EVVA ICS dreht frei

[Mc2o23]

Hallo zusammen,

dank eures Forums konnten schon viele Fragen geklärt werden und ich musste mir weniger den Kopf zerbrechen. Danke dafür!

Ich habe mir vor einigen Wochen einen EVVA ICS mit Not- und Gefahrenfunktion zugelegt. Der Zylinder macht generell einen guten Eindruck und funktioniert auch mehrheitlich einwandfrei. Sporadisch habe ich aber das Problem, dass ich eine Umdrehung mehr benötige, bis der Kern auch die Nase bewegt. Von meinem alten Zylinder kenne ich das nicht, aber der hatte auch keine NuG Funktion.

Spannenderweise passiert das aber nur in folgender Situation:
1. Ich verlasse das Haus, schließe von innen die Tür zweimal auf und schließe von außen wieder zweimal ab.
2. Ich komme später wieder nach Hause und öffne die Tür, schließe also von außen zweimal auf und öffne auch die Falle.
3. Die Tür wird zugemacht und von innen wieder zweimal abgeschlossen. Hier ist sporadisch eine Umdrehung mehr nötig.
In der Zwischenzeit, als ich nicht anwesend war, wurde weder von innen noch von außen der Zylinder genutzt.

Ich bin leider nicht so sehr im Thema drin, dass ich bewerten kann, ob das einen Defekt an der Kupplung oder an einem anderen Bauteil darstellt oder ob das normal ist. Was denkt ihr?

Viele Grüße

[mhmh]

Dass "Leerlauf" entsteht bis beide Seiten wieder synchron sind, wäre ja normal. Kannst Du das Verhalten damit erklären?
Drehen sich bei dem Zylinder eigentlich immer beide Schlüssel, oder bleibt der Innenschlüssel stehen, während Du außen drehst?

[Mc2o23]

Dass "Leerlauf" entsteht bis beide Seiten wieder synchron sind, wäre ja normal. Kannst Du das Verhalten damit erklären?
Drehen sich bei dem Zylinder eigentlich immer beide Schlüssel, oder bleibt der Innenschlüssel stehen, während Du außen drehst?

Ich habe ja zu keiner Zeit gleichzeitig Schlüssel zu stecken. Das habe ich vergessen zu erwähnen. Wenn es so wäre, wäre es für mich auch nachvollziehbar. Eigentlich müsste die Kupplung ja nach dem Abziehen in der "Ausgangsposition" bleiben.

Wenn ich auf beiden Seiten Schlüssel zu stecken habe, drehen sich beide gleichzeitig, sobald eingekuppelt wurde.

[mhmh]

Eigentlich müsste die Kupplung ja nach dem Abziehen in der "Ausgangsposition" bleiben.

Ja, aber ein bisschen Toleranz ist da schon.
Du kannst mal versuchen, den Schlüssel am Anfang ganz wenig links/rechts zu drehen, um die Kupplung zu "fangen". Wenn es dann keinen Leerlauf gibt, weisst Du woran es liegt.
Sonst kann natürlich auch irgendwas nicht ganz in Ordnung sein, ein Grat irgendwo, der das Einkuppeln schwergängig macht z.B.

[Mc2o23]

Sonst kann natürlich auch irgendwas nicht ganz in Ordnung sein, ein Grat irgendwo, der das Einkuppeln schwergängig macht z.B.

Also doch lieber nochmal von EVVA kontrollieren lassen? Bin etwas zwiegespalten.

[Retak]

Wie das nun speziell bei Evva ist, weiss ich nicht, dazu müsste man die Konstruktion der N+G Kupplung im Detail kennen. Bei manchen Zylindern ist eine gelegentliche einzelne Leerdrehung, wenn vorher von der anderen Seite geschlossen wurde, normal, ich kenne das beispielsweise von Ikon und Winkhaus. Da ist nichts defekt, das ist eine Toleranzfrage.

[Piel]

Ich schließe meinen ICS auch von innen und außen ab, habe so ein Verhalten aber bei mir noch nie beobachtet. Und auch mein Zylinder hat eine N+G Funktion. Bei mir dreht sich auch die andere Seite mit falls dort auch ein Schlüssel eingesteckt ist, sonst nicht.

[markus_s]

Hallo,

ich kann das frei-drehen bei einem ABUS als auch einem BKS beobachten. Man muss dann entweder die Schließnase "einfangen" in dem man entweder rechts/links dreht, um sie zu "suchen", oder man dreht einmal herum und hat sie dann sicher.

Frage mich daher nochmal, ob es sicherer ist, wenn man einem Zylinder ohne Not- und Gefahrenfunktion einbaut. Bei der Haustür muss man eben aufpassen, dass kein Schlüssel innen steckt, wenn der letzte die Wohnung verlässt?!

[Retak]

Funktionssicherer ist die herkömmliche feste Schiebekupplung, da diese direkt von der Schlüsselspitze betätigt wird und nicht, wie bei der N+G Kupplung, über eine zwischengeschaltete Feder, durch die die zum verschieben des Kupplungsstücks verfügbare Kraft stark limitiert wird. Sowohl ein Erschlaffen der Feder als auch Schwergängigkeit des Kupplungsstücks (Verschmutzung) können dazu führen, dass die Kupplung nicht mehr greift und der Schlüssel frei dreht ohne den Bart mitzunehmen. Dasselbe Problem besteht auch bei Zylindern mit Innenknauf.

[markus_s]

Vielen Dank für die fachliche Beschreibung.

Sollte man demnach die N&G Funktion nur einsetzen, wenn es absolut notwendig ist, zB Altenzimmer oä, oder halten die Federn gewöhnlich bei normaler Inanspruchnahme und Verschmutzung dennoch sagen wir 10 Jahre?