Röhrendietrich (Tubularpick)

[Tuningmaster]

Wer kann mir genau erklären wie ein Tubularpick funktioniert und wie der genau aufgebaut ist? In verschiedenen Videos hab ich die Handhabung schon gesehen. Aber was passiert genau beim Picken? Werden die Stifte im Schloss ganz hineingedrückt und durch die Drehbewegungen langsam bis zur Scherlinie "rückwärtsgepickt" . Wäre sicher interessant.
Und noch etwas: die Beteiligung in diesem Forum finde ich ein bisschen mager . Hat den keiner irgendwelche Themen oder Anregungen mehr

:ee:motz

[DerHorne]

Wer kann mir genau erklären wie ein Tubularpick funktioniert und wie der genau aufgebaut ist? In verschiedenen Videos hab ich die Handhabung schon gesehen. Aber was passiert genau beim Picken? Werden die Stifte im Schloss ganz hineingedrückt und durch die Drehbewegungen langsam bis zur Scherlinie "rückwärtsgepickt" . Wäre sicher interessant.
Und noch etwas: die Beteiligung in diesem Forum finde ich ein bisschen mager . Hat den keiner irgendwelche Themen oder Anregungen mehr

:ee:motz

Hi Tuningmaster,

gebe Dir recht - die Beteiligung ist momentan sehr niedrig. Warum kann ich mir auch nicht erklären.

Zu den Tubular:


[left]Röhrenschaftschlösser gelten als besonders sicher, weil ein Sperrtechniker dieses Schloß bei jeder Teildrehung neu entsperren muß, sofern er klassisches Öffnungswerkzeug verwendet.


[/left]


[left]Diese Schlösser finden sich daher häufig in Sicherheitsschränken von der Art, wie sie auch für Waffen und Munition verwendet werden oder Schalteinheiten von Alarmanlagen, bei solchen häufig auch in Verbindung mit einer elektronischen Kombinationsabfrage.[/left]

[left]Außerdem ist das Schloß schwer zu spannen.[/left]

[left]Mit Rohrdietrichengelingt das Entsperren wesentlich einfacher und schneller.[/left]

[left]Ohne den Rohrdietrich haste da schlechte Karten wie Du siehst - denn die Stifte springen dann nach jeder Teildrehung wieder raus.[/left]

durch die Drehbewegungen langsam bis zur Scherlinie "rückwärtsgepickt"

iss also nicht der Fall.

Gruss
DerHorne

[Tuningmaster]

Wie stellt sich dann der Code des Schlosses im Tubularpick ein? Zauberei kann es ja nicht sein! Haben die sieben oder acht Stifte des Pick einen Widerstand der gerade so die Federkraft der Stiftfedern überwindet aber nicht fix am Pick befestigt sind? Das soll heissen am Anfang bewegen sich alle Stifte des Picks überhaupt nicht beim hineindrücken ins Schloss (nur die Schloss-Stifte!). Wenn nun ein Schloss-Stift gesetzt ist, bewegen sich nur noch die anderen Pickstifte, usw. Kann das etwa zutreffen (falls man die komplizierte Beschreibung verstanden hat )?

[DerHorne]

Hmmm... ich hoffe das mal verstanden zu haben :-) *g*

Also leider muss ich sagen, dass ich noch kein solches Schloss mein eigen nennen konnte um es zu testen. Auch bei diesen Schlössern gibt es verschiedene Typen mit unterschiedlicher Stiftanzahl.

So wie ich es verstehe, ist die Funktionsweise ähnlich einem normalen Zylinder. Also auch hier geteilte Stifte, die jedoch nicht in einem Schliesskanal sitzen, sondern quais von vorne zu betrachten sind. Natürlich gesichert, damit sie nicht rausfallen *g*

Jeder dieser Stifte hat ne andere Länge (wie im normalen Profilzylinder).
Der Schlüssel zum aufschliessen muss immer "richtig" gestecklt werden - wird er um 1 oder 2 stifte verdreht eingesetzt gehts nimmer

Du kannst also hingehn und jeden Stift einzeln picken - bis der Kern sich dreht. Da die Stifte jedoch im Kreis angeordnet sind, kannst Du das gepickte Teil nur soweit drehen, bis Stift 1 quasi an die Position von Stift 2 kommt. Dann springen diese Teile halt wieder alle raus.

Denke dass dies auch das schwerste an der Sache ist. Daher gibts spezielle Picks, bei denen Du ähnlich wie beim Sputnik die Tiefe der einzelnen Stifte einstellen und arretieren kannst. Man kann also auch gleich einen entsprechenden Schlüssel anfertigen.

Hoffe dass ich das jetzt mal richtig erklärt habe - werd den Bernhard nochma drübnergucken lassen. Der kennt die Teile glaub ich.

Gruss
DerHorne

[Mr. Smith]

Hi Leudls!

Na, dann werd ich mal wieder meinen Senf dazugeben.

DerHorne hat das alles schon super erklärt mit dem zurückspringen bei 1/8 Drehung und so, aber zum Funktionsprinzip kann ich noch was beisteuern.

Tuningmaster hat wahrscheinlich mal irgendwo gesehen, dass schon nach wenigen Sekunden, nach ein paar Hin- und Herbewegungen des Werkzeugs das Schloss offen war - ohne einzelne Stifte zu setzen.

Das geht tatsächlich. Die einzelnen Schieber sind durch einen Spannring etwas schwergängig (Spannung natürlich verstellbar), und wenn man jetzt das Tool aufsetzt und beim Herunterdrücken diese Hin- und Herdrehungen macht, verkanten sich die Stifte im Schloss. Durch das Verkanten werden sie eine Winzigkeit länger (eine Bierdose hat leicht gekippt eine grössere Höhe als gerade stehend). Dadurch werden die Schieber jedesmal etwas weitergedrückt, und zwar so lange, bis sich der Stift nicht mehr verkantet, und das ist der Fall, wenn er richtig sitzt.

Also eine Art Selbstimpressionstechnik (wie z.B. die Sache mit Keso und Folienschlüssel).

Geniales Tool, und echt verblüffend, wie schnell die Schlösser damit aufgehen! Einzeln setzen geht damit natürlich auch, mit dem Vorteil gegenüber Handpicks, dass der Code bestehen bleibt und nix mehr einrastet, man kann sogar einfach wieder zuschliessen.

Leider etwas teuer, das Teil. Und es gibt ja X verschiedene. Aber für hiesige Verhältnisse kommt man mit dem, was bei Wendt unter dem Namen "TLP-7S Bike" verkauft wird, recht weit.

Greetz, Mr. Smith

[DerHorne]

Mr. Smith:
Erstma Danke für die Bestätigung meines Theorie-Geschwafels :-)
Die von Dir noch zusätzlich eingebrachte Technik klingt höchst Interessant. Davon hatte ich bisher noch nix gehört.

Naja - man hat hat gaanz selten mal mit den Teilen zu tun. Und wie Du schon gesagt hast gibt es da ja auch echt viele Varianten der Schlösser.

Und leider Gottes sind die Picks dazu echt Megateuer.
Mal sehn, ob ich irgendwo mal son Schloss auftreiben kann...

Gruss
DerHorne