Evva 3ks

Zerstörungsfreie Schlossöffnung, Fragen zu den verschiedenen Werkzeugen und freier Informationsaustausch

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Retak
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Re: Evva 3ks

Beitrag von Retak »

megarunner hat geschrieben: Habe Retak schon eine PN geschickt!
Gruß megarunner
Hab aber keine bekommen.Hawk hatte den Beitrag beim Editieren versehentlich rausgenommen,hat es inzwischen aber wieder behoben.

Gast

Re: Evva 3ks

Beitrag von Gast »

Hey ist zwar schon ne Weile her...aaaber ich habe nen Abloy Protec uuuns sogar ein gerda TytanZX Plus...habe davon sogar so viele, dass ich sie verkaufe ;-)))
lg
Engelszunge

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mhmh
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Re: Evva 3ks

Beitrag von mhmh »

Retak hat geschrieben:Also selberbauen kann man es sicher,genau wie einen Hobbschen Haken,nur kleiner und mit T-foermigen Enden .Anleitungen oder Skizzen hab ich bisher auch nirgendwo gesehen.Bei den Importschlössern(auch aus USA) ist der Fehler übrigens nach wie vor vorhanden,so dass das Tool durchaus noch eine Existenzberechtigung hat.
Eine Scheibe (irgendwo) in der Mitte wird's aber ja geben, die man zum Spannen nutzen kann, oder?
Insofern muesste ein erweitertes Werkzeug mit 3 statt 2 Teilen (nach laengerer Zeit) auch zum Ziel fuehren, oder?
Gibt's das schon irgendwo?

Gruss,
mh

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Re: Evva 3ks

Beitrag von mhmh »

Mr. Smith hat geschrieben:Einen recht guten Aufbohrschutz hat der Diamant ja, wie natürlich viele andere Zylinder. Allerdings natürlich nicht unüberwindlich, wenn man den entsprechenden Spezialfräser hat, aber das gilt ja auch für alle anderen Zylinder. Der Spezialfräser dafür ist so eine Art kleine Lochsäge (Zylindersäge), mit der man den runden Teil des Zylinders ausserhalb des Aufbohrschutzes so weit einsägt, dass man den Bohrschutz entfernen kann. Aber welcher Einbrecher hat das schon?

Bei Abloy fasziniert mich die kaum überwindbare Technik, einen Zylinder zu kaufen habe ich allerdings noch nie versucht.
Aber wo waere diesbezueglich der Unterschied zwischen einem Dom Diamant und einem Abloy Protec?
Muessten aehnliche Fraes-Methoden nicht die selbe Wirkung beim Abloy Protec haben?

Gruss,
mh

megarunner

Re: Evva 3ks

Beitrag von megarunner »

Hallo mhmh, der Hauptunterschied ist, dass das Abloy Protec Außenzylindergehäuse komplett aus gehärtetem Stahl besteht. Alle mir bekannten Hersteller, so auch DOM Diamant, haben gehärtete Stahlstifte oder Bolzen im Gehäuse, so dass das Gehäuse an sich angreifbar bleibt. Mit einem entsprechenden Fräser und ca. 1 Stunde Zeit kann man sicher auch das Protec Geäuse zerstören, wenn du aber dabei die Schließnase verletzt, war es das mit dem Schließen. Außerdem- welcher Einbrecher fräst 1 Stunde am Türzylinder, wenn er in 90 % aller Fälle in 10 Sekunden durchs Kellerfenster oder Balkontür kommt.....
Gruß Megarunner

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Re: Evva 3ks

Beitrag von Retak »

Ein Einbrecher wird diesen Weg auch dann nehmen,wenn die Tür nur einen 10€-Billigzylinder hat.Der Einsatz von Highend-Zylindern hat nur dann Sinn,wenn alle anderen Schwachstellen bereits hinreichend abgesichert wurden.

Maddin

Re: Evva 3ks

Beitrag von Maddin »

Hallo liebe Schlüsselexperten,

ich hoffe ich bin hier richtig für die Beantwortung einiger Fragen.
Ein Freund und ich haben eine Firma mit ein paar Mitarbeitern und relativ vielen Aushilfen. Die Mitarbeiter und Aushilfen sind manchmal sehr früh (vor uns :-)) da. Deswegen haben die eigene Schlüssel.
Wir hatten da mal KESO 2000 S und dann sieht aus wie "W" und Swiss Patent einbauen lassen. Sind auch mit Sicherungskarte. Nun habe ich gehört, das Patent sei abgelaufen. Und es gebe etwas neues: Omega.
Meine Frage ist nun: Wie leicht kann ein MA die alten Schlüssel nachmachen lassen. An die Sicherungkarte kommen die nicht ran. Es passiert natürlich schon, daß wir uns vielleicht von jemandem trennen möchten. Das kann unschön sein. Ich möchte nicht, daß dann Sachen wegkommen. Ist also dieser ältere Typ Keso ohne Sicherungskarte nachmachbar?
Geht das bei dem neuen nicht? Oder kein Unterschied?
Inwieweit kann eigentlich jemand einen Abdruck oder so von einem Keso (alt oder neu) machen, wenn man den Schlüssel vielleicht auf dem Tisch liegen läßt und dann Mittagessen geht? Wir haben nämlich noch einen extra-Raum, zu dem nur wir SChlüssel haben. Ich lasse mein Bund aber manchmal auf dem Schreibtisch liegen. Und da könnte theoretisch jemand ca. 30-60 Minuten rangehen.

Vielen Dank im Voraus.

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unlockmaster
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Re: Evva 3ks

Beitrag von unlockmaster »

hallo maddin,

* ich würde meinen schlüssel erstens mal nie offen liegen lassen, da ein abdruck (mit den richtigen mitteln) innerhalb von sekunden gemacht ist und es geht ja nicht nur um die geschäftsschlüssel, sondern auch um die privaten, wie auto, haus, ferienwohnung, boot, fahrrad, etc.

* und zweitens kann ein geschultes auge auch ohne abdruck einen profilzylinder-schlüssel ziemlich genau festhalten und anschliessend mit einer schlüsselfräse kopieren.

ich möchte hier jetzt zwar keine panik verbreiten und es gibt auch nicht allzuviele leute, die die möglichkeiten dazu haben, aber ein gesicherter bereich ist nur gesichert, wenn keine unbefugten die möglichkeit haben(oder zumindest unter erschwerten bedingungen), diesen bereich zu betreten.

zu dem patentschutz kann ich zwar nichts sagen aber mit ner CNC-Fräsmaschine lässt sich ein KESO (egal welches modell) ziemlich leicht kopieren!
SchlossWiki: http://www.unlockmaster.ath.cx/schlosswiki

:confused: Wer seltene, alte, neue, futuristische, antike, komische, normale, defekte, funktionierende, billige, teuere, sinnlose, oder sonstige Schlösser hat, kann diese auch ohne Beschreibung im Wiki veröffentlichen oder an mich senden.

Fehlende Beschreibungen oder Bilder können jederzeit von jedem User ergänzt werden!

:furious2: P.S. Wer Probleme mit dem Wiki-Code hat, siehe SchlossWiki-Hauptseite ganz oben oder ganz unten! :wngn:

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Keso 2000s

Beitrag von mhmh »

Maddin hat geschrieben:Hallo liebe Schlüsselexperten,

ich hoffe ich bin hier richtig für die Beantwortung einiger Fragen.
Ein Freund und ich haben eine Firma mit ein paar Mitarbeitern und relativ vielen Aushilfen. Die Mitarbeiter und Aushilfen sind manchmal sehr früh (vor uns :-)) da. Deswegen haben die eigene Schlüssel.
Wir hatten da mal KESO 2000 S und dann sieht aus wie "W" und Swiss Patent einbauen lassen. Sind auch mit Sicherungskarte. Nun habe ich gehört, das Patent sei abgelaufen. Und es gebe etwas neues: Omega.
Das "W" sind zwei Dreiecke. Dazu findet man im WWW so etwas: "Alle Schlüssel registrierter Einzelzylinder und Schliessanlagen sind mit einem KESO-Sicherheitszeichen markiert: Zwei nebeneinander auf dem Kopf stehende Dreiecke."

Ob Deine Mitarbeiter jemanden finden, der KESO 2000 S Schluessel (ohne Omega) nachfertigt, weiss ich nicht, aber ich wuerde es nicht ausschliessen.

"Omega" Schluessel haben einen federnd gelagerter Stift vorne im Schluessel, der bei der Drehung der Schluessels vom Schloss auf Anwesenheit und Beweglichkeit geprueft wird.
Solche Rohlinge sind z.Zt. (vermutlich bis 2014) patentgeschuetzt. Was natuerlich nicht heisst, dass Sie niemand 'illegal' beschaffen oder selber nachbauen kann. Aber einfach zu einem serioesen Schluesseldienst gehen - wird nicht funktionieren.

mh

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Mr. Smith
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Keso 2000 S (was: Evva 3ks)

Beitrag von Mr. Smith »

Einen Keso-Schlüssel nachzumachen ist bestimmt nicht unmöglich, aber sicherlich eine wesentlich größere Hürde als so mancher andere Schlüssel.

Jemand, der auch nur kurzfristig Zugriff auf einen Schlüssel hat, hat zwei Möglichkeiten: Abdruck und Foto.

Mit dem Abdruck gibt es wieder zwei Möglichkeiten: Nachgiessen oder fräsen. Ein nachgegossener Schlüssel wird kaum funktionieren, wenn man den Abdruck nicht mit einem geeigneten Material gemacht hat - und anschliessend auch noch das richtige Material für den Schlüssel. Und dabei sollte natürlich nichts verbiegen, dehnen, verdrehen usw. Keso verträgt fast keine Toleranzen.

Um einen Keso-Schlüssel zu fräsen braucht es schon die richtigen Maschinen, ein Dremel tut es da nicht, zumindest nicht für jemanden, der den Aufbau und die Funktion des Zylinders nicht genau kennt. Auch hier gilt: eine kleine Dehnung beim Abnehmen des Abdrucks macht das Ergebnis wertlos. Eine Maschine kann den Schlüssel nur nachfräsen, wenn ein passender Rohling zur Verfügung steht, und man braucht für die bei Keso üblichen Stufenbohrungen einen Spezialfräser. Die Schlüsseldienste bekommen von Keso nur Rohlinge mit sog. Kontrollbohrungen, die sind schon drin (bis zu 4 Bohrungen) und passen dann nur für die Schliessanlagen, die dieser Schlüsseldienst gefertigt hat. Gehe ich zu einem anderen Schlüsseldienst, hat der Rohlinge mit Kontrollbohrungen an anderen Stellen.

Diese ganzen Schwierigkeiten hat man natürlich auch, wenn man versucht, einen Schlüssel nach einem Foto zu rekonstruieren. Die kleinste Verzerrung durch Perspektive kann da schon ausschlaggebend sein. Oder es sind einzelne Bohrungen schlecht zu erkennen, oder der Schlüssel wurde nicht an der Schmalseite aufgenommen... Alles mit grossen Fehlerquellen behaftet.

Die ganze Anlage auf Omega umzurüsten halte ich für übertrieben. Aber Du kannst einzelne Zylinder tauschen. In besonders sensiblen Bereichen kann man in eine bestehende Anlage Omega-Zylinder einbauen, die nur mit den entsprechenden Schlüsseln zu bedienen sind. Andersrum kann ein Schlüssel mit Omega-Stift natürlich alle schon bestehenden Zylinder weiterhin schliessen.

Mit genügend krimineller Energie und technischem Verständnis lässt sich alles umgehen, selbst der Omega-Stift. Theoretisch könnte sich jemand den Schlüssel mit Omega-Funktion auf einen Rohling ohne Omega-Funktion kopieren (immer mit obigen Problemen) und anschliessend die Omega-Funktion "nachrüsten".

Das war die gute Nachricht, das gilt hier alles für Laien. Jetzt die schlechte: Ich kenne einen Herrn, der sehr viel mit Keso arbeitet, selber Schliessanlagen von Keso zusammenstellt, die richtige computergesteuerte Fräsmaschine hat und auch sonst sehr viel Erfahrung. Der sagt, er kann an einem Keso-Schlüssel direkt ablesen, welche Bohrung wie tief wo hin muss, und das auch noch leichter als an einem BKS oder Wilka. Weil es für die Hauptsiftreihen (rechts und links) nur 4 verschiedene Tiefen gibt und für die mittlere (oben) sogar nur 3, kann man genauer bestimmen, welche Tiefe eine Bohrung hat.

Damit wollte ich Dir jetzt aber keine Angst machen. Lies meinen ersten Satz einfach noch mal, das beruhigt hoffentlich wieder.
Besser schweigen und als Narr erscheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.
-Abraham Lincoln

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