Kaba, Keso & Co

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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boianka
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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von boianka »

rondeLoro hat geschrieben:das Bohrbild des 4000 ist gegenüber dem des 2000 variabel, will heißen, man weiß nicht an welcher Stelle im Zylinder die Stifte sind und kann daher mit einem vorgebohrten Rohling nicht viel anfangen
Beim 2000er gibt´s auch verschiedene Bohrbilder - dass erschwert die Herstellung des richtigen vorbereiteten Schlüssels sehr !

Meine Versuche der Folienimpressionierung bei KESO-Zylindern endeten kläglich und ich kenne einige Andere denen es ähnlich erging . . .

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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von boianka »

obscuritybysecurity hat geschrieben:Es ist doch so, dass man "im Laden etwas als sicher beworbenes kauft und meint es wäre sicher, doch so einfach sicher wird das sicher einfach nicht mehr sein...".
Die von Dir erfragte "Nachschließsicherheit", mittels Sperrwerkzeug, umfasst ja nur einen Teilaspekt der gesamten Sicherheitsfunktionen eines Schließzylindersystems, wie Schlüsselkopiersicherheit, oder dem Widerstand gegen zerstörende Methoden .

Einen Zylinder, der perfekt alle Bereiche abdeckt, kenne ich nicht und man wird daher gezwungen einen Kompromiss zu wählen, der den eigenen Anforderungen am nächsten kommt, und/oder den Zylinder mittels "Zubehör" (z.B. Kernziehschutzbeschlag, Geminy Visierbeschlag etc.) aufzurüsten, um dem Optimum am nächsten zu kommen . . .

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stefan-1
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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von stefan-1 »

Andersrum kann ein mechanisch etwas schwächerer Zylinder mit einem guten Beschlag günstiger sein . so ein supergepanzerter CrNi-Keso ist nämlich bei Defekt irreparabel, die mechanisch etwas weniger sicheren mit einem superduper Ikonbeschlag sind genau so sicher, aber bei Federbruch oder "Verstopfung" kann man den nach dem Ausbau zerlegen und instandsetzen.

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obscuritybysecurity
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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von obscuritybysecurity »

Hallo und danke für die Hinweise - aber man kann schon nachvollziehen, dass ich bei den unten gelinkten Youtube-Videos sehr skeptisch bin, ja?

KESO 2000, mal eben so "aufge-foil-t"...
https://www.youtube.com/watch?v=TgHlhQqtjfY

... und mehr scheint prinzipiell auch noch möglich...
https://www.youtube.com/watch?v=43EtAgFSso0

Wo ist denn der wirkliche Unterschied bei KESO 2000 und KESO 2000S?

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stefan-1
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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von stefan-1 »

Das S ist die Erweiterung des Systems mit verschiedenartigen Bohrungen. Ist prinzipiell für Schließanlagen gedacht, spitze Stifte passen in Spitze und gestufte ("S" wie Stufenbohrung) Löcher, gestufte Stifte nur in gestufte Löcher. Es ist kein Stift-in-Stift-System wie bei Mul-T-Lock oder den Drummschen Geminy-Beschlägen.

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rondeLoro
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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von rondeLoro »

YT-Vids sind ja gut und schön. Aber der Wahrheitsgehalt dahinter ist oftmals nicht nachprüfbar.
Weißt du, ob die gezeigten Zylinder nicht manipuliert wurden? Oder der Betreffende das Ding in- und auswendig kennt und weiß, welche Löcher wo hin müssen? Ich sage nicht, dass es unmöglich ist. Aber solche Ergebnisse in "freier Wildbahn" rederzeit zu reproduzieren, halte ich zumindest für schwierig. Ich würde das jedenfalls nicht überbewerten.

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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von boianka »

rondeLoro hat geschrieben:YT-Vids sind ja gut und schön. Aber der Wahrheitsgehalt dahinter ist oftmals nicht nachprüfbar.
Weißt du, ob die gezeigten Zylinder nicht manipuliert wurden?
Eine Manipulation ist im gezeigten Fall nicht nötig - das geht !
rondeLoro hat geschrieben:Oder der Betreffende das Ding in- und auswendig kennt und weiß, welche Löcher wo hin müssen?
Das ist der "Trick" .
obscuritybysecurity hat geschrieben:KESO 2000, mal eben so "aufge-foil-t"...
https://www.youtube.com/watch?v=TgHlhQqtjfY
Typische Laborbedingungen, man hat den passenden Schlüssel und kann daher einen Impressionsrohling auf das vorhandene Bohrbild vorbereiten .

Hat man nicht den Schlüssel sieht man dem Zylinder nicht an was und wo drin ist, man müsste sich also mittels mehrerer Schlüssel durchprobieren, was beim "S"-Modell deutlich schwieriger, als im Film ist, + Omega für den es schon Rohlingsbeschaffungsprobleme (zugegeben nicht unlösbare) gibt .
rondeLoro hat geschrieben:Aber solche Ergebnisse in "freier Wildbahn" rederzeit zu reproduzieren, halte ich zumindest für schwierig. Ich würde das jedenfalls nicht überbewerten.
So ist`s !

Ein universell verwendbarer Folien-Impressionsrohling für die KESO 2000 (S) (Omega) lässt sich (nach meinen Erkenntnissen) nicht herstellen, da das Werkzeug dann, dort wo sich die Stiftreihen befinden, über 1 bis 2 (je nach Bauart) große Fenster verfügt, deren Rahmen durch die seitliche Nut(en) für die dortigen Stifte so geschwächt wird, dass er den Dreh-Wackel-Manövern zur Findung der richtigen Abdrucktiefe nicht stand halten kann .

Wenn überhaupt, führte ein möglicher Weg über eine Zylindertypbestimmung mit seinen Stiftpositionen und -formen, unter anschliessender Verwendung des dadurch zuweisbaren, richtigen vorbereiteten Folien-Impressionswerkzeugs .

Mich würden allerdings Eure Meinungen interessieren, ob ich mit meinen theoretischen und praktischen Experimenten richtig liege, oder ob ich Aspekte nicht beachte . . .
obscuritybysecurity hat geschrieben:... und mehr scheint prinzipiell auch noch möglich...
https://www.youtube.com/watch?v=43EtAgFSso0
Eher weniger, in dem chinesischen Set gibt es wenig, was auf hier gebräuchliche Zylinder passt und die sind auch höchstens 2-reihig . . .

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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von stefan-1 »

Wäre es denkbar mit einem fein geschliffenen Standardrohling (also ggf. mit Omega), analog der Impressionstechniik bei Stiftzylindern, die Positionen zu bestimmen? Also nicht die Schließung finden, nur das Bohrbild?

S.
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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von boianka »

stefan-1 hat geschrieben:Wäre es denkbar mit einem fein geschliffenen Standardrohling (also ggf. mit Omega), analog der Impressionstechniik bei Stiftzylindern, die Positionen zu bestimmen? Also nicht die Schließung finden, nur das Bohrbild?
Genau das ist ein angedeuteter Weg, der für mich vorstellbar ist . . .

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Re: Kaba, Keso & Co

Beitrag von obscuritybysecurity »

stefan-1 hat geschrieben:Das S ist die Erweiterung des Systems mit verschiedenartigen Bohrungen. Ist prinzipiell für Schließanlagen gedacht, spitze Stifte passen in Spitze und gestufte ("S" wie Stufenbohrung) Löcher, gestufte Stifte nur in gestufte Löcher. Es ist kein Stift-in-Stift-System wie bei Mul-T-Lock oder den Drummschen Geminy-Beschlägen.

S.
Also ist es für den Normalgebrauch (private Haus, Wohnung etc.) egal ob mit oder ohne "S"?
Das "S" gibt auch kein "Mehr" an Sicherheit?
boianka hat geschrieben: Ein universell verwendbarer Folien-Impressionsrohling für die KESO 2000 (S) (Omega) lässt sich (nach meinen Erkenntnissen) nicht herstellen, da das Werkzeug dann, dort wo sich die Stiftreihen befinden, über 1 bis 2 (je nach Bauart) große Fenster verfügt, deren Rahmen durch die seitliche Nut(en) für die dortigen Stifte so geschwächt wird, dass er den Dreh-Wackel-Manövern zur Findung der richtigen Abdrucktiefe nicht stand halten kann .

Wenn überhaupt, führte ein möglicher Weg über eine Zylindertypbestimmung mit seinen Stiftpositionen und -formen, unter anschliessender Verwendung des dadurch zuweisbaren, richtigen vorbereiteten Folien-Impressionswerkzeugs .
Also, ich sehe schon, es geht hier in erster Linie um das Bohrbild, also um die prinzipielle Anordnung der Passbohrungen auf dem Schlüsselrohling, nehme ich einmal als Laie an. Ich habe auf meinem KESO (und ich hoffe ich drücke mich jetzt verständlich aus) insgesamt 3 statische Reihen mit 2x10 (vorne&hinten) + 5 (seitlich) Passbohrungen entdeckt. Ich kenne nur solche KESOs, und man könnte doch mit einem Dremel einen Omega-Rohling passend bearbeiten, abschleifen und mit Alufolie versehen...(?) und wenn es einen mit 2x5+5 geben sollte, macht man eben noch einen, aber mit 3 Rohlingen oder so bekommt man dann doch alles auf...(?)

Und wie schützt KESO eigentlich vor der Schlagtechnik? Es soll ja KESOs gegeben haben, die dafür anfällig waren. Ich habe mal eine tech. Zeichnung gesehen in der Stifte mit verschiedenen (Achtung!) Massen, aber gleichen Maßen abgebildet waren. Wo ist den da jetzt die Grenze? KESO 2000 Baujahr <1985 und KESO 2000 Baujahr >1985 (das habe ich jetzt so "aus der Luft gegriffen")?

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