Springende Stifte - Ursachenforschung

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Lefty
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Springende Stifte - Ursachenforschung

Beitrag von Lefty »

Yo!
Möglicherweise erübrigt sich die frage, wenn ich erfahrener bin. testobjekt ist ein ellix 200200/30 hangschloss - messing mit 4 stiften- das seit jahren in meinem werkzeugkasten rumliegt. (ein burg wächter seculock 405/40 krieg ich hin und wieder auf)
alle stifte sind leichtgängig, wenn keine rotation ausgeübt wird, doch schon bei recht leichter drehkraft "hakt" s2 als erstes.
wenn ich mehr setzkraft ausübe, knallt er regelrecht richtung gehäuse. experimente mit der rotation liefern ständig das ergebnis, ihn nicht zu tief gesetzt zu haben.
s3 und s4 bleiben frei beweglich, dafür hakt dann s1 SEHR stark und springt ebenfalls bei erhöhtem setzdruck erst tief ins gehäuse und setzt sich dann erst durch den gegendruck der feder.
s3 lässt sich dann (gefühlt) sehr geschmeidig setzen, während ich - nach lehrbuch kontinuierlich die rotationskraft erhöhe.
s4 hakt dann auch wieder sehr stark, so dass ich für gewöhnlich die rotation nachlassen muss, bis auch er wieder beweglich ist. das klappt auch, ohne dass die anderen stifte wieder frei werden. Aber: es lässt sich ums verrecken kein setzpunkt finden, der saukerl tanzt dahinten munter rum. ausserdem dreht sich der kern - abgesehen von der ersten spannung um kein von mir bemerkbares jota.
das ding hab ich noch nicht ein mal aufgekriegt - weder mit raking (schlange, halbdiamant) noch mit flachem hook durch single-picking.
ich verwende einen einfachen, steifen, rechtwinkligen multipick-spanner und der schließkanal ist längst nicht so tricky wie beim seculock 405. vermutlich sind es auch nur standardstifte.

meine bisherigen vermutungen:
1. das schloss ist einfach verdreckt oder korrodiert (aber es ist geölt - mit leichter patina und ohne rost)
2. s4 braucht einen tiefen hook
3. da ich als linkshänder (und anfänger) mit dem rechten daumen spanne, fehlt mir das feingefühl für ein ausnahmsweise gut gearbeitetes ellix-schloss :rolleyes:

nachdem ich mich jetzt seit tagen frage, was ich übersehen könnte, frage ich jetzt euch. der kern dreht sich nicht und gibt kein feedback, aber das (wirklich feste!) haken der stifte findet immer in der gleichen reihenfolge statt, wenn ich mit dem druck des spanners experimentiere.

PS: meine ex-partnerinnen bescheinigen mir ausnahmslos ein sehr gutes feingefühl :D
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Retak
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Re: Springende Stifte - Ursachenforschung

Beitrag von Retak »

Ich hatte sowas auch schon, da wurden normalerweise ganz leicht zu öffnende Schlösser unberechenbar. Ursache war meist Dreck gepaart mit Korrosion, aber auch wenn einer mal Silikonöl reingesprüht hat, gibts einen ähnlichen Effekt. Meist (aber nicht immer) hilft durchspülen mit WD40.
Viel Erfolg!

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