Schließzylinder Beratung

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Piel
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von Piel »

TEDClient hat geschrieben: 7. Apr 2021 15:34 Zur Schieberosette: Wie kann ich herausfinden, ob der Schutz der Rosette gut ist? Sollte ich das von der Innenseite demontieren?
Wenn die von der Innenseite montiert ist (mit jeweils zwei Schrauben, eine über und die andere unter dem Schließzylinder), dann handelt es sich nicht um eine Schieberosette. Es kann natürlich sein dass die Rosette auf der Innenseite auch nur aufgeschraubt ist, allerdings verwendet man dafür meist andere Schrauben als bei einer durchverschraubten Rosette.

Bei einer Schieberosette wird der untere Aufbau von außen auf die Tür geschraubt. Anschließend "schiebt" man den oberen Teil mit dem Kernziehschutz auf den unteren Aufbau, dadurch sind die Schrauben dann nicht mehr zugänglich. Wenn dann der Zylinder steckt lässt sich der obere Teil nicht entfernen, da er durch den Zylinder blockiert wird.

Schieberosetten verraten sich oft (aber nicht immer) durch einen Spalt am unteren Ende, so wie auf diesem Bild zu sehen ist. Man kann es auch leicht herausfinden indem man den Zylinder entfernt und die Rosette dann noch oben drückt.

Ohne zu wissen wie die Rosette genau angebracht ist und wie dick z.B. das Material der Türe wird es schwierig etwas zur Sicherheit zu sagen. Ich persönlich würde daher immer zu durchverschraubten Rosetten greifen.

markus_s
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von markus_s »

mhmh hat geschrieben: 7. Apr 2021 19:40 Ich habe in meiner ABLOY Protec Anlage in solchen Schlössern, die jemand z.B. während eines längeren Urlaubs problemlos unauffällig mitnehmen könnte, um dann mit passendem Schlüssel zurückzukommen, nur 3 Scheiben drin.
Ich habe das aber nicht aus Angst vor solchen Diensten gemacht, sondern aus Prinzip, weil ich es kann :)
Moin, ich kann sowas grad eben nicht, könnte man dann evtl. für ein Gartentor eine kleine Z- oder HS-Anlage von KESO nehmen, in der Hoffnung, dass hier ja keine Plättchen usw genommen werden, sondern die Einzelzylinder einfach weniger Stifte als möglich und dafür jeder an ein bis zwei Stellen anders bestückt ist, so dass man aus dem Gartentorschloss nicht auf die Haustür rückschließen kann?

Der HS/GHS hat ja m. W. dann alle Löcher, so wie er es braucht... Machen andere Wendeschlüsselsysteme mit Bohrmulden (DOM, etc) das genauso, oder ist das nur bei KESO (ich hab jetzt nur mal eine KESO-GHS-Anlage gesehen, da konnte man das gut unterscheiden)?

Janvi
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von Janvi »

Genauso fangen die privaten Schlüsseldienste immer an weil die kommerziellen in solchen Angelegenheiten unflexibel und teuer (weil aufwendig) sind.

Basic: Kauf dir irgendwas gleichschliessendes und entferne einen Stift am Gartentor. Die entfernte Position feilst du am Schlüssel vom Gartentor etwas nach und schon passt die an deiner Haustüre nicht mehr. Der Verlust ist selbst bei nur noch 3 aktiven Stiften verschmerzbar denn am Gartentor wird niemand picken sondern drüberspringen wenn es denn nicht sowieso offen steht.

Fortgeschritten: Kauf dir ein gleichschliessendes System mit Passivstiften. Zerlege deinen Zylinder, ändere dabei die Passivposition und feile die geänderte Passivposition an deinem Schlüssel nach. Die Sicherheit bleibt mit allen wichtigen aktiven Stiften erhalten.

Luxus: Kauf dir irgendein geiles System das noch zu deinem Budget passt und zu welchem du sowohl Stifte wie auch Rohlinge kriegst. Mit einer Feile kannst du jetzt nicht nur deine eigenen Schlüssel sondern auch deine eigenen Zylinder basteln. Bei Anlagen mit vielen Nutzern ist das ein ungeahnter Luxus wenn du schnell mal ein neuen Zylinder basteln kannst und schon können die entsprechenden Nutzer aufsperren ohne daß neue Schlüssel ausgegeben werden müssen. Bei Änderungen macht man also meist nicht einen Schlüssel zu den vorhandenen Schlössern sondern umgekehrt.

Du musst nur Acht geben, daß dies nicht zuviel Bekannte rauskriegen. Das ist etwa so wie wenn deine Freunde wissen, daß du einen LKW fährst und dann rauskriegen, daß du auch noch einen Bagger dazu hast. Im großen Auktionshaus mit dem E sind solche Künstler besonders mit Abus EC550 zu Hauf unterwegs.

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von mhmh »

Bagger-schnorrende EC550-Verkäufer? Da hast Du mich gedanklich abgehängt.

Aber ich habe mir sowas vor 20 Jahren auch gedacht, bloß schien mir das mit Stiften und Federn zu friemelig, und ich habe mich für ABLOY Protec mit Drehscheiben entschieden.

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von markus_s »

Haben diese Scheiben, wie auch beim DOM Diamant, nicht mehr Verschleiß bzw man muss sie echt regelmäßig fetten?

naturelle
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von naturelle »

Die haben überhaupt keinen Verschleiß und man darf sie nicht schmieren.
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von mhmh »

Doch doch, man darf sie schon schmieren, aber soll das richtige Material verwenden. In https://www.abloy.com.au/Local/AU/Techn ... ochure.pdf steht z.B.: "Use only ABLOY oil."

Ich habe unser Haustürschloss aber schon viele Jahre nicht pflegen müssen, es funktioniert einfach.

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von naturelle »

Das ist aber neu (und vielleicht erst seit dem Cliq oder nur damit). Mir wurde von einem, der es definitiv wissen muss, "Nicht Schmieren!" gesagt. Bei Schmierung können die Scheiben aneinander haften und nicht richtig "verdreht" werden, wenn man den Schlüssel abzieht, so daß dadurch Nachvollziehbarkeit enstehen könnte. Ich mache es auch nicht, Protec laufen immer butterweich.

BTW: Hoffentlich ist das Cliq besser als die erste Generation, da krieg' ich jedesmal einen K*ckreiz, wenn ich den Schlüssel benutze: wenn man nicht ein ganz exaktes timing einhält, kann das Mistding grinsen, bis die Batterie leer ist, man kriegt den Zylinder nicht gedreht. Wie oft habe ich schon davor gestanden und den Schlüssel unter Fluchen 5 oder 6x rausgezogen und wieder reingesteckt, bis er sich endlich drehen ließ.
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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von mhmh »

Also die Scheiben sind ja durch feststehende Spacer voneinander getrennt, d.h. sie könnten nur an den Spacern haften.
Und es gibt die Return Bars, die beim Zurückdrehen alle Scheiben wieder auf 0 drehen.
So wie ich das sehe, könnten klebende Scheiben das ganze eigentlich nur schwergängig machen. Dann allerdings irgendwann so, dass man versucht, den nicht eingestellten Zylinder zu verdrehen, was ja wegen Sidebar nicht geht.
Aber „ABLOY Oil“ wird bestimmt nicht kleben ;)

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Re: Schließzylinder Beratung

Beitrag von naturelle »

...und dann macht man ihn kaputt, wenn man Gewalt anwendet. Macht es nicht besser. Außerdem sind die Scheiben nicht durch "feststehende" Spacer getrennt - oder Du hast ein anderes Abloy-Protec als ich. Da sind nur "Unterlegscheiben" zwischen, mal mehr, mal weniger, um eventuelle Toleranzen der Codierscheiben auszugleichen. "Feststehend" ist da gar nix.
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