Geriffelter Zuhaltungsstift?!

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Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von Gäste »

Kurze Frage: aus meinem markenlosen Schloss fiel beim Umarbeiten ein geriffelter Zuhaltungsstift.

Da haben aber die vielen Wikis, Youtube-Filme und Webseiten nichts davon gesagt. Wofür ist das denn gut?
Nur interessehalber. Danke für jeden Hinweis!
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fripa10
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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von fripa10 »

Für mich sieht das nicht nach einem Zuhaltungsstift aus, sondern nach einem Verschlußstopfen für die Stiftbohrungen. Diese werden von unten in die Bohrungen eingepreßt und sollen natürlich nicht herausfallen.

Gäste

Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von Gäste »

Danke, das ist es nicht: wie ich seit ein paar Minuten weiß, kommen (von außen/unten nach innen) die Verschlußstopfen (im Bild schattenhaft als abgeschnittene Kegel auszumachen), dann die Federchen, dann diese geriffelten Stifte.
DSCN6085.JPG
Die Verschlußstopfen (hier ein halbierter) sehen so aus:
DSCN6088.JPG
Weiß der Teufel, was die überhaupt im Loch hält. Die Keilwirkung durch die Kegelform kann bei der glatten Oberfläche doch nicht helfen, vielleicht eine minimale Bördelung? Sehen kann man die aber nicht:
DSCN6091.JPG


Die inneren Zuhaltungsstifte (also Feder - geriffelte Stifte - danach dieser hier, der den Schlüssel berührt) sind glatt. Der hier sieht zwar jetzt auch geriffelt aus, aber nur, weil er so lange beim Feilen malträtiert worden ist und sich gedreht hat, bis er herausgeflogen ist:
DSCN6089.JPG
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Zuletzt geändert von Gäste am 1. Dez 2017 21:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Für mich sieht das nicht nach einem Zuhaltungsstift aus, sondern nach einem Verschlußstopfen für die Stiftbohrungen. Diese werden von unten in die Bohrungen eingepreßt und sollen natürlich nicht herausfallen.
wwfrickler hat geschrieben:Danke, das ist es nicht
Aber klar ist das auf dem ersten Bild ein Verschlußstopfen ! - Die Riffelung hat den Grund sich im Gehäuse festzukrallen und der ist auch minimal dicker, als die anderen Stifte .
Wenn Du ihm seitlich die Spannung nimmst und/oder Du von oben zu viel Druck auf die Stiftsäule ausübst, kommt er unten aus seiner Bohrung heraus - voll normal !

Gäste

Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von Gäste »

boianka hat geschrieben:
fripa10 hat geschrieben:Für mich sieht das nicht nach einem Zuhaltungsstift aus, sondern nach einem Verschlußstopfen für die Stiftbohrungen. Diese werden von unten in die Bohrungen eingepreßt und sollen natürlich nicht herausfallen.
wwfrickler hat geschrieben:Danke, das ist es nicht
Aber klar ist das auf dem ersten Bild ein Verschlußstopfen !
Hat sich wohl gekreuzt. Siehe mein Posting oben "Zuletzt geändert von wwfrickler am 1. Dez 2017 21:54". Das ist kein Verschlußstopfen, denn er kommt oberhalb der Federchen. Unterhalb der Federchen sind nicht geriffelte Verschlußstopfen, länger und in der Form abgeshnittener Kegel.

Aus der Bohrung ist er herausgeflogen, weil er aus dem ziemlich schiefgegangenen Versuch stammt, eine Schließzylinder-Seite freihand mit der Schruppscheibe im Trennschleifer als Übungszylinder hälftig runterzuschleifen. Da die Feile bei dem besser gelungenen Versuch, die andere Hälfte aufzusägen und vorsichtig runterzufeilen (siehe Thread von Marinopick: "Der wohl simpelste Trainingszylinder (Guide)" in die brutal aufgerissenen Führungen des ersten Versuches reingegangen ist und reingehen musste, ist da so gut wie nichts mehr drin geblieben.

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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von fripa10 »

Kannst Du ausschließen, daß der fragliche Stift bei den Umbauarbeiten zum Übungszylinder diese Oberflächenstruktur erworben hat?

Ich wüßte keinen praktischen Nutzen einer solchen Rauhheit eines Gehäusestiftes, entweder wurde er beim Aufsägen des Zylinders beschädigt oder er ist Ausschuß ab Werk oder es handelt sich um einen "Garant-Stift", der garantiert, daß der Zylinder effektiv und schnell verschleißt. :D

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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von boianka »

fripa10 hat geschrieben:Kannst Du ausschließen, daß der fragliche Stift bei den Umbauarbeiten zum Übungszylinder diese Oberflächenstruktur erworben hat?

Ich wüßte keinen praktischen Nutzen einer solchen Rauhheit eines Gehäusestiftes, entweder wurde er beim Aufsägen des Zylinders beschädigt oder er ist Ausschuß ab Werk oder es handelt sich um einen "Garant-Stift", der garantiert, daß der Zylinder effektiv und schnell verschleißt. :D
Kannst Du ausschließen, dass der Einbau, oberhalb der Feder, nicht aus Unkenntnis geschehen ist ?

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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von fripa10 »

boianka hat geschrieben:Kannst Du ausschließen, dass der Einbau, oberhalb der Feder, nicht aus Unkenntnis geschehen ist ?
Es ist nicht meine Aufgabe Dinge auszuschließen, die nicht Gegenstand meiner Wahrnehmung waren. :)

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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von Gäste »

fripa10 hat geschrieben:Kannst Du ausschließen, daß der fragliche Stift bei den Umbauarbeiten zum Übungszylinder diese Oberflächenstruktur erworben hat?
Definitiv! Alle fünf neu, erst vor ein oder zwei Stunden freigelegten Stifte haben diese Riffelung, und sie ist sehr gleichmäßig, ganz anders als die Rattermarken des inneren, den ich fotografiert habe. Der abgebildete Stift, der seinen 9 Brüdern (darunter die fünf auf der intakt belassenen Seite) gleich sieht, ist vielleicht von einer Feile herausgestoßen worden.
Im Bild rechts unten:
DSCN6096.JPG
Ich musste ja ganz eben feilen, das heisst, den Druck gleiten lassen, zuerst auf das Ende der Feile, beim Durchdrücken immer mehr auf den Griff, damit ich keine schaukelförmige Bewegung mache. Also hat die Feile auch das ramponierte rechte Ende des Schließzylinders mit erfasst, genau gesagt, das musste ich unnötigerweise genauso glatt und genauso weit runterfeilen, denn nur kurze, zuckende Bewegungen der Feile bis zur Mitte, wo die Kupplung ist, hätten keine vernünftige Oberfläche erbracht und übrigens auch keine Materialabnahme.
Dabei hat aber der eingangs abgebildete Stift nicht erst dann eine so regelmäßige, winkelgerechte Struktur eingeprägt bekommen. Er hat die Gewalt des Winkelschleifers überstanden und ist beim Bearbeiten der anderen Hälfte rausgeflogen.
Auch die fünf verbliebenen Stifte auf der "guten" Seite sind sich viel zu ähnlich, der Winkel der Riffelung viel zu gleichmäßig, als dass das mit einer darüberfahrenden Feile zu tun haben könnte:
DSCN6095.JPG
Tut mir ja leid, dass das luschigste Schloss, das ich im Haus hatte, bei mir als absolutem Anfänger so ein Rätsel darstellt ;) . Wenn keinem was Besseres einfällt, gehe ich mal davon aus, daß der Hersteller sich die letzte Präzision bei der Herstellung sparen wollte - der Stift wird eingedrückt, die tausendstel Millimeter der Spitze der Riffelung wird flachgedrückt oder abgeschert, auch wenn der Bohrer, der den Kanal gebohrt hat, von 3,00000 Millimeter auf 2,99995 Millimeter Durchmesser verschlissen war, und der Stift gleitet verkantungsfrei. Jedenfalls bis zum Ende der Garantiezeit ;) .
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Zuletzt geändert von Gäste am 1. Dez 2017 23:22, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Geriffelter Zuhaltungsstift?!

Beitrag von boianka »

Zeig mal den dazugehörigen Schlüssel, wenn alle Einschnitte, ziemlich gleichmässig, flach sind und der Einschnitt-Talboden flach und nicht spitz ist, spricht das Bände . . .

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