Mir ist bei gezielten Stöbern im Netz eine sehr schön gemachte Seite über englische Tresorgeschichte begegnet, die ich hier bekanntgeben möchte - sofern noch nicht bekannt.
http://www.safeman.org.uk/
Gefundet hatte ich diese Seite, als ich auf der Suche nach Erklärungen zu den angelsächsischen Tresornormen nach UL (Underwriters Laboratories) war.
Erschreckend war für mich dabei die Erkenntnis, dass UL-Normen teilweise deutlich unter VdS-Standards liegen.
Bei den Klassifizierungen TL 15 bzw. TL 30 wird nur die Türe/Frontseite des Tresors getestet (sog. Toolresistant). Die korrespondierenden Widerstandszeiten liegen bei 15 bzw. 30 Minuten. Dazu gibt es noch eine Variante TRTL 30 ("Tool & Torch" resistant)
Erst ab den Normen TL - 15 x 6 bzw. TL 30 x 6 wird Türe und Kopus getestet. (das 6 steht somit sinnigerweise für 6-seitigen Test). Auch hier gibt es "Tool & Torch"-Varianten des Tresortestes. Sie lauten dann TRTL - 15 x 6, TRTL - 30 x 6 und TRTL 60 x 6.
Wenn ich die RU-Rechnung einigermaßen verstanden habe, sollte ein VdS Klasse 1 Tresor mindestens 30 Minuten einem Aufbruchsversuch widerstehen. Demnach ware für mich VdS-Klasse 1 vergleichbar mit UL => TL - 30 x 6 Tresoren. (den TL - 15 x 6 würde ich dann mit dem VdS Klasse 0 gleichsetzen wollen).
Somit frage ich mich, womit man den UL => TRTL 60 x 6 bei VdS vergleichen kann? Ist das VdS 2 oder VdS 3 ?
Und jetzt nehmen wir die guten alten D1 (D10) und D 2 (D 20) bzw. VdS 4 und VdS 5. Was ist das das Äquivalent bei UL-Normen? Gehen die UL-Normen überhaupt so weit wie VdS 5 oder VdS 6 ????
Neugierige Grüße ins Forum.
Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
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- Philosoph
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Danke für den Link. Sehr spannend. Eine "Übersetzung" der Widerstandsgrade soll doch eigentlich die ECBS darstellen.. Naja, scheinbar ist die Harmonisierung im Euroraum noch nicht abgeschlossen.
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- Philosoph
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Hast Du weitergehende Informationen über eine solche "Übersetzung" via ECBS ?
Ich kenne aus den techn. Kommentaren des VdS lediglich einen Vergleich der alten Einstufungen A, B, C1, C2(F), D1(0), D2(0) und E10 mit der heutigen S1 , S2 bzw VdS 0 ...6 Klassifizierung.
Einen derartigen Vergleich UL mit VdS habe ich bisher leider nicht im freien Treil des www gefunden.
Ich kenne aus den techn. Kommentaren des VdS lediglich einen Vergleich der alten Einstufungen A, B, C1, C2(F), D1(0), D2(0) und E10 mit der heutigen S1 , S2 bzw VdS 0 ...6 Klassifizierung.
Einen derartigen Vergleich UL mit VdS habe ich bisher leider nicht im freien Treil des www gefunden.
Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
nein, das war nur meine Überlegung - eben weil es die "Übersetzung" VdS in ECBS auch gibt. Ist zufällig die gleiche Einstufung.
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Wie kommst Du darauf, dass ein WK I Safe 30 Minuten hält?
Der hat RU 30/50 und eine große Flex hat lt. VDS 35 RU/min. Damit ist das Ding in weniger als 2 Minuten offen wenn ich das richtig verstanden habe.
Der hat RU 30/50 und eine große Flex hat lt. VDS 35 RU/min. Damit ist das Ding in weniger als 2 Minuten offen wenn ich das richtig verstanden habe.
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Wo hast du das her? Das kann ich mir nicht vorstellen. Ein alter D20 hat RU von etwa 220. Dann hättest du den innerhalb von 6 1/2 Minuten offen. Das kannst du vergessen. Da kannst du getrost mal eben Stunden draus machen. Wenn das reicht...
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Der VdS verrät doch gerade nicht, wievielen Minuten eine RU entspricht. Außerdem werden auch noch die Angriffsmittel (Werkzeuge) je nach Widerstandsklasse differenziert, die Werkzeuge die man bei einem D20-Schrank einsetzen würde, sind deutlich schwerer, als die Werkzeuge die man bei einem VdS-Klasse I Schrank im Test nutzt. Das hat ja auch irgendwie Sinn, da der Täter der den Geldschrank einer Bank ausräumen will, ganz sicher nicht nur mit Hammer und Schraubendreher anrückt. Hingegen wird dem bei einem Wohnungseinbruch zufällig entdeckten VdS I-Schrank mit dem zuleibe gerückt, was man dabei hat und dann kann es durchaus auf nur Schraubendreher und Hammer hinauslaufen.
Getestet werden außerdem nur die wahrscheinlichsten Angriffsmethoden, aber nicht sämtliche denkbaren. Ein Täter, der das angegriffene Modell und seine Schwachstellen gut kennt, kann durchaus schneller zum Ziel kommen, als mit den Methoden die der RU-Bestimmung zugrunde lagen. Ich kenne z. B. VdS-Schränke, die man mit einer bestimmten Methode wesentlich schneller öffnen kann, als es mit einer Flex ginge. Diese Methode ist aber nicht Gegenstand des VdS-Tests.
Getestet werden außerdem nur die wahrscheinlichsten Angriffsmethoden, aber nicht sämtliche denkbaren. Ein Täter, der das angegriffene Modell und seine Schwachstellen gut kennt, kann durchaus schneller zum Ziel kommen, als mit den Methoden die der RU-Bestimmung zugrunde lagen. Ich kenne z. B. VdS-Schränke, die man mit einer bestimmten Methode wesentlich schneller öffnen kann, als es mit einer Flex ginge. Diese Methode ist aber nicht Gegenstand des VdS-Tests.
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
In der 2450 : 2012-11 gibt es auf Seite 44 die Tabelle im Anhang.fripa10 hat geschrieben:Der VdS verrät doch gerade nicht, wievielen Minuten eine RU entspricht.
So wie ich das verstehe hat eine große Flex 35 RU/min, oder liege ich hier falsch?
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- tomasfuk
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Die Tabelle bezieht sich doch zum:
Gasschweißen und -schneiden, Sauerstofflanze, Elektroschweißen und -schneiden...
Gasschweißen und -schneiden, Sauerstofflanze, Elektroschweißen und -schneiden...
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Re: Tresorgeschichte - aus englischer Sicht / UL-Normen
Der Werkzeugkoeffizient wird mit dem Zeitbedarf zu einer RU-Zahl verrechnet. Hat beispielsweise ein Werkzeug 35 RU/min und man braucht damit 5 min um die Büchse zu öffnen, rechnet man 35 x 5 und bekommt dann 175 RU als Ergebnis.
Um so höher der Werkzeugkoeffizient, um so potenter ist das Werkzeug. Mit einem Hammer und einem Meißel braucht man wesentlich länger als mit einer Flex, also ist der Werkzeugkoeffizient von Hammer und Meißel viel niedriger, als der einer Flex.
Um so höher der Werkzeugkoeffizient, um so potenter ist das Werkzeug. Mit einem Hammer und einem Meißel braucht man wesentlich länger als mit einer Flex, also ist der Werkzeugkoeffizient von Hammer und Meißel viel niedriger, als der einer Flex.