Problem mit Eltern

[nighthawk007]

Hey Leute
Hab mal ne frage an die Leute die so zwischen 13-16 sind und lockpicken
bzw. in dem alter damit angefangen haben. Habe ein großes problem und zwar:meine eltern verbieten mir lockpicking weil sie nicht einsehen das lockpicking ein sport ist und nix mit Einbrechen zu tun hat hatte jemand von euch auch das problem und wenn ja dann wie habt ihr es gelöst ist super wichtig.

[bembel]

Einbrecher benutzen kein Lockpicking, sondern deren Instrumente sind Brechstange, Hammer und Schraubendreher.
Kein Einbrecher fummelt ne halbe Stunde mit einem Pick an einer Haustür rum, sondern der sucht sich lieber eine entsprechende Schwachstelle am Objekt (Fenster auf Kipp oder er drückt ne Scheibe ein, etc.)

Allerdings werden dir das deine Eltern wohl kaum glauben, das weiss ich jetzt schon.
Welchen anderen Zweck hätte das Öffnen von Schlössern denn auch sonst, ausser dem Sportlichen? Eventuell lädtst du sie mal auf die deutschen Lockpicking-Meisterschaften ein, die im November stattfinden (dieses Jahr übrigens nicht mehr in Berlin auf dem CCC Kongress)
Oder du zeigst ihnen dieses Forum hier, damit sie sehen, dass hier keine Unterweltexistenzen und Kriminelle verkehren, sondern ganz normale Leute, die ebenso normalen Berufen nachgehen wie sie vielleicht selbst.

[gree]

Ich hatte dieses Problem nie.
Als ich angefangen hab war ich auch 13 od 14 (weiß nich mehr genau).
Meine Eltern sehn zwar nicht so ganz ein, das es ein Sport sein soll, vertrauen mir aber, dass ich keine Scheiße baue.
Kannst ihnen ja mal das mdr-Video zeigen... Ich weiß aber nicht, ob das öffentlich zugänglich ist, dann sehen sie mal, das es noch andere Sportler in diesem Alter gibt.
Ober du überredest sie mal Steffen anzurufen. Wenn er sie nicht überzeugen kann, dann weiß ich wirklich keinen Rat mehr.

[kleinermann]

Hi Ho

Wenn man mal davon ausgeht das Elterneinheiten schon über ein gewissen Weitblick verfügen dann zeig ihnen einfach dieses Forum und Vereinsseiten im Internet.

[nighthawk007]

Okay danke für die tipps ich glaube ich werde ihnen in den nächsten tagen mal dieses forum zeigen.

[bembel]

Übrigens sind deine Eltern natürlich nicht die einzigen, die so reagieren. Auf dem LP101-Forum liest man das auch öfter mal.
Vielleicht findet sich ja hier die ein oder andere Idee, um irgendein Übereinkommen mit ihnen zu erzielen:

http://www.lockpicking101.com/viewtopic.php?t=6472

http://www.lockpicking101.com/viewtopic.php?t=7278

[Retak]

Gegen diesen Ungeist,Lockpicking sei nur etwas für Einbrecher,ist leider kein Kraut gewachsen.Als Kleistadtbewohner kenne ich das zur Genüge.Diese Denkweise bekommt man aus den Leuten nicht raus,da helfen auch die überzeugendsten Argumente nichts.Auch wenn Eltern prinzipell nichts gegen Lockpicking einzuwenden haben,fürchten sie unter Umständen,dass das"seltsame"Hobby ihres Kindes,wenn es bekannt wird,zu Verdächtigungen,Rufschädigung und anderen Nachteilen,zB. in der Schule,führt.
Die Behauptung der Eltern in dem Lp101-Thread,Schlüsseldienste würden einen Generalschlüssel verwenden,weshalb also auch sie nicht zu picken brauchen,zeugt allerdings von extremer geistiger Armut.

[bembel]

Gegen diesen Ungeist,Lockpicking sei nur etwas für Einbrecher,ist leider kein Kraut gewachsen.

Liegt wahrscheinlich auch an dem Müll, mit dem man ständig aus der Glotze zugedröhnt wird. Da ist in jeder billigen US-Serie mindestens zigmal die Woche zu sehen, wie jemand mit einem tollen "Einbrecherwerkzeug" mal eben die Vordertür öffnet, so quasi im Vorbeigehen...
Das Werkzeug ist dann meist irgend so ein mysteriöses Tool, dessen Funktion der Fernsehzuschauer zwar nicht versteht, das er aber als "Tür-in-3-Sekunden-Aufmach-Ding" akzeptiert. (Spätestens wenn der Held die Tür dann auf hat, ist die Frage nach dem "Wie soll das denn bitteschön funktionieren" sowieso schon wieder vergessen)

Die Realität sieht ganz anders aus: Jeder, der schon mal ein durchschnittliches Euro-Zylinderschloss geöffnet hat, weiss, dass er etliche Minuten, ja manchmal vielleicht sogar Stunden daran sitzt. Und das aus dem bequemen Sessel heraus, und schon gar nicht vor einem völlig unbekannten Schloss an einem fremden Hauseingang knieend und gleichzeitig auch noch mit der Angst im Nacken, dabei erwischt zu werden.

Das Einzige, was von der reinen Öffnungszeit her auch nur annähernd interessant für einen Einbrecher wäre, ist eine Pickgun oder ein Elektropick. Nur gibt es auch hier keine Erfolgsgarantie, wie jeder Elektropick-Besitzer nur zu gut weiss und das Zeug macht dabei auch noch so einen Höllenlärm, dass man dabei höchstens die halbe Nachbarschaft aufweckt. Probiert das mal nachts um 3 an eurer eigenen Haus- oder Wohnungstür aus. Viel Spass!

[Retak]

Unter dem Titel "Jeder kann Einbrecher sein" gab es im Netz mal ein Video(weiss nicht mehr,wo),in dem gezeigt wurde,wie mit einem Schlagschlüssel eine Tür innerhalb weniger Sekunden zu öffnen sei.Der hat dreimal mit einem Schraubenzieher auf den Schlüssel gehaun und auf wars.Ich habs dann auch mal probiert und festgestellt,dass es zwar geht,aber sehr viele Schläge erfordert,die ziemlich laut sind und auch am Schloss(Anschlag)deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.Bei einem anderen Schloss der selben Marke(DOM) klappte es übrigens nicht,trotz gleicher Bedingungen(Zylinder in Schraubstock gespannt,gleicher Schlagschlüssel,gleiches Schlagwerkzeug).Bei ABUS ging es nur mit Nachsetzen,da sich immer ein Hantelstift verhakte.

[bembel]

Schlagschlüssel sind meiner Ansicht nach noch schwieriger als Pickguns oder Elektropicks.
Übrigens ist neben dem zusätzlichen Schwierigkeitsgrad einer "Realsituation" so eine Wohnungstür meist auch noch ein prima Resonanzkörper. So ein Elektropick macht dann soviel Radau wie eine Schlagbohrmaschine.
Sowas kann man wirklich fast nur anwenden, wenn man auf der legalen Seite des Gesetzes steht (Schlüsseldienst, Polizei etc.)