Na ja, du musst dir einfach vorstellen, dass ich ziemlich fachfremd bin
und sich mir das nicht blitzartig erschliesst. Ausserdem komme ich langsam
in ein Alter, wo ich dieses schon als Argument anführen kann. Sprich:
Ich verstehe nicht alles. Aber ich versuche es.
Aus meiner Sicht: Wenn man die Information überträgt, also den Aktuator
(Magnet) wieder entfernen kann, dann haben wir kein visuelles Muster mehr
sondern eine zeitliche Abfolge in einem Feld voller Flip-Flops. Die Felder
haben dann also auch einen undefinierten Zustand, der eine Funktion erfordert,
die praktisch alles auf "Null" setzt (Reset). Das würde das Schloß optisch und
funktional total verändern. Mit weitreichenden Vor- und Nachteilen.
Kann man den Nutzen dieser "Übertragung" (den ich noch nicht verstanden habe)
nicht auch auf die Ebene der Prüfung verlegen, also ausserhalb der Module?
Magnetisches Binär-Muster-Schloß
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
In dem Alter bin ich auch...
Nochmal ein Erklärungsversuch:
Ein Schloss hat Zuhaltungen. Das sind die einzelnen Elemente, die vom Schlüssel verstellt werden, und die das Schloss zuhalten, wenn sie nicht korrekt eingestellt sind. Bei Deiner Konstruktion sind das die Z-förmigen Blöcke, die von Magneten angehoben werden können, oder nicht.
Bei sehr vielen Schlössern, auch bei Deinem, kann man die Zuhaltungen von außen bewegen, während sie das Schloss zuhalten. Solange mindestens eine das Schloss noch zuhält (also klemmt), kann der Angreifer Feedback bekommen, welche das ist. Die verstellt man, dann klemmt eine andere, usw. - wenn man die letzte klemmende korrekt eingestellt hat, dann ist das Schloss auf.
Die Lösung für dieses Problem ist entweder:
a) Den Öffnungsmechanismus so gestalten, dass die Zuhaltungen während des Öffnungsversuchs definiert festgehalten werden - also sicher stellen, dass erst alle festklemmen; dann erst prüfen, ob sie passen
oder
b) die Zuhaltungen zerteilen in ein Interface zum Schlüssel und einen Teil, der das Schloss am Öffnen hindert. Auch hier muss der Öffnungsmechanismus eine Reihenfolge sicherstellen: erst teilen und dann prüfen.
Version b) hatte ich oben beschrieben, Version a) könntest Du vielleicht mit einer Klemmleiste realisieren, die an den Blöcken seitlich vorbeigeschoben wird, und erst wenn sie weit genug geschoben wurde (und damit die Blocke festklemmt), nimmt sie die eigentliche "Prüf-Leiste" mit, die dann die Zuhaltungen abtastet.
Nochmal ein Erklärungsversuch:
Ein Schloss hat Zuhaltungen. Das sind die einzelnen Elemente, die vom Schlüssel verstellt werden, und die das Schloss zuhalten, wenn sie nicht korrekt eingestellt sind. Bei Deiner Konstruktion sind das die Z-förmigen Blöcke, die von Magneten angehoben werden können, oder nicht.
Bei sehr vielen Schlössern, auch bei Deinem, kann man die Zuhaltungen von außen bewegen, während sie das Schloss zuhalten. Solange mindestens eine das Schloss noch zuhält (also klemmt), kann der Angreifer Feedback bekommen, welche das ist. Die verstellt man, dann klemmt eine andere, usw. - wenn man die letzte klemmende korrekt eingestellt hat, dann ist das Schloss auf.
Die Lösung für dieses Problem ist entweder:
a) Den Öffnungsmechanismus so gestalten, dass die Zuhaltungen während des Öffnungsversuchs definiert festgehalten werden - also sicher stellen, dass erst alle festklemmen; dann erst prüfen, ob sie passen
oder
b) die Zuhaltungen zerteilen in ein Interface zum Schlüssel und einen Teil, der das Schloss am Öffnen hindert. Auch hier muss der Öffnungsmechanismus eine Reihenfolge sicherstellen: erst teilen und dann prüfen.
Version b) hatte ich oben beschrieben, Version a) könntest Du vielleicht mit einer Klemmleiste realisieren, die an den Blöcken seitlich vorbeigeschoben wird, und erst wenn sie weit genug geschoben wurde (und damit die Blocke festklemmt), nimmt sie die eigentliche "Prüf-Leiste" mit, die dann die Zuhaltungen abtastet.
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
Ah, große Klasse. Das ist äußerst hilfreich. Vielen Dank.
Da muss ich jetzt erst mal drüber nachdenken...
Da muss ich jetzt erst mal drüber nachdenken...
Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
Echt coole Sache.
Evtl. bietet sich ja auch ein Schachbrett mit Figuren an.
Und nur mal als Notiz an mich selbst: Das geht mit Reed-Kontakten auch elektrisch. Ein herumstehendes Schachbrett, das bei richtiger Aufstellung etwas durchschaltet...
Evtl. bietet sich ja auch ein Schachbrett mit Figuren an.
Und nur mal als Notiz an mich selbst: Das geht mit Reed-Kontakten auch elektrisch. Ein herumstehendes Schachbrett, das bei richtiger Aufstellung etwas durchschaltet...
Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
...und bei zu vielen Fehlversuchen geht eine Bombe hoch. Stoff für einen Thriller: "Das Schachspiel des Todes".bembel hat geschrieben:Echt coole Sache.
Ein herumstehendes Schachbrett, das bei richtiger Aufstellung etwas durchschaltet...
Die ganze Idee ist aber wirklich klasse! Hab leider noch ein paar Jahre vor mir, bevor ich für solche Basteleien Zeit hätte.
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
@bembel:
Ein Schachbrett ist natürlich sehr naheliegend. Es fällt nicht auf, dass die
Figuren magnetisch halten und man kommt nicht drauf, dass es auch ein
Code sein könnte. Ein Muster auf der Platte spare ich mir aber erstmal.
Falls die Holzversion halbwegs klappt, ist eine Metallversion geplant.
Dort werde ich die Felder modularisieren, sodass man sich diese selbst
zusammenstecken kann und auch unregelmäßige Raster möglich werden.
Dort ist dann auch eine elektrische Kurzschluß-Funktion geplant, sodass
es möglich wird, bei Einstellen der Lösung auch direkt was auszulösen.
So liesse sich das Schloß auch ganz alleine benutzen.
@keykeen:
Besten Dank. Freut mich wenn es gefällt.
@mhmh:
Da ja das Zerteilen der Zuhaltungen auch die Funktion und Bedienung verändern
würde, habe ich mich für eine Festhaltung entschieden. In der nächsten Version,
die aus Metall sein soll, werden die langen Zahnstangen in die Module integriert.
Die Prüfung der Lösung habe ich räumlich etwas zurückgesetzt, sodass sie zeitlich
später erfolgt. Die ersten zwei Millimeter des Weges schieben sich dann erst kleine
Zylinder in den Weg und halten die Riegel erst fest, egal in welcher Position.
@all:
Über das Wochenende konnte ich alle inneren Teile fertigstellen. Ich warte jetzt
auf die Magnete und die Zahnstangen, die mir jemand freundlicherweise fräsen
wollte. Dann kann ich das Schloß zusammenbauen.
Ein Schachbrett ist natürlich sehr naheliegend. Es fällt nicht auf, dass die
Figuren magnetisch halten und man kommt nicht drauf, dass es auch ein
Code sein könnte. Ein Muster auf der Platte spare ich mir aber erstmal.
Falls die Holzversion halbwegs klappt, ist eine Metallversion geplant.
Dort werde ich die Felder modularisieren, sodass man sich diese selbst
zusammenstecken kann und auch unregelmäßige Raster möglich werden.
Dort ist dann auch eine elektrische Kurzschluß-Funktion geplant, sodass
es möglich wird, bei Einstellen der Lösung auch direkt was auszulösen.
So liesse sich das Schloß auch ganz alleine benutzen.
@keykeen:
Besten Dank. Freut mich wenn es gefällt.
@mhmh:
Da ja das Zerteilen der Zuhaltungen auch die Funktion und Bedienung verändern
würde, habe ich mich für eine Festhaltung entschieden. In der nächsten Version,
die aus Metall sein soll, werden die langen Zahnstangen in die Module integriert.
Die Prüfung der Lösung habe ich räumlich etwas zurückgesetzt, sodass sie zeitlich
später erfolgt. Die ersten zwei Millimeter des Weges schieben sich dann erst kleine
Zylinder in den Weg und halten die Riegel erst fest, egal in welcher Position.
@all:
Über das Wochenende konnte ich alle inneren Teile fertigstellen. Ich warte jetzt
auf die Magnete und die Zahnstangen, die mir jemand freundlicherweise fräsen
wollte. Dann kann ich das Schloß zusammenbauen.
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
so wäre möglich das man mechanische Schlösser baut, und zu dem System dann auch elektronische Komponente anbietet, so z.B. dann die Zimmertüre ein mechanisches Schloß hat und der Eingang einen Kartenleser der dann über ein PC die Code auswerten kann ... usw ... sehr interesssantes Projekt ist das auf jeden Fall von unserem Wuppertaler .bembel hat geschrieben:... Das geht mit Reed-Kontakten auch elektrisch. ...
Es gibt nur eine legitime Einstellung
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
Es geht auch mit drei Zuständen: Nord, Süd, Neutral. Das könnte aber auch die Dekodierung erleichtern, da man an aktiven Punkten zweimal Magnet benötigt und an neutralen nichtmagnetisch. Wenn man nur Nord und Süd nimmt, gehts. Dann bleibt die Frage, wie man die Sperre und Freigabe macht, ob das mit dem gleichen Prinzip machbar ist, was hier vorliegt.
Lieber die Katze auf dem Arm als den Tiger im Tank.
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
Stand der Dinge...
Die Teile des Schlosses sind nun vollständig. Die Ruhemagnete sind in der
Bodenplatte verklebt, die Riegel alle komplett. Hier stehen die Teile alle noch
lose auf der Bodenplatte. Da noch alles auf Maß ist, wirkt die Sache wie ein
kompakter Block, da bewegt sich noch nichts.
Nun ist Kleben und Schleifen angesagt... da bin ich über das Wochen-
ende prima beschäftigt. Ich berichte weiter...
Die Teile des Schlosses sind nun vollständig. Die Ruhemagnete sind in der
Bodenplatte verklebt, die Riegel alle komplett. Hier stehen die Teile alle noch
lose auf der Bodenplatte. Da noch alles auf Maß ist, wirkt die Sache wie ein
kompakter Block, da bewegt sich noch nichts.
Nun ist Kleben und Schleifen angesagt... da bin ich über das Wochen-
ende prima beschäftigt. Ich berichte weiter...
- Crocheteur
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Re: Magnetisches Binär-Muster-Schloß
Vermutlich erst NACH dem Wochenende ... Ich wünsche gutes Gelingen !
Liebe Grüße, Crocheteur
Liebe Grüße, Crocheteur