Turbo- Impressionstechnik ?

Hier dreht sich alles um das Feilen von Schlüsseln und Impressionieren von Schlössern

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SelfLockmaster
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Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von SelfLockmaster »

Hi Leutz,
ich bin kein Experte für Impressionstechnik aber eben hatte ich mal etwas Zeit mich da reinzulesen. Dann hab ich mir mal einen Karton Rohlinge aus der Werkstatt geholt und etwas mit Edding und bloßem Auge rumexperimentiert.

Dabei ist bei mir die Frage entstanden, warum man diese Abdrücke nicht lieber zuerst mit einem Satz "Mutterschlüssel" (das sind Schlüssel wo alle Einschnitte die gleiche Tiefe haben, also z.B. 5x Stiftgröße 3) ausprobiert.

Dann bräuchte man z.B. für BKS Zylinder nur 10 Mutterschlüssel, und die hab ich eh um Mitschließungen und kleine Schließanlagen zu bauen.

Damit macht man dann einen Durchlauf Abdrücke und hat die Stiftgröße ausgelesen. Müste schneller gehen als ständig der Wechsel Feilen/Markieren/Abdruck nehmen.

Und weil die Mutterschlüssel- Einschnitte sehr exakt sind, müßten die Abdrücke ebenso eindeutig zu erkennen sein.

Wie lange dauert eigentlich im Schnitt die Herstellung eines Schlüssels mit der Impressionstechnik ?

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Retak
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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von Retak »

Die richtigen Experten(zu denen ich nicht gehöre)schaffen sowas wohl in 10-15min.,vielleicht auch weniger,die SSDeV-er hier an Bord muessten es genauer wissen.Das schnellste bei mir war etwa 30 min,und das mit "schummeln"(Schloss vorher gepickt).Das vorherige Picken hat den Vorteil,dass man die Stiftgrösse in etwa abschätzen kann und somit erste Anhaltspunkte für die Kerbtiefen hat(0-Stifte lassen sich meist bereits beim Picken eindeutig identifizieren).Mit dem Durchprobieren des Mutterschlüsselsatzes kann man mindestens einem Stift die korrekte Kerbtiefe zuordnen(es kann,je nach Toleranzlage,auch bei weiteren Stiften klappen),der"Rest"geht allerdings nur nach der herkömmlichen Methode.
Bei Wettbewerben sind derartige Tricks übrigens nicht zugelassen.

lrot

Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von lrot »

Trick: Rohling voher anrußen, dann an den Stellen wo nach dem Hineinstecken wieder blank ist nachfeilen, das ganze sooft, bis der Schlüssel passt.

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gree
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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von gree »

@Irot
Trick ist gut. :confused:
Ich dachte so macht man das generell... Also alternativ zum Edding, den ich persönlich besser finde, weil das Schloss nich ganz so arg verdreckt.
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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von Retak »

Das mit dem Anrußen ist die ursprüngliche Vorgehensweise,aus Zeiten als es noch keinen Edding (bzw.ähnliche Produkte)gab.

der picker

Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von der picker »

was kann man alles impressionieren? auch tresorschlösser mit chubb-systemen?
gibts ne grenze ausser zeitaufwand?

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Retak
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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von Retak »

Bei einfachen (Möbel-und Vorhänge-)Schlössern,bei denen die Fenster der Zuhaltungen nur nach oben ausgeschnitten sind,müsste es gehen,bei guten Chubbschlössern dürfte es aussichtslos sein.

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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von gree »

Chubbschlösser haben auch noch das Problem, auf das du auch treffen würdest, wenn du Assa-Schlösser impressionieren wolltest, die haben nämlich oft ein sicherungsprinzip, das Heinz Pickshaus mir/uns vor etwa einem Jahr eindrucksvoll vermittelt hat:
Die Scheiben haben kleine Einsprarungen (Pol), sodass man wegen des gegenpols, den man spannt immer in regelmäßigen abständen rückmeldungen bekommt, als sei die scheibe "gesetzt" (weiß nicht wie das bei Chubbschlössern heißt). Das führt dazu, dass man dumm dasteht.
Beim Inpressionierern "spürt" man nun mit den Augen, sodass das ganze noch ungenauer werden dürfte.
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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von Retak »

Ja,die sogenannten Fakes bei den Chubbschlössern schliessen die Impressionsmethode hundertprozentig aus,da sie genau mit den definierten Stufenhöhen korrespondieren.Eine Zuhaltung mit 10 möglichen Codierungen(Stufenhöhen) hat 9 Fakes und einen Durchgang.Ist die Form des Sperrzapfens den Fakes angepasst,so dass er dort quasi einrastet,hat man auch mit einem Hobb-Haken kaum eine Chance.

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Re: Turbo- Impressionstechnik ?

Beitrag von gree »

Man bräuchte einen automatischen Hobbschen Haken zum Bruteforcen, oder man Decodiert das schloss einfach mit Kurts Metallscheibchen-Methode. :-)
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