Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Hier geht es um Tresor-, Zuhaltungs- und Elektronikschlösser
Piel
No Reallife
No Reallife
Beiträge: 1301
Registriert: 7. Feb 2017 21:56
Wohnort: Oberbergischer Kreis

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Piel »

MartinHewitt hat geschrieben:Darüber kommt noch TXTL-60x6, also quasi ein TRTL-60x6 mit EX.
Es gibt aber nur eine kleine Handvoll Modelle nach dem TXTL-60x6 Standard, u.a. dieses Schränkchen hier. Gibt es aktuell bei Lackasafe anscheinend wieder gebraucht zu kaufen, Kostenpunkt 49.000 $. Wobei die schon ziemliche Mondpreise haben.

Ein paar Daten zu dem Modell (gerundet): 3,6 Tonnen Gewicht, Außenmaße: 120 x 95 x 92cm (HxBxT), Innenmaße: 89 x 64 x 48cm (HxBxT).
Zuletzt geändert von Piel am 10. Feb 2019 16:44, insgesamt 1-mal geändert.

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

Hier ist noch ein TL30x6: https://www.youtube.com/watch?v=ln0VNlRglrA

Die Sauerstofflanze ist mMn garnicht im UL-Werkzeugkoffer und der Schneidbrenner wäre nur bei TRTL dabei. Vielleicht sollte man den Film doch als Werbefilm betrachten.

PS: Der Safe aus dem ersten Video scheint ein TL-30x6 zu sein.

Piel
No Reallife
No Reallife
Beiträge: 1301
Registriert: 7. Feb 2017 21:56
Wohnort: Oberbergischer Kreis

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Piel »

MartinHewitt hat geschrieben:Vielleicht sollte man den Film doch als Werbefilm betrachten.
Ja, dies hatte ich damals auch erwähnt als ich diesen Film verlinkte hatte. Man erhält aber einen guten Einblick in den Aufbau der Tresorwand, dies war der Grund warum ich den Film verlinkt habe. Den Super Diamond gibt es hier auch 2000 $ günstiger, man kann auf den Bildern schön die innere Mechanik der Tür sehen. ;)

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

COMFO schreibt, dass sie auch einen VdS Klasse III Safe haben.

Ich glaube der Vergleich ist sehr schwierig. Beim UL gilt nur die Zeit. Bei EN1300 gibt es die Werkzeugpunkte. (Folgende Werte fiktiv aus den Fingern gesogen.) Ein EN1300 Klasse Q muss 45 Minuten gegen Brechstange halten und 15 Minuten gegen Winkelschleifer und ein TL30x6 logischerweise gegen beides 30 Minuten. Geht der Safe nach 35 Minuten mit einer Brechstange auf, fällt er bei EN1300 durch. Geht der Safe nach 20 Minuten mit dem Winkelschleifer auf, fällt er bei UL durch.

Tresorkäufer
Philosoph
Philosoph
Beiträge: 266
Registriert: 28. Nov 2015 19:16
Wohnort: Erlangen

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von Tresorkäufer »

TL 30 x6 also: soll bohren/schneidend und dem Schneidbrenner 30 Minuten standhalten und alle Seiten incl. Türe haben gleiche Aufruchssicherheit....

Die Unterschiede des Test nach UL und VdS sind mir bewusst.

Doch mit welcher VdS-Stufe sollte man so einen TL 30x6 gemäß UL in etwa vergleichen ?

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

Genau der Vergleich ist eben sehr schwierig, noch schwieriger als der von VdS, ECB-S und IMP.

In AS/NZS 3809:1998 sind ein paar Beispielrechnungen, die das Punktesystem analog EN1300 erklären sollen. Wenn ich diese Angriffspfade nehmen, dann ...

Schneidbrenner, Elektrohammer und ein bischen Kleinkram: 30 Minuten für ein TRTL-30x6 = 367 RU = Grad V 1/2.
Bohrer und Hammer: 30 Minuten für ein TL-30(x6) = 163 RU = Grad III
Elektrohammer, Winkelschleifer und ein bischen Kleinkram: 30 Minuten für ein TL-30x6 = 257 RU = fast Grad V

Das schwankt eben schon auf dem Papier enorm. Dazu kommt noch die Praxis.

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

Ich möchte einmal auf diese Tresortechnik hinweisen, die im fünften Foto zu sehen ist: https://www.ebay.de/itm/113614415305

Das ist ein Ersatz für eine Lafette und nennt sich Schlüssellochfüllstück. In Idee mit zwei Schlössern ist, dass ein Einbrecher zwei Schlösser überwinden muss um an den Inhalt zu kommen. Das ist nur dann nötig, wenn man annimmt, dass ein Einbrecher das Zahlenkombinationsschloss überwinden könnte. Wenn der Fall eintritt kann der Einbrecher, das, was im Schlüsselloch steckt herausziehen. Weit verbreitet und bekannt ist eben die Lafette. Nach Entnahme hat man da ein Loch von etwa 4 cm Durchmesser bis hinunter zum Schloss. Beim Schlüssellochfüllstück hat man genau das nötige Profilloch um den Schlüssel hineinzustecken. In diesem Fall ist der dafür nötige lange Schlüssel als Gelenkschlüssel ausgeführt, aber man hätte auch einen kleinen Steckschlüssel machen können, der noch kleiner ist als ein Lafettenschlüssel.

MartinHewitt

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von MartinHewitt »

Schlüssellochfüllstücke werden von dormakaba immer noch hergestellt und vertrieben:
http://www.kaba-mauer.com/de/loesungen/ ... ant-r.html
Oder auch als in Kombination mit einer Schlüsselverlängerungsfunktion:
http://www.kaba-mauer.com/de/loesungen/ ... ant-r.html

Benutzeravatar
mhmh
Unbeschreiblich
Unbeschreiblich
Beiträge: 3826
Registriert: 5. Apr 2006 12:45
Eigener Benutzer Titel: Franzose
Wohnort: bei Muenchen

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von mhmh »

MartinHewitt hat geschrieben:Weit verbreitet und bekannt ist eben die Lafette. Nach Entnahme hat man da ein Loch von etwa 4 cm Durchmesser bis hinunter zum Schloss.
Ich hatte bisher vermutet, dass Lafetten so konstruiert sind, dass man sie auch mit viel Gewalt nicht aus ihrer Führung entnehmen kann - das stimmt gar nicht?

fripa10
Unverzichtbar, Unkündbar und Unverwundbar
Unverzichtbar, Unkündbar und Unverwundbar
Beiträge: 6524
Registriert: 1. Apr 2010 18:14
Eigener Benutzer Titel: .

Re: Tresor Kauf Empfehlung -- Hersteller Modelle Eigenschaften ?

Beitrag von fripa10 »

MartinHewitt hat geschrieben:Das ist nur dann nötig, wenn man annimmt, dass ein Einbrecher das Zahlenkombinationsschloss überwinden könnte.
Die Ausstattung mit ZKS und Lafettenschloß ist wegen des in Banken und Firmen üblichen (mindestens) Vieraugenprinzips entstanden. Einer der Berechtigten besitzt dabei die Zahlenkombination, der zweite den Schlüssel. Keiner der beiden kann allein auf den Tresor zugreifen. Bei noch größeren Werten, meist in begehbaren Tresoranlagen wie beispielsweise bei den Landeszentralbanken oder Bundesbankfilialen, gibt es neben dem ZKS sogar zwei oder drei Lafettenschlösser, mithin sind dort dann drei bis vier Berechtigte notwendig, um gemeinsam zu öffnen. An solchen Türen gibt es oft auch noch ein zusätzliches ZKS, dessen Kombi niemand vor Ort kennt, als Überfallsicherung. Ist die Notverriegelung der Tür vom Schalterraum aus aktiviert, läßt sich die Tür nicht mehr über das normale ZKS und die Schlüssel öffnen, sondern vorher muß erst das zusätzliche ZKS aufgeschlossen werden, was aber niemand vor Ort kann.
Ich hatte bisher vermutet, dass Lafetten so konstruiert sind, dass man sie auch mit viel Gewalt nicht aus ihrer Führung entnehmen kann - das stimmt gar nicht?
Das gilt im abgeschlossenen Zustand des ZKS, also bei gesperrter Lafette. Ist die Lafette hingegen entriegelt, ist es mit entsprechenden Kenntnissen möglich, sie auszubauen. Hinter dem Rohr in dem normalerweise die Lafette steckt, trifft man aber meist auf ein KROMER Protector Schloß in größerer Tiefe, das einen massiven Stahldeckel hat. Viel weiter kommt man so nicht.

Antworten