Umbau Tresor auf ZKS

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Wolf82
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Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von Wolf82 »

Hi, ich bin neu hier und beschäftige mich sonst nicht so viel mit Schlössern oder Tresoren. Aber ich musste mir doch mal einen zulegen um einige Dokumente, Daten und vielleicht auch kleinere Wertgegenstände (wenn aber alles zusammen unter 10k€) vor direktem Mitnehmen zu schützen. Bekommen habe ich einen ca. 20 Jahre alten (schönen) Tresor, der recht schwer ist, aber ein furchtbar schlechtes Schloss besitzt (kommt aus einer Sparkasse). Gleiches Modell (bzw. eine version kleiner) habe ich mit ZKS gesehen, konnte aber nicht nachschauen, welches es ist.

Kennt sich jemand vielleicht mit diesem Modell aus: Pohlschröder von ca. 1999

Ich selbst kenne einen D10 Pohlschröder (1000kg) von 1988, in dem waren zwei Kromer Schlösser, ein Protektor und ein ZKS - vermutlich so eines, wie das 3011 von Lebtig. Hatte 3 Zahlen.

In meinem aktuellen Schrank ist jedenfalls bereits eine Vorbereitung für ein solches Schloss und von den Maßen her, sollte auch ein 3011 oder 3012 hinein passen (Schraubenlöcher, Abstand der Verriegelung). Aber, die Spindel, also die Gewindestange dieser Schlösser ist ja 9mm im Durchmesser. Mein Tresor hat aber in der Tür eine Schlüsselführung, und diese ist maximal 8mm Breit. Gibt es da einen Trick oder ist die Vorbereitung vielleicht garnicht für ein ZKS? Ich vermute eigentlich schon, denn der Tresor ist noch für mehr vorbereitet, er hat nämlich sogar zwei Schlüsselführungen, wobei nur eine vorne durchgebohrt ist. Und wie gesagt ich hab genau das gleiche Modell bzw. auch eine Nummer kleiner, mit ZKS gesehen - und sonst auch mit keiner anderen Schließversion, also nur ein Schlüssel oder ein ZKS...

Naja, wenn jemand so ein Modell hat oder sich auskennt, ich wäre dankbar, war nämlich schon drauf und dran ein 3012er zu kaufen. Passt aber ja vielleicht garnicht...

Viele Grüße

fripa10
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von fripa10 »

Es wäre hilfreich, wenn Du Fotos der vermeintlichen Vorbereitung für ein solches Schloß liefern würdest. Sonst können wir höchstens Mutmaßungen anstellen, was aber nichts bringt.

In Tresoren besserer Qualität wurden gern vorgefertigte Riegelwerke eingebaut, die ihrerseits für alle denkbaren Ausstattungsvarianten eines solchen Tresors vorbereitet waren. Das bedeutet aber nicht, daß dann auch die Tür des konkreten Schrankes für Nach- oder Aufrüstungen vorbereitet ist, sondern das kann auch allein das montierte Riegelwerk betreffen.

Welche Sicherheitsstufe hat Dein Tresor lt. Typenschild denn? Wer ist der Hersteller?

Wolf82
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von Wolf82 »

Hi, Hersteller ist, wie schon geschrieben, Pohlschröder. Ca. 1999, kann aber auch 2000 sein. Ein Typenschild/VDS Zertifizierung existiert nicht, einmal vielleicht, weil nur ein ganz einfaches Doppelbartschloss mit 5 Scheiben eingebaut war; zum anderen vielleicht, weil die Firma ab 2001 nicht mehr existierte...

Anbei ein Bild von der Riegelwerkplatte mit den vorbereiteten Löchern und Nasen auf dem Riegel. Riegelwerk ist auf ZU eingestellt.

Also, eingebaut war ein quadratisches Doppelbartschloss mit 5 Scheiben, so, dass wenn das Schloss verriegelt ist, der Riegel zwischen die beiden aufgeschweißten quadratischen Bolzen auf 6 Uhr vom Schlüsselloch wandert. Wie man sieht, passen die anderen vier Schraubenlöcher nicht zu einem Schloß für Schlüssel, weil dann der Schlüsselkanal um 90° verdreht wäre, genauso wie die Öffnung in der Basisplatte.
Ein Kromer oder Lebtig würde aber dort hin passen und dessen Riegel würde zwischen die beiden aufgeschweißten Bolzen bei 3 Uhr passen...
IMG_6449.jpg
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distiller
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von distiller »

Also das sieht doch gut aus. Eingebaut war bestimmt ein kleines Kromer Secura (quadratisch) oder was Ähnliches, vielleicht ein CAWI. Aber man könnte hier ein Standard-ZKS einbauen (dafür passen die Gewinde) und der Riegel sperrt dann auf deinem Bild rechts die Baskülen. Die Schlüsselführung müsste man soweit aufbohren, dass die Spindel passt. Ob da wirklich ein großes Kromer 3011 passt, kann ich nicht sagen. Hängt maßgeblich von der vorhandenen Öffnung ab.

Wolf82
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von Wolf82 »

Jup, für das 3012er braucht man ja 9mm + Luft für die Gewindespindel, die Schlüsselführung ist aber nur 8mm breit. Daher bin ich mir nicht sicher, ob nicht vielleicht doch ein anderes ZKS eingebaut wurde von Pohlschröder. Oder vielleicht wurde die Schlüsselführung ausgepresst...

fripa10
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von fripa10 »

Das sieht mir konstruktiv eher nach einem Stahlschrank aus, als nach einem wirklichen Tresor. Dafür sprechen auch das Fehlen eines Typenschildes, ohne das letztlich eine Versicherbarkeit nie in Frage gekommen wäre. Ein Doppelbartschloß mit nur 5 Zuhaltungen ist sehr mager, so etwas würde man natürlich nicht verwenden, wenn der Rest einen hochwertigen Einbruchschutz böte.

Quadratische Doppelbartschlösser gab es auch von KROMER (heute LEBTIG), die haben immerhin 7 Zuhaltungen und könnten eventuell auch hier passen. Du möchtest allerdings ein ZKS einbauen, und zwar - wegen der vorhandenen Befestigungspunkte - waagerecht. Ob das Raster der Befestigungspunkte zu einem KROMER ZKS paßt, kannst Du leicht nachmessen. Sollte das passen, ist es damit aber noch nicht getan. Denn der Riegel des ZKS müßte dann auch weit genug ausfahren, damit er zuverlässig das Riegelwerk blockieren kann. Für die Durchführung der ZKS-Spindel nach außen müßte eine entsprechende Bohrung geschaffen werden, ob die dann überhaupt genau an der Stelle des vorhandenen Schlüssellochs benötigt wird, mußt Du ebenfalls prüfen. Sollte das so klappen, kann das Schlüsselloch passend aufgebohrt werden, damit da die Spindel durchpaßt.

Beim Kauf eines KROMER (LEBTIG)-ZKS muß übrigens nicht nur das Modell wie z. B. 3011 bestimmt werden, sondern auch die Einbaulage und Schlagrichtung. In Deinem Falle wäre es hinter der vierstelligen Modellnummer (z. B. 3011) noch die Ziffernfolge 101200.

Wolf82
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von Wolf82 »

Danke schon mal für die Info. Mal ganz doof gefragt, was ist denn der Unterschied konstruktiv? Der "Schrank" ist in jedem Falle >400kg schwer, mit Beton gefüllt. :D

Versichern will ich ihn auch nicht, also abseits der normalen Geschäftsinhaltsversicherung. Ist eher für Dokumente gedacht. Das ZKS würde ich nur gerne haben, weil ich auf Schlüssel keine Lust habe und vorher auch einen kleinen mit einem ähnlichen ZKS hatte.

Ich hab noch ein Bild angehangen, auf dem ich aufgrund des Fotos und CAD versucht habe, das Schloss auf die Befestigungspunkte einzufassen. Die Maße (äußeres Rechteck) passen überein und das innere Rechteck liegt mit den Ecken mittig auf den Schraubenlöchern auf. Der Riegel vom ZKS passt auch gut zwischen die Bolzen.

Neben dem Spindeldurchmesser (9mm > Schlüsselführung) könnte nur eventuell die Riegeltiefe ein Problem sein. In Gelb ist der Riegel ausgefahren und in Rosa in eingefahrener Position, laut Maßzeichnung von Lebtig.
Daher, wenn jemand einen solchen Pohlschröder hat / kennt / mal nachschauen kann, super. Falls nicht, werd ich vielleicht einfach mal etwas Geld in die Hand nehmen müssen, oder ich begnüge mich doch mit dem Schlüsselschloss...
Zuletzt geändert von Wolf82 am 22. Apr 2018 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

fripa10
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von fripa10 »

Beton ist nicht gleich Beton, da gibt es verschiedene Härten und Zementarten, verwendete oder nicht verwendete Zuschlagstoffe wie Korund, Metallfasern usw., auch die Armierungen in der Betonschicht machen einen gravierenden Unterschied aus.

Mit Typenschildern wurden meist bereits Schränke ab der VDMA-Klasse B ("mehrwandiger Stahlschrank") versehen, mindestens aber Schränke ab der Klasse C2F aufwärts. Da kenne ich aber auch keine, die nicht mindestens ein Doppelbartschloß mit 7 Zuhaltungen (meist 8 ) haben.

Mal unterstellt der ZKS-Riegel wäre aufgeschlossen noch so weit herausstehend wie rosa gezeichnet, ließe sich das Riegelwerk auch dann nicht öffnen, wenn das ZKS "auf" ist. Bei einem 3011 oder 3012 steht der Riegel des ZKS 24 bzw. 39 mm aus dem ZKS heraus (aufgeschlossen / zugeschlossen), KROMER war DER Lieferant von Schloßausstattungen für Tresore seiner Zeit, es sollte mich sehr wundern, wenn das Riegelwerk so konstruiert ist, daß das KROMER nicht paßt. Ansonsten bliebe nur, den Messingriegel des ZKS so zu kürzen, daß bei aufgeschlossenem ZKS das Riegelwerk daran vorbeigeht.

Wolf82
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von Wolf82 »

Ja, in dem Bild ist das rosa Rechteck 25mm lang. Sieht ja aus, als würde es nicht passen. Ich glaube, ich mache mal ein Modell von dem Schloss mit meinem 3D Drucker und schau, ob's passt. Mich würde aber wundern, wenn ein Hersteller etwas bauen würde, wo er dann ein Zulieferteil noch extra anpassen muss.

Vermutlich is es tatsächlich "nur" ein Stahlschrank, denn er gibt keine Vorbereitung für Rücken- und Bodenverankerung und er steht auf einem kleinen Sockel. Dafür besteht die Tür alleine aus einer massiven (mindestens) 16mm Stahlplatte + Beton + weitere Stahlplatte innen. Für mich völlig ausreichend :D Wie geschrieben, kommt ursprünglich aus einer Sparkasse :)

fripa10
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Re: Umbau Tresor auf ZKS

Beitrag von fripa10 »

Eine Betonfüllung kann dem Einbruchschutz dienen, muß aber nicht. Möglicherweise diente der Schrank auch nur der Aufbewahrung bestimmter Dokumente oder Unterlagen und seine Aufgabe war vorrangig, diesen einen gewissen Feuerschutz zu bieten. Denn das könnte Beton.

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