro Zylinder).

Meine wichtigste Frage:
Brauche ich Zylinder mit besonderem Zieh- und Bohrschutz? Das sollten ja eigentlich die Schutzrosetten übernehmen. Aber andererseits kann es ja nicht schaden, wenn auch der Zylinder zusätzlich widerstandsfähig ist. Wäre es vielleicht sinnvoll, in den beiden schlecht einsehbaren Türen die Schließzylinder mit zusätzlichem Zieh- und Bohrschutz auszustatten? Oder bringt das nichts und man sollte lieber generell bessere Zylinder ohne extra Bohr- und Ziehschutz kaufen?

Meine zweite Frage:
Ich habe folgende Zylinder in der engeren Wahl (Preise pro Knaufzylinder in min./max. Schutzstufe):
Abus Bravus 3000 (60€ - 70€ SKG*** (mit Bohr- und Ziehschutz))
M-C Condor (60€; SKG***; nur wenige Händler in Deutschlag)
Keso 8000 omega² (60€ - 200€ VDS BZ+)
Kaba gemini plus (50 - 96€ (83€ VDS B, 96€ VDS BZ))
EVVA ICS (62-107€; 90€ SKG*** (mit Kernziehschutz))

Gerne nehme ich jeden Hinweis zu den genannten und zu weiteren Zylindern auf.
Welchen Zylinder würdet Ihr mir empfehlen?

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mhmh
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von mhmh »

Vielleicht solltest Du noch genauer beschreiben, was das für Schutzrosetten sind. Sowas gibt's ja in mehr oder weniger stabil, mit und ohne Abdeckung des Zylinderkerns usw.

Piel
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von Piel »

mhmh hat geschrieben: 4. Apr 2021 19:52 Vielleicht solltest Du noch genauer beschreiben, was das für Schutzrosetten sind. Sowas gibt's ja in mehr oder weniger stabil, mit und ohne Abdeckung des Zylinderkerns usw.
Ja, dies wäre eine sehr wichtige Information. Eine gute durchverschraubte Schutzrosette mit Kernziehschutz aus Edelstahl bzw. Hartmetall macht einen zusätzlichen Zieh- bzw. Bohrschutz in meinen Augen überflüssig. Etwas vorsichtig wäre ich mit Rosetten aus reinem Aluminium. Gute Schutzbeschläge haben auch eine Sicherheitsstufe nach DIN 18257 bzw. DIN EN 1906.

Als Zylinder würde ich noch den Winkhaus X-Tra ins rennen werfen, der liegt preislich auch im guten Mittelfeld.

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von TEDClient »

Hier die Bilder:
Das Material kenne ich nicht, die Türen sollten nach RC2-Standard gebaut sein, somit sollten die Schutzrosetten eigentlich auch ordentlich sein - hoffe ich zumindest.

2 Türen (1x schlecht und 1x gut einsehbar):
Screenshot - 05.04.2021 , 11_23_26.png
1 Tür (schlecht einsehbar):
Screenshot - 05.04.2021 , 11_24_43.png
1 Tür (gut einsehbar):
Screenshot - 05.04.2021 , 11_25_19.png
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von distiller »

was hast Du gegen den Evva, der da verbaut ist? Das ist doch i.O.?
Für diese Situation finde ich den Winkhaus xtra auch gut. Nicht zu teuer und schmutzresistent (wegen der obenliegenden Stifte).
Der von Dir genannte Bravus ist ebenfalls gut geeignet. Mit den neuen Zylindern bist Du dann schon leicht überdurchschnittlich abgesichert. Die Türen selber (und die anderen Löcher im Haus "Fenster") kann man so natürlich nicht beurteilen.

Piel
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von Piel »

Also meiner bescheidenden Meinung nach sehen die Beschläge gut aus, ich denke nicht dass der Aufpreis für einen Zylinder mit Bohr- oder Ziehschutz Sinn macht. Nur beim letzten Bild bin ich mir nicht ganz sicher, ob es sich nicht vielleicht um eine Schieberosette handelt. Letztere lässt sich je nach Material der Türe (was ich auf dem Bild nicht erkennen kann) einfach abbrechen. Ansonsten gilt bei durchverschraubten Rosetten aus Edelstahl mit Kernziehschutz was die Feuerwehr Bochum dazu sagt. ;)

Ansonsten schließe ich mit @distiller an: Die eingebauten Zylinder sind doch gar nicht schlecht? Schlüssel verloren?

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von mhmh »

Ich würde sagen, das dritte ist eine Schieberosette, so wie diese hier: https://www.toolz4you.com/eurobat-schie ... 10609.html

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von TEDClient »

Zur Schieberosette: Wie kann ich herausfinden, ob der Schutz der Rosette gut ist? Sollte ich das von der Innenseite demontieren?

Zum Grund für neue Schlösser: Ich weiß nicht ob der vorherige Besitzer alle Schlüssel übergeben hat. Daher möchte ich die Zylinder austauschen. Und auch gleich auf gleichschließende Wendeschlüssel wechseln.

Wäre es ein Sicherheitsnachteil, wenn ich Briefkasten und Gartentor auch gleichschließend ausrüste? Vorteil: Nur ein Schlüssel. Nachteil: Das Gartentor ist oft nicht abgeschlossen, so dass man den Zylinder leicht klauen könnte.

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von distiller »

Plausibel, da täte ich auch die Zylinder tauschen.
Wenn du nicht gerade Angst vor impressionierenden Geheimdiensten hast, ist es unproblematisch, auch die Briefkästen, etc. mit den Zylindern auszustatten. Man könnte ja bei handwerklichem Geschick, ein-zwei Stiftpaare entfernen (Ja, oder eine KESO-Anlage mit zwei Kodierungen ;) - iknow) .

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von mhmh »

Ich habe in meiner ABLOY Protec Anlage in solchen Schlössern, die jemand z.B. während eines längeren Urlaubs problemlos unauffällig mitnehmen könnte, um dann mit passendem Schlüssel zurückzukommen, nur 3 Scheiben drin.
Ich habe das aber nicht aus Angst vor solchen Diensten gemacht, sondern aus Prinzip, weil ich es kann :)

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