Tools zu glatt

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der picker

Tools zu glatt

Beitrag von der picker »

ich pflege ja meine tools. die sind für mich präzisionswerkzeuge und ich habe mir bei jedem einzelnen mühe gegeben sie schön glatt zu polieren, damit sie im schloss richtig flutschen.
aber das kann man auch übertreiben wie ich feststellte.
heute wollte ich den großteil meiner tools den letzten schliff geben.
ich habe einen E-Rasierer genommen, den kopf entfernt, eine nadel auf dem rüttler befestigt und mit doppelseitigem klebeband 1000er schleifpapier befestigt.
und dann poliert.
Stolz war ich wie ölig glatt die tools nun waren, da das 1000er schleifpapier zuletzt so runtergerödelt war das ich mit der gummiartigen masse darunter geschliffen habe.
doch als ich die tools ausprobierte, stellte ich mit erschrecken fest das ich nicht nur alle störimpulse damit ausblende, nein ich blende so gut wie jedes gefühl damit aus :eek: .
ich habe es wohl zu gut gemeint und das gegenteil erreicht mit der poliererei!
jetzt werde ich wohl die fläche am jeweiligen tool wieder anrauen die man braucht um wieder die stifte zu spüren.
ich wusste nicht das man das erreichen kann bei tools, aber
ES GIBT EIN ZU GLATT :mad:
man lernt halt nie aus...

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Retak
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von Retak »

Hmm...Das ist mir auch neu,aber vorstellbar ist es schon,dass ein zu glattes Tool einfach vom Stift abrutscht,ohne dass man es merkt.Manche Leute versehen ja deswegen auch die Spitze des Hakens mit einer kleinen Vertiefung.

der picker

Re: Tools zu glatt

Beitrag von der picker »

...genauso wie man mit einem polierten tool nicht mehr merkt mit dem schlieskanal zu kolidieren, genauso merkt man die bewegungen auf den stiften nicht mehr.
auch die bindungsreibung der stifte mit dem haken zu erfühlen ist schwierig.
die tools sind so glatt das sie beim langsamen rausziehen auf keinen wiederstand stoßen, da die stifte der glatten fläche z.b. des haken unmerklich weichen.
ich habe mich auch gewundert. bin aber dabei das nachzubessern, was kein so großer akt sein wird wie das lange polieren.
lockpickingtools brauchen wohl einen gewissen "grip" nur denke ich sollte man den so klein halten, das man mit dem was man fühlt auch was anfangen kann.

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gree
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von gree »

Ich hab immer mit er Hand kurz mit 600 bis 800 etwas entgratet, und dadurch nur Vorteile erziehlt.
Die Kerbe im Haken (besonders/nur beim breiteren Majestic (Ich hab nix von Sourthort)) macht sich sehr gut. Seit Pfinxten 2003 mach ich damit gute erfahrungen.
Danke für die Warnung, auch wenn ich sicher nicht soweit gegangen wäre einen Rasierer umzubauen. ;-)
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bembel
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von bembel »

So scheiden sich die Geister - ich persönlich finde glatte Picks wesentlich besser.
Wobei man natürlich grundsätzlich zwischen Rakes und Hooks unterscheiden muss: Beim Raken muss es einfach flutschen. Is klar. :)

Meine Hooks sind dagegen so gestaltet, dass sie eigentlich gar nicht abrutschen können: Breiter als gewöhnliche Hooks (warum gibt es überhaupt Hooks, die schmaler als ein Stift sind? Bringt doch überhaupt nix) und natürlich habe ich auch die erwähnten Hooks mit Kerbe: Wenn man eine spitze Sache runterdrücken will, benutzt man am besten ein entsprechend gestaltetes Gegenstück dafür. Logisch.

Was vor allem für Selbstbauer interessant sein dürfte: Glatte Oberflächen korrodieren weniger schnell als Grobe, was an der verminderten Angriffsfläche liegt.

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gree
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von gree »

Schmale Hooks haben in engen Profielen große Vorteile, da nicht jeder Hook lang genug sein kann um in einem verwinkelten EVVA alle Stifte bis zur tiefsten Position runterzudrücken.
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Retak
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von Retak »

Mit schmalen Hooks kommt man leichter durch enge,mehrfach überlappend profilierte Schliessgänge.In der Stiftbohrung angekommen,wünsch ich mir dann oft auch ein breiteres Tool,da das schmale bei Stiften mit kleinem Spitzenwinkel(zB.CES) oft leicht abrutscht.

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Re: Tools zu glatt

Beitrag von bembel »

Retak hat geschrieben:Mit schmalen Hooks kommt man leichter durch enge,mehrfach überlappend profilierte Schliessgänge.
Ok, aber das hängt ja wohl eher mit der Materialstärke zusammen als mit der Breite.

Stärke = Dicke des Materials. Je dünner ein Pick, desto leichter kommt man damit durch ein vertracktes Profil.
Breite definier ich einfach mal als: Wie breit ist die Auflagefläche des Hooks, wenn man ihn von der Seite betrachtet.

Und warum man freiwillig die Breite bzw. die Auflagefläche verringert, versteh ich halt einfach nicht. :confused:

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gree
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von gree »

Ah, ok.
Weiß ich auch nicht.
In kleinen Hangschlössern sind die Stifte auch dünner, aber das kann ja nicht der Grund sein.
Ich fine die Majestic-Breite ganz ok. Abrutschen tue ich aber auch mit dünneren picks kaum.
Vermutlich kan man dünnere Haken auch länger machen (den nach unten gebogenen Teil) ohne das die Rundung insgesamt so viel Raum einnimmt, dass es störend wird, aber um das zu umgehen gibt es ja auch schon Picks, die unten breiter werden.
Was ganz schön ist, ist das man in manchen Schlössern stifte auch Setzen kann, indem man mit dem Haken dahinterfährt, und langsam vorzieht, wobei der Stift in der Rundung des Picks von dieser in diesem runtergedrückt wird. Hat manchmal vorteile.
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Re: Tools zu glatt

Beitrag von Retak »

In engen Profilen spielt natürlich in erster Linie die Materialstärke,die Breite des Halses sowie die Länge(Ausladung) des Hakens eine Rolle,wobei man bei Optimierungsversuchen sehr schnell an Grenzen stösst.Der Winkel des Hakens beträgt ja nicht 90° sondern etwa 110°,damit man ihn sicher wieder herausbekommt und beim Ziehen weitere Stifte testen kann.Damit sich der Haken dennoch bis zum unteren Ende des Schliessganges durchdrücken laesst (auch,wenn der Stift weitgehend von Profilrippen versperrt ist,die Bohrung also den einzigen geraden Weg nach unten bildet),muss seine Breite geringer sein als der Bohrungsdurchmesser.Ausserdem muss genug Spiel vorhanden sein,dass man ihn auch dann wieder lösen kann,wenn sich die Spitze unter einer Profilrippe verhakt.

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