Was ist das fuern schloss ?

[SelfLockmaster]

Hallo Leuts,
wer kennt diese Schlösser ? (Bild hab ich angefügt)
Genial wäre auch eine Expl. Zeichnung von dem Schloss und ein Bild von dem dazu verwendeten Schlüssel.

Das Bild ist von einem Telefon- Hausverteilerkasten Marke Quante.
Hab vor einigen Tagen was ähnliches in einer Post Filliale gesehen.
Da waren solche Schlösser in einer kleinen Schließfachanlage eingebaut.
Man erkennt mehrere Scheiben und das der Schlüssel halbrund sein muss.

Und nun möchte ich endlich mal Details darüber erfahren.
Ich mache zwar den ganzen Tag Türen und Schlösser auf, aber den Typ
von Schloss kenne ich auch nur vom anschauen.

[Retak]

Das ist ein ABLOY-Drehscheibenschloss.Hierbei sind im Inneren des(hohlen)Kerns mehrere(meist 10 oder 12)Scheiben hintereinander angeordnet.Jede dieser Scheiben hat auf ihrem Umfang eine Aussparung,die eine bestimmte(,von Scheibe zu Scheibe verschiedene)Winkelposition in Bezug auf die Schlüsselöffnung aufweist.Der Schlüssel besitzt zu diesen Winkelpositionen korrespondierende Einschnitte,so dass bei einer Drehung desselben um 90Grad die Scheiben so ausgerichtet werden,dass ihre Aussparungen eine durchgehende Nut bilden,in die eine Sperrleiste eintaucht und somit den Kern freigibt dasser bei weiterer Drehung des Schlüssels mitgenommen wird.
Bei gut gebauten Schlössern dieser Art ist ein Picken nahezu unmöglich.

[unlockmaster]

Wir haben hier irgendwo so eins als Fahrradschloss, muss ich mal suchen, das dürfte leichter zu picken sein wie ein Haustürzylinder. Und nur noch einen Pick dazu bauen...

[Retak]

Ist wahrscheinlich ein ABUS-Granit Bügelschloss.Dafür gibts von Multipick ein spezielles(sauteueres)Werkzeug.Die Schlösser wurden zwischenzeitlich aber verbessert,so dass dieses bei neueren Exemplaren nicht mehr funktionieren soll.

[unlockmaster]

nein, kein ABUS und ich glaub es hatte so ne Panzerglieder-Kette.

[Mr. Smith]

Was Du meinst ist wahrscheinlich ein Tubular-Schloss. Das geht mit nem Kugelschreiber auf. Das Bild von SelfLockmaster zeigt aber wirklich das von Retak saugut beschriebene Abloy.

(Das dargestellte ist eins von Geco, aber die Technik ist die gleiche)

[der picker]

hmm zu abloy und co. ...
zitat"Bei gut gebauten Schlössern dieser Art ist ein Picken nahezu unmöglich"zitat

die muss man aushorchen, oder? ich habe mal in einem abus plus vorhangschloss rumgestochert, fühlen tut man da nicht viel.
was kann man als gehörverstärker nehmen. reicht ein billiger mit kleinem richtmicro?
so bei ebay für 10-20 euro?

[Retak]

Beim Drehen einer Scheibe gibt es in erster Linie Reibungsgeräusche,das Anschlagen der Kontaktpunkte wirst Du da kaum zu hören bekommen.Du brauchst ein Werkzeug,das ähnlich aufgebaut ist ,wie ein Hobbscher Haken(Uhrzeigerprinzip),damit spannst Du das Schloss an einer Scheibe,deren Schliessposition auf Rechtsanschlag liegt(meist die zweite oder die letzte),nunmehr musst Du die Scheiben suchen ,die Bindung haben(was bei der insgesamt recht starken Reibung der Scheiben an den Zwischenlagen oft nicht eindeutig erkennbar ist)und diese auf den Punkt einstellen,an dem die Bindung plötzlich verschwindet.Hast du das bei allen Scheiben geschafft,geht das Schloss EVENTUELL auf.Dreht sich der Kern nur ein ganz kleines Stück,dann haben dieScheiben vermutlich Blindöffnungen.Das kannste dann vergessen,da gibts Tausende von Möglichkeiten.
Um es nochmal deutlich zu sagen:Diese Methode führt nur bei sehr einfach gebauten,billigen Schlössern(und auch da nicht immer) zum Ziel.

[Mr. Smith]

Es gibt einen Abloy-Spezialisten, der praktisch jedes jemals von Abloy gebaute Schloss mit Vor- und Nachnamen kennt, der weiss, wie jedes einzelne aufgebaut ist und wie es funktioniert. Dieser Mann sagt: Bisher gibt es keine allgemein anwendbare Methode, diese Technik zu überwinden.

[Retak]

Dem kann ich nur zustimmen.Das ABLOY-System ist zwar schon recht alt(ich glaub um 1917 kam das erste auf den Markt),es ist aber unter den Zylindeschlössern nach wie vor eines der sichersten,was den schutz gegen Nachsperren betrifft.