Basi BM

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Janvi
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Re: Basi BM

Beitrag von Janvi »

mit dem EC550 müsste sich eine zusätzliche Passivebene genauso machen lassen.
Der Zusammenbau mit 3 Stiftebenen ist schon etwas fummelig. Wenn man nicht aufpasst,
fällt immer auf einer anderen Ebene ein Stift raus bevor der Kern drin ist. Muß ich wohl
noch etwas üben.

Das mit dem Überschliessen habe ich auch ausprobiert:
Bei einem Stift mit einem Code (0,45mm) Abstand schafft man das Überschliessen nach
kurzer Zeit rumfummeln.

Bei zwei nebeneinanderliegenden Stiften mit je einem Code Abstand schafft man das
Überschliessen nach weniger als 1 Minute rumfummeln in beiden Drehrichtungen.

Bei zwei Stiften welche am Anfang und am Ende des Kerns mit je einem Code Ábstand
liegen, schafft man das überschliessen nach weniger als 1 Minute in beiden Richtungen.

Bei einem Stift mit 2 Codes Abstand (0,9mm) geht nichts mehr ohne den passenden
Schlüssel, jedenfalls nicht beim Rumfummeln mit dem falschen Schlüssel. Liegt also
offensichtlich auf der sicheren Seite gegen versehentliche Fehlbedienung.

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Christian
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Re: Basi BM

Beitrag von Christian »

Natürlich kann man den EC550 nacharbeiten das er 2 Passivstiftebenen hat, ist ja dann nichts anderes wie bei den EC750 oder XP2S der seitlich auch die Stifte hat.

Das Nachbohren auf dem Vid sieht ja ganz professionell aus, schieint wohl 'ne CNC-Maschine zu sein die die Positionen anfährt ... mit dem Mittel kann man natürlich alle Zylinder noch seitlich bohren, oder zumindest die Außentüren. Dann kann man die ganzen Schließungen von den Z-Zylindern mit der Seitlichen Ebene realisieren, die normalen Passivstifte kann man dann komplett für die Unterscheidung der Innntüren nutzen, so das man dann mit sehr wenigen Stiftunterteilungen der 6 Hauptstiftpaare arbeiten braucht, und die gesamte Anlage so umsetzten kann ohne das die Schlie0ungen sich wiederholen.

Weiterer Vorteil der seitlichen Stifte ist, das kein normaler BASI-BM Schlüssel zufällig passt, also wenn ein Nachbar sich so einen Zylinder gekauft hat kann er nicht dort rein ... Zufall ausgeschlossen ....

Nur "Zylinderbastler" die das durchschaut haben, die können natürlich mit einfachen Mitteln ihre Schlüssel "aufwerten" ... das ist der Nachteil an der Passiv-Stift-Kombination, oder auch bei normalen Zackenschlüsselanlagen die mit unterschiedlichen Schlüsselwegprofilen arbeiten ...
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Christian
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Re: Basi BM

Beitrag von Christian »

boianka hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:Beim ABUS haben die ja sogar vom EC750 zum 550 die Passiv-Ebene ganz eingespart, halt nur die 6 normalen Schließstifte ...
Verwechelst Du das nicht mit dem D6 ?
Kann möglich sein ... da kommt man bald nicht mehr mit welche Systeme alles gibt ... ich glaub der EC550 hat die 3 Passif-Möglichkeiten wovon immer eine frei bleibt ... D6 ist dann ganz ohne ...

DOM-iX-5N, WiLKA W3600, FCV 5600 und einige andere sind auch ganz ohne ... auch hier könnte ein visierter Bastler ....
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Janvi
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Re: Basi BM

Beitrag von Janvi »

welches sind denn die potentiellen Kandidaten wo

1) mehr als 6 aktive Stifte haben (vielleicht 10-20)
2) der Rohring frei verfügbar ist
3) manuelles Umstiften ohne Spezialvorrichtungen noch machbar ist

Bei dem BKS Janus aus meiner Sammlung habe ich mich noch nicht getraut ihn zu zerlegen, weil ich vermute ihn nicht mehr heil zusammen zu kriegen
und wahrscheinlich geht schon beim zerlegen was daneben und vermutlich kann man noch mehr falsch machen wie bei Zerlegeversuche von Keso


Ja, die Maschine ist eine (selbstgebaute) CNC aber zum Nachbearbeiten des Gehäuses würde sie nicht helfen.
Das geht nur mit einer Senkrechtstossmaschine oder einer passenden Räumnadel wenn die Nuten nicht vom Hersteller schon vorbereitet wären.

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Christian
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Re: Basi BM

Beitrag von Christian »

Ich habe ja meine "Eigenbau-Schließanlage" von KESO, da sind es mehr als 6 Stifte. Ursprünglich war es eine original KESO-Anlage. Der Rohling ist auch frei käuflich (über einen Fachbetrieb) .... Zylinder sind nur "bedingt" beschaffbar, meist ist es gebrauchtware von anderen Schließanlagen ... leider hat man da wenig Einfluss auf das Bohrbild. Etwas "Gebrauchtware" habe ich auch mit den dazugehörigen Sicherungskarten, somit ich dann mir passendes bei einem KESO-Händler bestellen könnte.... ist natürlich sehr sehr teuer. Währe also nur letztes Mittel wenn öBey nichts passendes hergeben will .... aber etwas "Lagerbestände" hab ich auch, so das meine Privatschließanlage für zukünftige Dinge verwendet werden kann. Und mal einen Knauf oder eine Verlängerungsachse bekommt man ja bei den meisten Fachhändlern.

Bei ganz freien Normalprofilen hat man dann doch den Vorteil das man sich alles mögliche dazu kaufen kann, damit man nicht wegen einem Knaufzylinder in 50/45 in Messingfarbe eine neue Schließanlage anfangen muss ... nur da muss man sich dann auf die eher simplen Zylindertypen beschränken. Da sind die 6-stiftigen Bohrmuldenzylinder schon gute "Bastelzylinder" für Schließanlagen. Beim BASi-BM hätt ich nur die Sorge dass dieser in einigen Jahren nicht mehr verfügbar ist. So lang waren ja seine Vorgänger auch nicht am Markt. Da währe vielleicht der ABUS EC oder der ISEO-R6 besser ...
Den ISEO gab es schon in den 1990ern bis heute, und müsste jetzt sogar über GERA beziehbar sein. Oder WILKA-W5600 in Normalprofilversion ...

Aber JANVI bei Dir ist ja diese Entscheidung gefallen, hast ja die BM gekauft ...

Die selbstgebaute CNC sieht gut aus, soweit man erkennen kann. Ist schon mal 'ne gute Basis für Eigenbauten .. nur die Spannvorrichtung mit den Zwingen könnte man verbessern.

Die Nut im Gehäuse könnte man mit einem Schaftfräser machen, also die Fräser die Schlüsseldienste zum Zylinder-Knacken nehmen ... oder man bastelt sich einen Bohrvorrichtung mit einem Blindkern der dann das Nacharbeiten erleichtert. Alternativ könnte man mit einem Kugelfräser (Dremel) an den Stellen eine Mulde in die Kernbohrung an passender Stelle machen. Dabei kann man sich ja auf die nur benötigten Positionen beschränken.
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Re: Basi BM

Beitrag von Janvi »

noch ein paar interessante BM Details:

1) die NG Versionen scheinen nur in der Kupplung zu unterscheiden. Beim CX6 Vorgänger hatte ein NG Schloss gepaarte Kerne sowie eine Schliessnase mit 2 Schlitzen.
Ein BM-NG hat exakt gleiche Kerne und gleiche Schliessnase mit nur einem Schlitz. Dafür eine kompliziertere NG Kupplung. Mit einer solchen Kupplung sollte man also
jederzeit aus einem nicht NG ein NG Zylinder machen können.

2) Christians Idee mit dem Code 0 habe ich noch mal aufgegriffen. Die kürzeste BM Bohrung ist 0,2mm und passt zur Kernstiftlänge 5,2mm. Aus der AS Serie gibt es
nun noch einen kürzeren Stifte 4,75mm. Der fällt zwar nicht in den Schlüsselkanal, ist aber wegen der kleinen Bohrung leider zu kurz. Dreht man einen 5,2mm Stift
aber selbst auf 5,0mm ab, funktioniert die Sache wie beabsichtigt.

Allerdings ist zum Code 1 nur 0,2mm Abstand was sich bestenfalls durch ein erahntes Haken des Schlüssels bemerkbar macht. Anders sieht es beim Code 2 aus.
Während Code 1 zu Code 2 mit hoher Gefahr überschliesst, ist ein Überschliessen von Code 0 zu Code 2 mit 0,65mm Absolutabstand zumindest bei neuen
Zylindern und Schlüsseln ziemlich zuverlässig. Mit anderen Worten: Bei Schliessanlagen kann man mit 4 Codes (0,2,4,6) arbeiten. Auf 2 Stiften lassen sich dabei
4 hoch 2 = 16 Variationen unterbringen. Auf 3 Stiften sind es 4 hoch 3 = 64 Variationen. Für Zentralzylinder sind 3 Plättchen mit Abstand 2, also passend für
die Codes 0,2,4,6 ziemlich sinnlos. Alle geraden Codes passen absichtlich, die ungeraden schliessen unabsichltich über. Deshalb kann man die varriierten
Stifte im Zentralzylinder inkl. Blättchen besser gleich weglassen weil sowieso alles passt. Man sieht hier aber deutlich den Vorteil eines Zackenschlüssels

Iseo verkauft die Teile für Selbststifter übrigens auch unmontiert ohne Schlüssel und Stifte so daß man sich das Zerlegen sparen kann und nicht soviel
verschieden schliessende Schlüssel übrig hat. Trotzdem waren die Preise von Basi natürlich kaum schlagbar (weshalb die Entscheidung nicht schwierig war).
An anderer Stelle habe ich noch eine (gekaufte) Winkhaus Anlage als 6 Zacken mit 2x5 seitlichen Passivstiften. Profil ist aber leider kopiergeschützt
(und war auch einstmals sündhaft teuer) so daß ich mir gar nicht überlegt habe darauf aufzuset zen sondern eher das mal durch BM zu ersetzen.

Die Nut im Gehäuse dürfte man kaum fräsen können weil sich der Fräser seitlich wegbiegt.
Selbst wenn man das Gehäuse nicht in der gesamten Länge bearbeitet ist ein 2mm Fräser nicht in der
Lage über mindestens 23mm Arbeitslänge zu fräsen. Der Kuppenradius der BM Passivstifte ist 500 um während die Nut im Gehäuse r=1mm ist.

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Christian
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Re: Basi BM

Beitrag von Christian »

Ob nun ein "Einschnitt" mit 0.00mm oder 0.2mm in dem Schlüssel ist, kann man vernachlässigen. Ich würde mir diese Mühe nicht machen und mit den Serienmässigen Stiften arbeiten.

Das die Kupplung von Zylindern mit Gefahrenfunktion auch in die normalen Zylinder passt ist interessant, macht das ganze Spiel mit so einer Selbstbau-Anlage interessant. Wo man ja (meist) keine GF-Funktion in gewerblichen Gebäuden braucht, da ist wohl die "Normal-Kupplung" die bessere Wahl. Für Wohnungstüren ist natürlich besser wenn man rein kommt wenn innen ein Schlüssel steckt.
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Re: Basi BM

Beitrag von Janvi »

wenn ich schon die Kerne nachbohre und die Passivstifte selbst abdrehe kann ich auch die Code 0 Stifte selbst abdrehen. Mit 2/10 zuviel Länge hakts halt doch ein wenig und die Chance mit dem zusätzlichen Code lasse ich nicht aus. Abdrehen geht eigentlich fix. Die Originalstifte sind sogar etwas ballig gedreht um den Aussenradius vom Kern perfekter abzubilden. Da schleife ich mir evtl. einen Formmeisel aber wenn man einfach stumpf abdreht habe ich bislang auch keine Nachteile bemerkt weil die Tangente in den Toleranzen untergeht. Die Fase vom Stift zur Scherlinie habe ich sogar deutlich kleiner als am Original gemacht und trotzdem flutscht es prima.

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Re: Basi BM

Beitrag von Christian »

Mir währe dieses zu viel Aufwand, denn die "Eins" wird sicher die "Null" überschliessen ... und nach etwas verschleiss sogar umgekehrt.
Ein ganz anderer interessanter Ansatz währe vielleicht die Code-Sprünge selbst ganz neu zu definieren, also mit 0.0 beginnend in den 4-Zehntel-Schritten runter, dann sind die Schlüssel minimal stabiler und man bekommt vielleicht eine "richtige" Stifthöhe mehr ...
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Re: Basi BM

Beitrag von Janvi »

Christian hat geschrieben:die "Eins" wird sicher die "Null" überschliessen ...
Ja klar, auch umgekehrt und ohne Verschleiss. Die 1 überschliesst auch die 2 aber die selbstgedrehte 0 überschliesst die 2 nicht mehr und das ist der Gewinn.

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