Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

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mhmh
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von mhmh »

Das Gefühl ist aber schnell erklärt: Wenn der Schieber beim MCS nicht in alle Basen eintauchen kann, bleibt bei Schlüsseldrehung der Schieber in Axialrichtung wo er ist - dann muss der Nutzer ein wenig gegen Federkraft drehen, weil zwei Teile des Schiebers zusammen gedrückt werden, und dann blockiert der Schieber gegen das Kerngehäuse - das ist ein harter Anschlag. Da hilft dann auch kein Drehmoment, das blockiert.

Kaulquappe
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Kaulquappe »

Wenn man schon vom Teufel spricht: Der zweite DPI hat den Geist aufgegeben. Ist aber auch nicht weiter schlimm, der Zylinder war bestimmt mehr als 15 Jahre alt und Witterung ausgesetzt:

Bild

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Christian
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Christian »

mhmh hat geschrieben:Das Gefühl ist aber schnell erklärt: Wenn der Schieber beim MCS nicht in alle Basen eintauchen kann, bleibt bei Schlüsseldrehung der Schieber in Axialrichtung wo er ist - dann muss der Nutzer ein wenig gegen Federkraft drehen, weil zwei Teile des Schiebers zusammen gedrückt werden, und dann blockiert der Schieber gegen das Kerngehäuse - das ist ein harter Anschlag. Da hilft dann auch kein Drehmoment, das blockiert.
Die Frage halt ob der Schlüssel sich "befreit" wenn man ihn leicht hin und her bewegt ... eine entgültige Meinung kann ich mir nur Bilden wenn ich diesen Zylinder selbst in den Händen hab. Da ist für mich kein Video und auch kein Text ausreichend um ein persönliches Urteil bilden zu können.

Beim PROTEC² hätte ich selbst keine Probleme mit diesen Leerdrehungen, jedoch bei Türen wo es viele andere Nutzer gibt würde ich diesen Zylinder vermeiden. Somit hätt ich auch kein Problem wenn ich einen MCS-Schlüssel leicht zurück drehen muss wenn er nicht sofort den Kern frei gibt ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung

Kaulquappe
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Kaulquappe »

Christian hat geschrieben:Die Frage halt ob der Schlüssel sich "befreit" wenn man ihn leicht hin und her bewegt [...]
Ja. Beispiel: Man verlässt die Wohnung, steckt den Schlüssel ein, will nach links drehen um zuzusperren. Zylinder blockiert. Schlüssel nach rechts drehen und anschließend wieder nach links um abzusperren.

Kaulquappe
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Kaulquappe »

Mir ist gestern (leider) noch etwas aufgefallen. Vermutlich hätte ich jeden einzelnen der zwölf Schlüssel an allen Zylindern ausprobieren müssen, dann wäre mir das sofort aufgefallen.

An sich kennt man das EVVA MCS folgendermaßen, jedenfalls kannte ich drei Jahre nichts anderes:

Der Schlüssel geht butterweich einzustecken und ebenso einfach lässt er sich drehen, insgesamt also sehr angenehm. Doch nun stelle ich fest, dass manche Schlüssel an einen Widerstand stoßen, wenn man sie nach rechts dreht. Diesen geringen Widerstand muss man überwinden, was für mich bedeutet, dass hier der Verschleiß steigen könnte. Ich kann mir jedoch momentan überhaupt nicht erklären, was diesen Widerstand erzeugt.

Bild

Moldovan

Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Moldovan »

Mein 3ks+ Innen hatte ähnliche Probleme bis ich ihn nochmal ein und aus baute und anders justierte sammt Beschlag ! Als nicht Fachmann habe ich mir zuerst gedacht das es an der Kupplung liegen könnte die durch Erschütterungen durch Anwohner , arbeitendes Holz weil Luftfeuchtigkeit manchmal 55-65% wenn den ganzen Tag Wohnung nicht gelüftet wird, sowie Sonnenhitze durchs Fenster ,Druck abbekommen hat :confused:

mit keso, welches beim justieren viel aufwändiger ist an all meinen Türen siehe selbst Druck der stulpschraube und rechts,links ,oben, unten Neigung des Zylinders anpassen, habe ich innen und außen nie Probleme gehabt und hatte Evva 3 ks+ Zylinder teilweise verflucht obwohl er wie D o m direkt sitzt beim einbauen !

Mein Evva mcs blockierte manchmal ganz was verschwand als ich ihn mit einem eqiva Elektroschloss kombinierte ! Danach nach wieder Ausbau war es gut und das Problem weg! Vermute auch hier das die Kupplung Problem war welche sich wieder eingerenkt hat!

Bei meinem Evva Eps ist die Kupplung unerklärlich ganz durchgedreht sprich Schrott entstand obwohl 130 Euro für aussemzylinder in wesseling gelassen

womit ich die Schwachstelle Kupplung bei Evva sehe welches aber erst durch Profis belegt werden müsste damit ich das wirklich sagen kann ...

fripa10
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von fripa10 »

Kaulquappe hat geschrieben:... an einen Widerstand stoßen, wenn man sie nach rechts dreht. Diesen geringen Widerstand muss man überwinden, was für mich bedeutet, dass hier der Verschleiß steigen könnte. Ich kann mir jedoch momentan überhaupt nicht erklären, was diesen Widerstand erzeugt.
Soweit ich das aus dem Video ersehen kann (selbst anfassen ist immer aufschlußreicher), setzt das Problem an den Stellen ein, an denen die Einstellung der Magnetrotoren überprüft wird. Das wiederum indiziert, daß entweder die Magnetrotoren ungenau codiert sind, oder die Pillen im Schlüssel. Möglicherweise addieren sich sogar geringe Abweichungen der Rotoren zur einen Seite mit geringen Abweichungen der Schlüsselcodierung zur anderen Seite. Da das Problem auch den Außenzylinder betrifft, wäre auch daran zu denken, daß die gewählte magnetische Codierung in ihrer Abfolge so ungünstig ist, daß immer wieder mal einzelne Rotoren nicht ganz exakt eingestellt werden. Die Folge wäre, daß ein oder beide Sperrschieber nicht verschoben werden können und daher an den Gehäuserippen anstoßen / die weitere Kerndrehung blockieren. Das wäre ein recht harter Anschlag, den man auch mit erhöhter Kraft nicht überwinden könnte, sondern man müßte zurückdrehen und es erneut versuchen.

Offenbar sind nicht sämtliche Schlüssel betroffen, kannst Du eventuell feststellen, ob die hakelnden Schlüssel zur Erstausstattung gehören oder nicht?

Rechtlich bleibt es bei meiner bereits geäußerten Auffassung, daß der Kaufgegenstand (die Schließanlage) insgesamt als mangelhaft anzusehen ist, wenn auch nur einzelne Bestandteile nicht einwandfrei funktionieren. Die Sachmängelhaftung des Händlers greift grundsätzlich verschuldensunabhängig durch. Fraglich ist, inwieweit die seitens des Herstellers (unter Umgehung des Händlers) vorgenommene Nachbesserungsversuche dem Händler zuzurechnen sind. Sollte sich der Händler diese zu eigen machen, wäre diese Klippe umschifft. Nach deutschem Recht wäre dann nach den Regeln des BGB inzwischen eine Rückabwicklung des Kaufgeschäfts möglich. Wie das im ABGB geregelt ist, wäre zu prüfen.

Ich gebe zu bedenken, daß Probleme die etwa aus einer ungünstigen magnetischen Codierung resultieren perpetuieren können, und zwar selbst dann, wenn sie sich zunächst über eine nochmalige Nachbesserung einzelner Zylinder oder Schlüssel beseitigen ließen. Denn spätestens bei der Nachbestellung weiterer Zylinder oder Schlüssel kann man dann dem Ärgernis erneut ausgesetzt sein, dann womöglich nach dem Ende der Gewährleistung und auf eigenes Risiko. Eine komplette Neuanlage mit anderer Schließung wäre hier wohl die zu empfehlende Lösung. Meiner Erfahrung nach tauchen solche Probleme bei einzelnen Schließungen mal auf, bei der Mehrheit aber nicht. Die logische Abhilfe wäre daher, auf eine andere Schließung umzusteigen, was EVVA unter weitgehender Nutzung der alten Hardware (nur andere Magnetrotoren und Schlüssel nötig) vornehmen könnte.

Kaulquappe
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Kaulquappe »

In dem Falle ist es, im Gegensatz zu dem Problem mit dem Außenzylinder, kein harter Anschlag, sondern nur ein Widerstand. Dieser tritt sowohl mit manchen Schlüsseln der Erstausstattung, als auch mit einem neuen Schlüssel auf. Interessanterweise ist jedoch nicht jede Seite und nicht jeder Zylinder gleichermaßen betroffen, es scheint also wirklich ein Zusammenspiel von Schlüssel und Zylinderseite zu sein.

Das Problem ist übrigens soeben stärker geworden, nun ist auch akustisch deutlich hörbar, dass z. B. der schwarze Schlüssel bei Zylinder Nr. 3 auf einen Widerstand trifft:

Bild

Deinen rechtlichen Äußerungen stimme ich zu. Der Händler hat sich die Nachbesserungsversuche seitens EVVA auch zueigen gemacht. Sowohl der erste als auch der zweite sind gescheitert, jedenfalls nach deutschem Recht ist damit die gesetzliche Vermutung erfüllt, dass die Nachbesserung fehlgeschlagen ist. Nachdem nun der vierte Mangel auftritt, ist der Kaufvertrag im Falle des Rücktritts vom Vertrag in ein Rückabwicklungsgeschäft umzuwandeln. Ich überlege mir nun, vom Kaufvertrag zurückzutreten, denn die Zweitwohnung ist über 800 Kilometer entfernt und ich gedenke, auch irgendwann wieder zurückzufliegen. Ich kann hier nicht noch drei Monate warten, sondern brauche endlich ein funktionierendes, robustes Schließsystem, auf das man sich verlassen kann.

Kaulquappe
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Kaulquappe »

Ich habe nun den Rücktritt vom Kaufvertrag angedroht. Ich bin gespannt, ob EVVA es nun in diesem letzten Versuch hinkriegt:

E-Mail an den Händler:
Sehr geehrter Herr [...],

ich musste nun schon zum dritten Mal den Außenzylinder in das Werk von EVVA senden, weil EVVA nicht imstande war, den Zylinder ausreichend zu testen, um den zugrundeliegenden Fehler zu finden, der sich darin äußert, dass der Zylinder sporadisch blockiert, weil die Außenschieber nicht freigeschaltet werden.

Nun stelle ich auch noch fest, dass manche Schlüssel - manche nicht - in einem der Doppelzylinder herumhakeln. Ich habe ein Video gemacht, siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Yn8_dixZ6Cc

Offenbar liegt die Ursache einiger Probleme mit dieser Schließung in einer ungünstigen magnetischen Codierung. Es scheint also die gesamte Schließung verseucht zu sein. Wie gesagt nutze ich schon seit drei Jahren ein MCS, doch solche eigenartigen Zylinder habe ich noch nicht gehabt.

Am 17. September sind zwei Monate seit der Bestellung vergangen. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber meine Geduld nähert sich ein Stück weit dem Ende zu. Entweder fertigt EVVA nun sehr zeitnah eine ganz neue Schließung, die unbeschädigt ist, die nicht hakelt, die ordentlich funktioniert, oder ich muss wegen den fehlgeschlagenen Nachbesserungsversuchen vom Kaufvertrag zurücktreten und mir ein anderes Schließsystem suchen.

Mit freundlichen Grüßen
gez. [...]
E-Mail an EVVA:
Sehr geehrter Herr [...],

über das Wochenende ist leider abermals ein Problem aufgetreten:

Manche Schlüssel öffnen den Zylinder nur mit Widerstand, sie hakeln, oder wie auch immer man das bezeichnen kann. Hier ein Video, in dem man das Verhalten auch akustisch deutlich hören kann:
https://www.youtube.com/watch?v=Yn8_dixZ6Cc

Ich kann nur vermuten, dass die Ursache dieser ganzen Probleme womöglich in einer ungünstigen magnetischen Codierung liegt. Damit ist die gesamte Gleichschließung verseucht. Das Problem tritt bei manchen Schlüsseln nicht, bei manchen schon, mal stärker und mal weniger stark auf.

Wir kommen nicht drum herum, die ganze Schließung neu zu machen, andernfalls müsste ich letztlich vom Kaufvertrag beim Händler zurücktreten und wir müssten uns nach fünfzehn Jahren eine Alternative zu EVVA suchen. Das wollte ich eigentlich vermeiden.

Mit freundlichen Grüßen
gez. [...]

- Kopie an Herrn [...]

Kaulquappe
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Re: Verschleiß von EVVA ICS, 4KS und MCS

Beitrag von Kaulquappe »

Nach acht Tagen keine Antwort, weder von EVVA noch vom Händler. Ich habe mal beim Händler nachgefragt, was nun los ist: Er hat unmittelbar geantwortet und nun bei EVVA nachgefragt, was der Stand der Dinge ist.

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